13-Wünsche-Anleitung: das beliebte Rauhnachts-Ritual erklärt

Die Rauhnächte stehen vor der Tür, und damit eine Zeit voller Magie und kleiner Rituale, die uns helfen, mit Zuversicht und Klarheit ins neue Jahr zu starten. Eins davon macht gerade überall die Runde: das 13-Wünsche-Ritual. Du formulierst 13 Wünsche für das kommende Jahr, verbrennst 12 davon an aufeinanderfolgenden Abenden und übergibst sie so dem Universum. Am Ende bleibt ein Wunsch übrig, dessen Verwirklichung allein in deiner Verantwortung liegt.

Das Ritual ist nicht schwer, aber die Details werfen oft Fragen auf: Wie genau sollen die Wünsche formuliert werden? Was mache ich, wenn ich einen Abend verpasse? Und darf ich anderen den 13. Wunsch verraten? Wir haben dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengestellt – inklusive Tipps, Inspiration und einer Einordnung des Rituals.

Der Ursprung des 13-Wünsche-Rituals in den Rauhnächten

Das 13-Wünsche-Ritual gehört in die Rauhnächte – jene 12 magischen Nächte zwischen den Jahren, die seit jeher als Zeit der Transformation und des Übergangs gelten. Sie werden auch als sogenannte Lostage betrachtet, in denen Menschen das Wetter, Träume oder besondere Ereignisse beobachten, um Vorhersagen für das kommende Jahr zu treffen. Schon die Germanen glaubten, dass in diesen Nächten die Schleier zwischen den Welten besonders dünn sind, was sie perfekt für Rituale und Reflexion macht.

>> Lesetipp: Einen ausführlichen Artikel zu den Rauhnächten findest du hier: Rauhnächte: Rituale, Bräuche und ein Neuanfang

So funktioniert das 13-Wünsche-Ritual

Die 13 Wünsche haben keinen festen Ursprung in alten Traditionen, sondern sind eine relativ moderne Interpretation einiger Kernelemente der Rauhnächte. Das bedeutet zum einen, dass es verschiedene Versionen gibt, von denen keine richtiger ist als die anderen. Zum anderen gibt es dir viel Freiheit: Du kannst das Ritual frei adaptieren. Ich persönlich finde sogar, dass hier der wahre Zauber verborgen liegt. Dazu aber später mehr. 

Das richtige timing: 21. oder 24. Dezember? 

Zum Startdatum der Rauhnächte und damit auch des 13-Wünsche-Rituals gibt es unterschiedliche Auffassungen. Ursprünglich begannen die Rauhnächte mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Heute werden die Rauhnächte oft vom 24. Dezember bis zum 05. Januar gefeiert – also von Weihnachten bis zum Dreikönigstag. 

Dementsprechend verbrennen einige Menschen ihren ersten Wunsch am Abend des 24. Dezember, andere beginnen zur Wintersonnenwende. Wieder andere legen die erste Rauhnacht auf den Silvesterabend. Weil es hier sowieso kein richtig oder falsch gibt, kannst du den Zeitpunkt wählen, der sich für dich am stimmigsten anfühlt oder am praktischsten ist. 

Schritt 1: deine 13 Wünsche formulieren

Aufschreiben kannst du die Wünsche schon einige Tage oder sogar Wochen, bevor es mit dem Verbrennen losgeht. Nimm dir einen Moment der Ruhe und überlege dir 13 Wünsche für das kommende Jahr. Falls dir nicht sofort alle Wünsche einfallen, nimm dir ruhig ein paar Tage Zeit und notiere sie nach und nach.

Schreib jeden Wunsch auf einen kleinen Zettel, falte die Zettel so, dass der Text verborgen bleibt, und sammle sie in einer Schale oder Box. Wenn du magst, kannst du die Wünsche außerdem in einem Tagebuch festhalten (das du nicht verbrennst). So vergisst du nicht, was du dir gewünscht hast. 

Tipps und Beispiele zum Formulieren der Wünsche

Die Wünsche können kleine Dinge sein wie mehr Zeit für mich selbst oder große Träume wie einen neuen Job finden, in dem ich mehr Geld verdiene. Wichtig ist:

  • Formuliere klar und positiv: Vermeide Negationen wie Ich möchte nicht mehr so viel Zeit alleine verbringen und schreibe stattdessen Ich wünsche mir mehr Zeit mit meinen Freund*innen. Manche bevorzugen eine Formulierung, als wäre der Wunsch bereits in Erfüllung gegangen. Also etwa Ich habe einen zweiwöchigen Urlaub mit meiner besten Freundin gemacht und wir hatten eine super Zeit.
  • Konzentriere dich auf dich selbst: Wünsche für andere sind schwierig – fokussiere dich auf das, was du selbst brauchst, möchtest, und im Zweifelsfall auch umsetzen kannst. Denn einer der Wünsche bleibt am Ende bei dir. 

