Rauhnächte: Rituale, Bräuche und ein Neuanfang

Seit einigen Jahren erleben die Rauhnächte ein Comeback in der spirituellen Szene. Immer mehr Menschen verbinden sich mit der Magie der zwölf Nächte, manifestieren Wünsche und experimentieren mit Räucherwerk oder Traumdeutung – selbst auf TikTok gibt es unzählige Anleitungen. Doch wie viel davon entspricht dem ursprünglichen spirituellen Hintergrund der Rauhnächte?

Rauhnachtsrituale und -Erzählungen stammen aus einer Zeit, die uns heute nur noch schwer zugänglich ist. Das erschwert es, ihre Ursprünge richtig einzuordnen, eröffnet aber gleichzeitig die Möglichkeit, sie neu zu interpretieren und zeitgemäß aufleben zu lassen.

Neben Ritual-Ideen findest du hier auch spannende Einblicke in den geschichtlichen Hintergrund der Rauhnächte. Denn ich bin überzeugt, dass wir die Magie dieser besonderen Zeit intensiver erleben können, wenn wir ihre Wurzeln verstehen.

Wintersonnenwende: So zelebrierst du die Rückkehr des Lichts 1

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Mit Holy Shift – dein Guide durch die Rauhnächte haben wir das Buch geschrieben, das wir uns selbst gewünscht haben und mit einem umfassenden Praxisteil aus praktischen Übungen, Zeremonien, Reflexionsfragen, Yoga-Sessions und mehr ergänzt.

Wie lang sind die Rauhnächte?

Die Rauhnächte sind die 12 Nächte zwischen den Jahren. Genauer: zwischen dem Mondjahr und dem Sonnenjahr. Jede Rauhnacht beginnt abends und geht bis zum Abend des nächsten Tages. 

Für alle, die es nachrechnen wollen: Der keltische Kalender richtete sich nach den Mondzyklen von 29,53 Tagen. Ein Jahr hatte demnach rund 354 Tage. Während der Kalender verwendet wurde, wurde alle 2,5 Jahre ein Schaltmonat eingeschoben, um den Kalender wieder an das Sonnenjahr anzugleichen – eine etwas umständliche Regelung. Im heute deutschsprachigen Raum vollzog der Wechsel zum gregorianischen Kalender, der sich nach der Sonne richtet und 365 Tage lang ist, im Jahr 1582.

Vermutlich entspricht die Differenz von elf Tagen und zwölf Nächten zwischen den Kalendern der Zeit, die wir als Rauhnächte kennen.

Wann sind die Rauhnächte?

Ursprünglich begannen die Rauhnächte mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Heute werden die Rauhnächte oft vom 24. Dezember bis zum 05. Januar gefeiert – also von Weihnachten bis zum Dreikönigstag. 

Diese Verschiebung des Zeitraums der Rauhnächte liegt daran, dass das Christentum vorherige heidnische Bräuche mit dem Weihnachtsfest gewissermaßen überlagert hat. Bevor das Christentum hierzulande eine so große Bedeutung hatte, war es die Wintersonnenwende – also ein astronomisches Event – das die Rauhnächte einläutete. 

Du hast also zwei Optionen:

  • 21. Dezember – 02. Januar
  • 24. Dezember – 05. Januar

Welche Variante dir lieber ist, bleibt dir überlassen. Zum Glück richtet die mystische Energie der Rauhnächte sich nicht nach festen Daten.

Die spirituelle Bedeutung der Rauhnächte: Verbindung zur Anderswelt

Die Rauhnächte gelten als eine magische Zeit des Übergangs, in der die Verbindung zur spirituellen Welt besonders stark ist. Sie laden uns ein, Vergangenes loszulassen, Wünsche zu manifestieren und Visionen für das kommende Jahr zu entwickeln. In der germanischen Mythologie wurden diese Nächte als ein Zeitraum gesehen, in dem die Grenzen zwischen unserer Welt und der Anderswelt – der Welt der Geister, Ahn*innen und Toten – verschwimmen. Mystische Wesen sollen in dieser Phase die Menschenwelt besuchen und je nach Gesinnung Segen oder Unheil bringen.

Dieser dünner werdende Schleier zur Geisterwelt macht die Rauhnächte zu einer idealen Zeit für Orakel, Rituale und das bewusste Wahrnehmen von Träumen, die als besonders intensiv und symbolträchtig gelten. Es ist eine Zeit, in der wir uns mit dem Übersinnlichen verbinden und Botschaften empfangen können.

