Ich eine Künstlerin? Niemals! Der Zusammenhang zwischen Kreativität und Yoga

Vor ein paar Wochen habe ich beschlossen: Ich gehe auf die Bühne. Mit meinen Liedern. Mit meinen Gedichten. Mit meinen Geschichten.

Ich habe beschlossen: Ich bin Künstlerin.

Ein Beschluss, der nicht einfach so vom Himmel gefallen ist. Ich habe ihn mir hart erarbeitet. Denn wie so vielen Menschen fiel es auch mir lange Jahre sehr schwer, mich als Künstlerin zu bezeichnen. Obwohl ich ständig kreativ arbeitete. Aber ‚Künstlerin‘  oder ‚Kreative‘ – diesen Titel hatten sich andere verdient. Studierte Musikerinnen und Maler. Etablierte Tänzerinnen und Poeten, die stetig veröffentlichen.

Ich hatte Angst vor der Bewertung. Angst vor Kritik. Angst vor dem Scheitern. Und ich habe festgestellt: Ich bin damit nicht alleine. Es fällt uns anscheinend unheimlich schwer, uns als Künstler, als Kreative zu verstehen. Selbst denen, die es studiert haben. Oder schon mehrere Jahre als Maler*in arbeiten.

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Was blockiert uns in unserer Kreativität?

Laut Julia Cameron, Autorin des internationalen Bestsellers Der Weg des Künstlers* ist es die Angst. Die Angst vor Bewertung. Die Angst zu scheitern. Die Angst, sich lächerlich zu machen. Selbst hochtalentierte Menschen und sogar bereits renommierte Weltstars kennen diese Angst, die uns überkommen kann, wenn wir uns mit unserer Kunst zeigen. Wenn wir mit unserer Kunst sichtbar werden.

Die Sozialforscherin Brené Brown hat in einer Studie herausgefunden, dass beinahe jede*r zweite von uns eine solche „Scham-Wunde“ im Zusammenhang mit der eigenen Kreativität in sich trägt.

Dabei ist der kreative Ausdruck Teil unser aller Natur.

Er ist Teil des menschlichen Seins. Und ein Ausdruck unseres spirituellen Kerns. Doch im Hamsterrad des Alltags, in den Zwängen des Kapitalismus, des Geldverdienens, schneiden wir uns selbst immer wieder von dieser Kreativität, dieser Schöpferkraft ab.

Viele spirituelle Denker, die auf diesem Planeten wandelten, weisen darauf hin. So, wie Osho in den siebziger Jahren:  

„Nur ganz wenige Menschen werden als Kreative anerkannt: einige Maler, ein paar Dichter – einer unter einer Million. Das ist töricht! Jeder Mensch wird als Schöpfer geboren.“

Unsere Seele hat den Drang zu kreieren.

Und in vielen Kulturen ist dieser kreative Ausdruck Teil des alltäglichen Lebens, ein Teil der spirituellen Routine. Rund um den Erdball singen Menschen für ihre Gottheiten. Oder tanzen für ihre Verbindung mit Mutter Erde. Und nicht nur zu bestimmten Festlichkeiten und Anlässen, sondern jeden Tag.

„Sein ist gleichbedeutend mit Kreativsein. Es ist unmöglich, zu sein und nicht kreativ zu sein.“ – Osho

Natürlich gibt es diesen kreativen Ausdruck auch in der europäischen Tradition. Doch leider geht er mehr und mehr verloren. Weshalb viele von uns sich nicht trauen zu singen. Oder zu tanzen. Oder zu malen. Oder sich Künstler zu nennen. Die Scham-Wunde in uns ist so groß, dass wir statt selbst zu kreieren lieber konsumieren.

Was unheimlich schade ist, da die Kunst so heilsam für unsere Seelen ist. Vor allem dann, wenn sie aus einem tiefen Raum der Liebe fließt.

Yoga kann uns helfen, uns wieder mit unserer kreativen Quelle zu verbinden.

Yoga ist für mich eine wichtige Säule auf meinem Weg zu körperlichem und seelischem Wohlbefinden. In der Stille, die ich erfahren kann, wenn ich meditiere, Asanas übe oder chante, komme ich mit mir selbst mehr in Kontakt. Mit meiner Essenz. Und meiner Kreativität.

Es gibt ganz handfeste wissenschaftliche Studien, die belegen, dass über Meditation und den yogischen Atem die Alpha-Wellen in unserem Gehirn zunehmen. Wir erleben weniger Ruhelosigkeit und Stress und sind kreativer. Indem wir Energie – oder Prana – durch Körper und Geist lenken, wecken wir ihn auf.

„Es spielt keine Rolle, ob du malst, bildhauerst oder Schuhe machst, ob du Gärtner, Bauer, Fischer oder Zimmermann bist. Das spielt keine Rolle. Was zählt ist, ob du deine innerste Seele in das hinein gibst, was du erschaffst. Dann haben deine schöpferischen Produkte etwas von der Qualität des Göttlichen.“ – Osho

Das tiefe Atmen, die Achtsamkeit auf den jetzigen Moment, das Einnehmen von ungewohnten Körperhaltungen oder Mudras – Fingerhaltungen, welche die Zusammenarbeit der rechten und linken Gehirnhälfte ausbalancieren – all das fördert unsere Inspiration, bewegt in uns einen kreativen Fluss, verbindet uns mit unserer Schöpferkraft.  

Du kannst Yoga und die Arbeit mit den Chakren nutzen, um die Stimme deines Zweifels, deiner Angst bewusst wahrzunehmen und sie kleiner werden zu lassen. So dass du schlussendlich in dir einen urteilsfreien Raum erschaffst von dem aus Kreativität wieder möglich wird.

Wie wäre es, wenn du einfach mal eine Woche deiner Kreativität widmest?

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  • Vielleicht hast du Lust, deinen Tag mit Morgenseiten zu beginnen. Nimm dir direkt nach dem Aufstehen ein Blatt Papier und einen Stift und schreibe alles auf, was dir durch den Kopf geht. Ganz ungefiltert.
  • Mache jeden Tag etwas, was deine Kreativität ausdrückt. Dabei ist es ganz egal, ob du tanzt, ein Lied singst, etwas in dein Journal malst oder ein Gedicht schreibst. Nimm dir ganz bewusst Zeit, um dich deiner Kreativität zu widmen
  • Meditiere täglich mindestens zehn Minuten. Unsere Kreativität ist oft dadurch blockiert, dass wir zu viel im Außen sind. Erst in der Stille kann sich zeigen, was durch dich kreativ ausgedrückt werden möchte.
  • Außerdem gibt es tolle Affirmationen, mit denen du deine Kreativität in Schwung bringen kannst. Zum Beispiel kannst du mit der Affirmation “Ich finde Zugang zu meiner Quelle der Kreativität” oder “Ich fließe mit dem kosmischen Strom” meditieren. Die Wirkung kannst du noch ein wenig verstärken, indem du deinen Fokus während der Meditation auf dein Sakralchakra lenkst. Das Swadhisthana Chakra ist der Sitz deiner Leidenschaft und deiner kreativen Energie

Um mit dieser Quelle mehr in Kontakt zu kommen, empfehle ich dir außerdem die Bücher Der Weg des Künstlers* von Julia Cameron. Und Kreativität – Die Befreiung der inneren Kraft* von Osho. Und diesen TED-talk von Elizabeth Gilbert, der Autorin von Eat, Pray, Love*.

Fotos © Grit Siwonia

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