Wünsche falten und verwahren

Im Internet finden sich viele Tipps zu Falttechniken, Bindfäden zum Zusammenschnüren der Wünsche oder dem Design der Aufbewahrungsboxen. Lass dich davon inspirieren, wenn es dir Freude macht – aber fühl dich nicht verpflichtet. Am Ende sind all diese Details persönliche Interpretationen, und keine hat alleinige Deutungshoheit. 

Schritt 2: Ritualstart in der ersten Rauhnacht 

Jede Rauhnacht beginnt abends und geht bis zum Abend des nächsten Tages. Wann du in diesem Zeitfenster deine Zettel verbrennst, ist egal. Viele mögen aber besonders die Stimmung am Abend oder in der Dämmerung. 

In der ersten Rauhnacht ziehst du intuitiv einen Zettel aus der Schale – lies ihn nicht! Verbrenne den Wunsch stattdessen in einer feuerfesten Schale oder im Kamin. Während der Zettel verbrennt, schließe die Augen und stelle dir vor, wie dein Wunsch vom Rauch getragen wird – ins Universum, zu einer höheren Macht oder einfach in den Fluss des Lebens. Vertraue darauf, dass er auf die richtige Weise in Erfüllung geht. Die Asche kannst du für den Ritualabschluss am Ende der Rauhnächte aufbewahren. 

Die monatliche Zuordnung der Wünsche

Jede Rauhnacht steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres: Die erste Nacht repräsentiert den Januar, die zweite den Februar und so weiter. Theoretisch sollte der zuerst verbrannte Wunsch also im Januar in Erfüllung gehen. Überprüfen kannst du das allerdings nicht, weil du ihn vor dem Verbrennen nicht nochmal liest.

Diese Zuordnung hat ihren Ursprung wahrscheinlich irgendwo im Mittelalter. Bauern beobachteten in den Rauhnächten Wetter und Naturphänomene, um daraus Vorhersagen für das Wetter im kommenden Jahr und somit ihre Ernten zu treffen. Diese Tradition der monatlichen Deutung kann in das 13-Wünsche-Ritual mit einfließen – muss sie aber nicht.

Schritt 3: Wiederholung in jeder der kommenden Nächte

Ziehe jeden Abend einen neuen Zettel, verbrenne ihn und lasse ihn los. Du kannst darum eine kleine Routine bauen: Zünde zum Beispiel eine Kerze an, meditiere, hör nimm dir einfach einen Moment der Ruhe.

Wenn du möchtest, kannst du das Ritual mit Räucherwerk ergänzen, um die Energien im Raum zu reinigen. Besonders beliebt in den Rauhnächten sind Salbei, Weihrauch oder Beifuß. Räuchern kann den Moment noch kraftvoller machen – und falls du Inspiration brauchst: Es gibt sogar fertige Räuchersets speziell für die Rauhnächte!

Es ist übrigens überhaupt nicht schlimm, wenn du mal einen Abend verpasst. Verbrenne in der nächsten Rauhnacht einfach zwei Wünsche. Die Magie der Rauhnächte hält sich glücklicherweise nicht an exakte Tage oder Uhrzeiten – davon haben wir im restlichen Jahr schon genug. Zwischen den Jahren verschwimmt die Zeit, wird weicher und ungenauer. Mein Tipp: Lass dich darauf ein, genieße diese Unschärfe und mach dir keinen unnötigen Stress. 

Schritt 4: Der 13. Wunsch bleibt übrig 

Nach der letzten Rauhnacht bleibt ein einziger Wunsch übrig: dein persönlicher Auftrag. Diesen öffnest du am letzten Tag der Rauhnächte. Dieser Wunsch steht für das, was in deinen eigenen Händen liegt, und erinnert dich daran, dass deine Energie und dein Handeln genauso wichtig sind wie das Vertrauen in eine externe Macht. 

Du kannst den 13. Wunsch in dein Tagebuch kleben, an deinen Spiegel heften oder in deine Handyhülle stecken – wo immer er dich daran erinnert, aktiv zu werden. Geheim halten musst du ihn übrigens nicht, wenn du nicht willst.