Die Rauhnächte als Zeit des Wandels und Neubeginns

Neben der spirituellen Verbindung sind die Rauhnächte auch durch ihren natürlichen Kontext geprägt. Die Wintersonnenwende, die den Beginn des astronomischen Winters markiert, ist eine Phase der Dunkelheit, des Rückzugs und der Besinnung – aber auch eine Zeit der Hoffnung, da die Tage ab dem 21. Dezember wieder länger werden. Die Rauhnächte symbolisieren so den Kreislauf von Ende und Neubeginn.

Innerhalb dieser Nächte finden wir vier zentrale Kernelemente:

  • Innenschau und Ruhe: Eine Phase der Reflexion und des In-sich-Gehens
  • Resonanz mit der Natur: Sich mit den natürlichen Zyklen und Energien verbinden
  • Rückschau und Abschließen: Loslassen des Vergangenen
  • Vorausschau, Manifestieren und Orakeln: Wünsche und Visionen für die Zukunft gestalten

Diese Elemente sind auch heute noch relevant und können durch Rituale und persönliche Praktiken zelebriert werden. Einige Inspirationen dazu findest du am Ende dieses Artikels oder ausführlicher in unserem Kurs.

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Was wissen wir über frühe Rauhnachts-Bräuche? 

Die Wintersonnenwende war für Menschen, deren Leben von den Zyklen der Natur abhing, von monumentaler Bedeutung. Sie brachte Kälte und Dunkelheit, war aber auch ein Wendepunkt.

Überliefert sind frühestens die Geschichten germanischer Stämme. In Teilen aufgeschrieben wurden diese erst im 13. Jahrhundert in den Texten der Lieder-Edda und der Prosa-Edda – den nordischen Heldensagen. Wahrscheinlich wurde diese Zeit aber schon lange davor besonders begangen.

Die Germanen waren übrigens keine homogene Gruppe, sondern bestanden aus vielen verschiedenen Stämmen. Jeder Stamm hatte seine eigenen Gottheiten und Bräuche. Zu ihnen gehören Naturgottheiten, die durch Holzfiguren, sogenannte Pfahlgötter, abgebildet wurden. Daneben kannten sie die nordischen Gottheiten um Odin, Thor und Freya. Und mit ihnen berühmte Geschichten der Rauhnächte: die wilde Jagd und die Perchtenjagd.

Die Rauhnachts-Erzählung der Wilden Jagd

Ein wildes Heer aus Kriegern, angeführt vom Hauptgott Odin macht während der wilden Jagd die Erde unsicher. Normalerweise peitscht das Heer nur durch die Lüfte, weit entfernt von uns Menschen. In den Rauhnächten aber, wo die Schleier dünner sind, kommt es in die Menschenwelt herab und versetzt ihre Bewohner in Angst und Schrecken. Die wilde Jagd bringt, begleitet von Sturm, Donner und Tosen, Krankheiten und anderes Unglück.

Doch wem die übernatürlichen Jäger wohlgesonnen sind, dem können sie auch Gutes bringen. Hier zeigt sich die Dualität, die uns noch weiter durch die Rauhnächte begleiten wird: Licht und Schatten liegen in der Zeit zwischen den Jahren ganz nah beieinander. 

Das Rauhnachts-Märchen der Perchtenjagd und ihre Gefolgschaft aus Seelen 

Auch die Perchta besucht während der Rauhnächte mit einer Gefolgschaft aus Seelen die Erde. Die Figur der Frau Holle, die wir alle aus Grimms Märchen kennen, hat viele alternative Namen: Perchta, Berchta, Berscht. Wahrscheinlich geht sie auf Frigg, die Frau Odins zurück und beherrscht die Unterwelt – gilt aber auch als Glanzwesen. In der einen Erzählung hat sie die Gestalt einer schönen jungen Frau, in der nächsten die der strafenden Hexe. 

Wie im Märchen Frau Holle hasst die Perchta Faulheit. Trotzdem bestraft sie während der Rauhnächte all die Menschen, die sich nicht an die gebotene Ruhezeit halten. Ähnlich wie die wilde Jagd kann die Perchta Unheil oder Glück bringen.

Orakel und Visionen – Die Germanischen Rauhnachts-Traditionen

In den Rauhnächten nutzten Seherinnen die Nähe des Übernatürlichen zu ihrem Vorteil. Dank des dünnen Schleiers ließen sich beim Orakeln genauere Zukunftsprognosen treffen. Dazu wurden Runen befragt oder die Eingeweide von Tieren und Menschen nach Hinweisen durchsucht. (Gut, dass wir heute Orakelkarten haben.)

Auch die Kommunikation mit Ahnen und Toten wurde begünstigt, wenn die Welt der Geister näher an die Welt der Menschen rückte. German*innen haben in den Wintermonaten – so vermuten einige Expert*innen – psychoaktive Pflanzen wie den Fliegenpilz konsumiert. Mindestens wird aber davon ausgegangen, dass Menschen in den Rauhnächten aktiv mit den Gottheiten kommunizierten.

Falls du dich jetzt in ein germanisches Dorf zurückwünscht, ein kleiner Disclaimer. 

Seherinnen, Kommunikation mit Göttern, Naturverbundenheit – wenn man das so hört, kann man schon mal neidisch werden auf germanische Lebensrealitäten. Damit wir hier nicht in die Falle tappen, uns eine Rückkehr zum Ursprünglichen zu wünschen, ein kleiner Hinweis: Ein germanisches Dorf war gewiss kein Paradies.

Germanische Dorfgemeinschaften waren, soweit wir das heute nachvollziehen können, patriarchalisch organisiert. Das Familienoberhaupt war immer ein Mann. Er war Herr über Frauen und Kinder sowie Leibeigene und Sklav*innen. Frauen waren, wenn überhaupt, in ihren Funktionen als Seherinnen und Heilerinnen anerkannt. Und da auch nur, solange sie verlässliche Prognosen trafen. 

Von Runen und Eingeweiden zu 13 Wünschen: So veränderten sich die Rauhnächte

Zwischen germanischen Traditionen und dem Jahr 2024 steht die gesamte Zivilisationsgeschichte. Die Rituale, Märchen und Mythen der germanischen Rauhnächte haben unter anderem die Inquisition überdauert und sowohl den Feudalismus als auch seinen Übergang zum Kapitalismus begleitet. Und schließlich sind sie auf WitchTok gelandet. Dabei haben Sie sich natürlich verändert – wie wohl alles, was die Jahrhunderte überdauert.

In unserem Kurs werfen wir einen sehr genauen Blick auf diese Veränderungen, der hier allerdings den Rahmen sprengen würde. Daher die Kurzversion: Die Naturverbundenheit der Menschen wurde durch größer werdende Städte, neue Machtverhältnisse und die Trennung von Arbeitern und Produktionsmitteln gekappt. Und Seherinnen wurden zu zehntausenden als Hexen verbrannt.

Du möchtest gerne noch tiefer in die Geschichte der Rauhnächte eintauchen und dich mit ihrer Essenz verbinden?

Mit dem Holy Shift Guide erhältst du eine historische Einordnung der Rauhnachtstradition, zeitgemäße Interpretationen der Bräuche & praktische Anleitungen für Innenschau, Reflexion und Orakeln.

Was bleibt also übrig? Die Bedeutung der Rauhnächte heute

Trotz moderner Zeiten und scheinbar rationaler Welt beschäftigen wir uns immer noch mit der Geschichte der Rauhnächte und versuchen, alte Rituale neu zu beleben. Vielleicht zeigt dies, dass hinter den wechselnden Erzählungen eine tiefere Wahrheit liegt – eine, die auch durch Missionierung, Hexenverfolgung und die Dominanz kapitalistischer Narrative nicht vollständig ausgelöscht werden konnte.

In der Ruhe, die uns die Zeit zwischen den Jahren schenkt, offenbart sich etwas Zeitloses: der Zauber der Natur, die magische Energie der wilden Tiere und intuitive Eingebungen, die tief aus unserem Inneren kommen. Genau diese Qualitäten machen die Rauhnächte so besonders und zeitlos aktuell. Denn über die Jahrhunderte hinweg haben sich immer wieder vier zentrale Kernelemente herauskristallisiert, die auch heute noch in unserer modernen Welt Bedeutung haben: Innenschau und Ruhe, Resonanz mit der Natur, Rückschau und Abschließen sowie Vorausschau, Manifestieren und Orakeln.