Manche Interpretationen des Rituals besagen, dass sich die anderen 12 Wünsche erst erfüllen können, wenn du dich um diesen einen Wunsch gekümmert hast. Diese Idee soll dazu anregen, beim Formulieren der Wünsche realistisch zu bleiben. Allerdings kann sie auch unnötigen Druck erzeugen, was wiederum gar nicht zum vibe der Rauhnächte und zum Manifestieren insgesamt passt. 

Schritt 5: Ritual abschließen

Nachdem du alle Wünsche verbrannt hast, bleibt oft die Frage: Wohin mit der Asche? Hier gibt es keine festen Regeln – folge deinem Gefühl. Du kannst die Asche zum Beispiel:

  • In der Natur verstreuen, um sie symbolisch der Erde zurückzugeben
  • in einen Fluss oder See streuen, um sie dem Fluss des Lebens zu überlassen
  • in deinem Garten eingraben, als Symbol für das Wachstum

Wichtig ist, dass du dir beim Abschluss des Rituals einen Moment nimmst, um deinen Wünschen nachzuspüren. Du könntest dankbare und liebevolle Gedanken ans Universum oder deine höhere Macht schicken und einen Abschluss dadurch symbolisieren, dass du zum Beispiel eine Kerze auspustest. Oder du verweilst einfach nur kurz bei deinen Gedanken und Gefühlen. 

Die Rauhnächte sind mehr als das 13-Wünsche-Ritual

Das 13-Wünsche-Ritual ist eine von vielen Möglichkeiten, die Rauhnächte zu gestalten. Es greift einige der zentralen Elemente dieser Zeit auf – wie das Loslassen, die Reflexion und die Symbolik des Übergangs. Der starke Fokus auf das Wünschen und Manifestieren birgt jedoch die Gefahr, dass andere Aspekte wie die Innenschau oder die spirituelle Tiefe der Rauhnächte in den Hintergrund treten.

Mich erinnert das an das Schicksal des Weihnachtsfestes, das vielerorts zu einem Geschenk-Event geworden ist, obwohl es eine Zeit für Besinnung und Verbindung sein könnte. Daher ein paar abschließende Gedanken zu alternativen Herangehensweisen und Interpretationen des Rituals: 

  • Bevor du deine Wünsche verbrennst, nimm dir Zeit, sie zu betrachten. Erkennst du wiederkehrende Muster oder zentrale Themen? Erzählen deine Wünsche eine Geschichte?
  • Gibt es Wünsche, die Jahr für Jahr auftauchen und bisher unerfüllt blieben? Was macht das mit dir? Welche Sehnsüchte oder Blockaden könnten dahinter liegen?
  • Was fühlst du, wenn du den 13. Wunsch öffnest? Hättest du damit gerechnet? Was sagt er dir über das, was du wirklich brauchst?

Nach meiner Erfahrung liegt die wahre Magie der Rauhnächte nicht im Ritual selbst, sondern in der stillen Reflexion, die es ermöglicht. Das Ritual bietet lediglich den Rahmen und ist eine Einladung, innezuhalten, deinen Träumen auf den Grund zu gehen und dich auf eine tiefe Begegnung mit deiner Seele einzulassen.

Wenn du diese besondere Zeit intensiv erleben möchtest und dich für die historischen Wurzeln der Rauhnächte interessierst, schau dir unseren Kurs an. Dort erfährst du, wie du die Rauhnächte für echte Transformation und tiefe Innenschau nutzen kannst – mit Ritualen, Meditationen und Inspiration für jede Nacht.

Tipp: Hier geht’s zum Kurs: Holy Shift – Dein Guide durch die Rauhnächte

Fazit: Zeit für die Magie eines Neuanfangs

Das 13-Wünsche-Ritual ist ein wunderschöner Weg, die Rauhnächte bewusst zu erleben und dich auf das neue Jahr einzustimmen. Es verbindet Loslassen mit Manifestation und schenkt dir Momente der Reflexion und Hoffnung. Doch vergiss nicht: Die Rauhnächte sind weit mehr als ein Wunschritual. Im besten Fall laden sie dich ein, tiefer zu gehen, dich mit dir selbst zu verbinden und das Jahr auf spirituelle Weise abzuschließen.

Ich wünsche dir eine wundervoll magische Rauhnacht-Zeit und würde mich natürlich besonders freuen, wenn du beim Holy Shift dabei bist :)

Titelbild © Content Pixie via Unsplash

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  1. Danke, dass Du das Wissen und Wirrwarr um die Rauhnächte etwas auflöst. Toller Artikel, vielen Dank
    Jetzt geh ich Orakelkarten kaufen;)
    Herzliche Grüße
    Ilona

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