Diese Elemente zeigen, dass die Rauhnächte mehr sind als ein spirituelles Überbleibsel vergangener Zeiten. Sie sind eine Einladung, die Übergangsphase zwischen den Jahren aktiv zu nutzen – sei es durch Rituale, Meditationen oder einfache Momente der Achtsamkeit. Wie genau du das gestalten kannst, erfährst du weiter unten oder ausführlicher in unserem Kurs.

Anleitung für deine Rauhnächte 2024/2025

Das Begehen der Rauhnächte soll dir guttun, keinen zusätzlichen Stress bereiten. Mein Tipp für die Rituale ist also: Keep it simple! Deine Beobachtungen kannst du auf Kopierpapier festhalten, und Reflektieren auf der Couch. Schau, wofür du Zeit und Energie hast.

Wichtig ist nur: Sei ehrlich mit dir! Um echte Verbindung zu uns selbst und anderen zu spüren, müssen wir auch die unschönen, ja angstmachenden Seiten anschauen. Genau darum geht es in den Rauhnächten: Den Schatten und der Dunkelheit Beachtung schenken, damit wir etwas verändern und den Weg ins Licht mit leichtem Herzen beschreiten können. Wer die dunklen Seiten ignoriert, verpasst die Chance, sie zu integrieren.

Rauhnachts-Ritual 1: Altes abschließen

Eine unbezahlte Rechnung, ein offenes Projekt bei der Arbeit oder ein ungeklärter Konflikt können sich in unserem Kopf so breit machen, dass kaum etwas anderes Platz hat. Daher empfehle ich dir, möglichst alle Altlasten vor dem Beginn der Rauhnächte zu aufzulösen. Wer Altes gehen lässt, schafft Raum für Neues.

Rauhnachts-Ritual 2: 13 Wünsche

Dieses Ritual ist eine besonders schöne und geheimnisvolle Tradition, um Wünsche und Hoffnungen für das kommende Jahr zu manifestieren. Hier eine kurze Anleitung:

  1. Wünsche formulieren: Schreibe auf 13 Wünsche für das kommende Jahr auf 13 kleine Zettel. Sei so konkret wie möglich und falte die Zettel danach so zusammen, dass du nicht mehr lesen kannst, was drauf steht.
  2. Wünsche verbrennen: Verbrenne in jeder der 12 Rauhnächte einen Zettel, ohne ihn zu lesen. Am Ende der Rauhnächte hast du so 12 Wünsche losgelassen und ihre Erfüllung dem Universum – oder einer höheren Macht – übergeben.
  3. Letzten Wunsch lesen: Am Ende bleibt ein Zettel übrig. Diesen darfst du in der letzten Rauhnacht öffnen. Er zeigt dir den Wunsch, um den du dich aktiv kümmern solltest.

Rauhnachts-Ritual 3: Träume während der Rauhnächte einfangen und ein Rauhnachts-Tagebuch führen

Ob du Traumtagebuch führst, den ersten Gedanken des Tages aufschreibst, nach der Meditation deine Erfahrung dokumentierst oder wie im klassischen Journaling drauf los schreibst, ist egal. Wichtig ist es, die eigenen Beobachtungen festzuhalten, sodass du später Rückschlüsse ziehen kannst.

Mir persönlich begegnen die meisten Geister und Eingebungen, wenn ich schlafe – vielleicht geht es dir ähnlich. Daher gebe ich mir während der Rauhnächte besonders viel Mühe, meine Träume direkt nach dem Aufwachen aufzuschreiben.

Bei Beobachtungen und dem Orakeln gilt: Die erste Nacht ist der Vorbote des Januars, die zweite des Februars, und so weiter.

Wenn du ein Rauhnachts-Tagebuch führst, kannst du über das nächste Jahr hinweg immer mal wieder abgleichen, wie deine Eingebungen sich manifestiert haben.

Natürlich wünschen wir uns alle, nur positive Vorboten für das neue Jahr zu empfangen. Was also tun, wenn du an einem Rauhnachts-Morgen schweißgebadet aus einem Albtraum aufwachst? Anstatt in Panik zu verfallen, darfst du dankbar sein. Denn durch deine dunklen Träume und schlimmen Vorahnungen treten Schatten an die Oberfläche. Und da kannst du sie dir ansehen und schließlich mit ihnen arbeiten.

Rauhnachts-Ritual 4: Tägliches Orakeln in den Rauhnächten

Vielleicht ist es für dich nicht so einfach, dich an deine Träume zu erinnern oder du willst einfach gern noch ein zweites Orakel befragen. Ich ziehe aus diesem Grund jeden Morgen zwischen den Jahren eine Orakelkarte.

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Lies die Bedeutung der gezogenen Karte nach und sitze einen Moment mit den Worten. Du kannst auch einfach das Bild der Karte betrachten und deine eigenen Assoziationen finden. Wenn eine Karte beim Mischen aus dem Deck fällt, schau dir auch die Bedeutung dieser Karte an. Die gezogenen Karten und deine Gedanken dazu kannst du ebenfalls im Tagebuch aufschreiben.

Falls du noch keine Orakelkarten hast, hier ein paar Ideen. Mein Liebling für die Rauhnächte ist das Tier-Orakel. Ich finde, es passt am besten zum Kern der Rauhnächte:

Rauhnachts-Ritual 5: Räuchern

Das Räuchern gehört schon sehr lange zu den typischen Rauhnachts-Ritualen. Dabei sollen böse Geister ferngehalten und erwünschte Energien eingeladen werden. Du kannst dir online Räuchersets speziell für die Rauhnächte besorgen. Genauso gut funktionieren aber die typischen Räuchermethoden mit Salbei, Weihrauch, Rose oder anderen naturreinen Kräutern.

Eine Räuchermischung, die zum Begehen der Rauhnächte perfekt geeignet ist, hat unsere Astro-Autorin Jenny Ospelt in ihrem Shop auf Age Of Aquarius.

>>Lesetipp: Chakra-Guide – Alles, was du über die Energiezentren wissen musst

Rauhnachts-Ritual 6: Mit der Natur und dem eigenen Körper verbinden

Ich gehe während der Rauhnächte am liebsten an ihren Ursprungsort – in den Wald. Egal ob du in der Stadt oder auf dem Land wohnst: Nimm dir viel Zeit draußen. Wenn du keinen Wald vor der Tür hast, tut es natürlich auch ein Park oder Flussufer. Geh auch ganz besonders dann raus, wenn es regnet, kalt ist und stürmt. Den Elementen ausgesetzt zu sein, gehört zur Erfahrung der Rauhnächte dazu.

Ich halte die Innenschau für das wichtigste Element der Rauhnächte. Für mich sind andere Rituale wie das Orakeln nur möglich, wenn mein Geist zur Ruhe kommt. Und das klappt am besten, wenn ich mir jeden Tag Zeit allein in der Natur nehme.

Ebenso wichtig wie die Verbindung zur Natur ist für mich die Verbindung zum eigenen Körper. Ich habe das ganze Jahr über eine tägliche Yogapraxis und halte auch während der Rauhnächte an ihr fest. Allerdings finde ich es umso wichtiger, in dieser Zeit liebevoll und vorsichtig mit dem eigenen Körper umzugehen und auf ihn zu hören. Neben Yoga können Intuitive Movement oder andere somatische Übungen tolle Tools sein, um in den Einklang mit dir selbst zu kommen.

Willst du aus einer tiefen Kraft, Ruhe und Selbsterkenntnis, Intentionen für das neue Jahr setzen und Wünsche manifestieren?

Holy Shift – Dein Guide durch die Rauhnächte nimmt dich mit auf deine ganz persönliche Reise durch die Rauhnächte und zum Kern deiner Wünsche. Wir verzichten dabei auf starre Anleitungen, begleiten dich aber trotzdem jeden Tag.

Ich wünsche dir eine wundervoll magische Rauhnacht-Zeit und würde mich natürlich besonders freuen, wenn du beim Holy Shift dabei bist :)

Hast du eine eigene Rauhnachtsgeschichte oder ein besonderes Ritual, das du mit uns teilen möchtest? Dann freue ich mich über deinen Kommentar.

Helena

FAQ

Was soll man in den Rauhnächten nicht tun? 
Nach altem Volksglauben sollte man in den Rauhnächten keine Wäsche aufhängen, weil die Geister der wilden Jagd sich darin verfangen und so im Haus verbleiben könnten. Laute Geräusche und harte Arbeit sind ebenfalls zu vermeiden. Sie stören die magische Ruhe dieser Zeit. Viele weitere Verbote stammen aus der Zeit des Mittelalters und sind von der Angst vor sogenannten Hexen geprägt. Sie dienten wohl eher der Stärkung von Kirche und Patriarchat als dem Schutz der Menschen – daher lassen wir sie hier getrost weg.

Wie bereite ich mich auf die Rauhnächte vor? 
Vor dem Beginn der Rauhnächte solltest du Altes abschließen, Geliehenes zurückgeben und deine Schulden begleichen. Du kannst dir außerdem ein Rauhnachts-Tagebuch zulegen und Kerzen, Räucherwerk und Orakelkarten besorgen. Dann bist du bestens vorbereitet. 

Was brauche ich alles für die Rauhnächte? 
In erster Linie: Ruhe, einen Rückzugsort und Zeit für dich – auch wenn es nur eine halbe Stunde am Tag ist. Welche Utensilien du benötigst, kommt darauf an, welche Rituale dich ansprechen. Für die meisten Rauhnächte-Fans stehen Räucherwerk, Orakelkarten, Kerzen und ein Tagebuch auf der Einkaufsliste.

Was macht man in der ersten Rauhnacht? 
Im Prinzip nichts anderes als in den darauffolgenden Nächten: Zeit für sich nehmen, Träume aufschreiben, Orakeln und Räuchern. Als Räucherwerk empfiehlt sich gerade in der ersten Nacht ein reinigendes Kraut wie Salbei oder Beifuß. So säuberst du deine Umgebung energetisch und bereitest sie auf die Magie der kommenden Zeit vor. 

Welche Rauhnacht ist die wichtigste?
Oft gilt die erste Rauhnacht als die wichtigste Rauhnacht. Wenn du deine Rauhnächte mit der Wintersonnenwende beginnst, fällt die erste Rauhnacht auch gleichzeitig auf das Yule-Fest. Wenn du am 24. startest, stimmen erste Rauhnacht und Heiligabend überein. Die erste Nacht wird auch Mutternacht genannt, da sie den Beginn der Rauhnächte markiert. Sie ist am engsten mit der Geburt des neuen Lichts verbunden und leitet den Übergang vom Alten zum Neuen ein. Du kannst diese Nacht nutzen, um Rituale des Schutzes und der Reinigung durchzuführen und erste Orakel für das kommende Jahr zu befragen.

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13 Kommentare / Schreibe einen Kommentar

    1. Hallo, ich habe diesen Artikel mit Interesse gelesen und habe eine kleine Anmerkung. Über die sozialen Verhältnisse von Mann und Frau bei den „Germanen“ (es handelt sich um viele verschiedene Stämme) weiß man eigentlich nichts. Es gibt keine schriftlichen Überlieferungen und da ich Archäologin bin , möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir nicht wissen wer das Familienoberhaupt war. Herzliche Grüße!

      1. Liebe Katharina,

        oh, diese Information ist mir neu! Danke dir, ich habe Geschichte studiert und bin super interessiert an solchen kleinen Fakten – die Geschichte ist einfach zu groß und zu komplex :-)

        Liebste Grüße

  1. Hallo und Danke für diesen erfrischenden Artikel!

    Ich liebe einfach deinen Schreibstil. Es macht super Spaß hier mitzulesen.
    Ich werde dieses Jahr den Rauhnächten mehr Aufmerksamkeit schenken als sonst. Die letzten Jahre habe ich damit „probeweise“ mal begonnen. Erst recht skeptisch. Doch sie haben mich irgendwie berührt und gepackt.
    Dieses Jahr gibt es ein Ritual für jeden Tag.
    Und ich muss sagen: Ich freue mich schon massiv auf diese Tage.

    Liebe Grüße – Holger.

  2. Ich habe den Artikel auch mit Interesse gelesen. Gerade auch die Einordnung in unsere heutige Zeit. Ergänzen möchte ich noch die Idee am Tag der Wintersonnenwende 13 Zettel mit Wünschen aufzuschreiben. Nun kann man in jeder der Rauhnächte einen verbrennen und dem Universum übergeben – lediglich um den 13. ten Wunsch kümmert man sich selbst. Dieser bleibt übrig…

    Ich mache das auf alle Fälle:-)

    1. Hallo Wiebke, danke für den Kommentar! Ich finde die Idee so schön, dass ich sie mit in den Artikel aufgenommen habe. Ich hoffe, das war ok ;)

  3. Liebes Team,

    ich hab am 28.11., 55 Euro für den Guide der Rauhnächte bezahlt,und leider bis jetzt nichts dafür bekommen. Habe ich etwas übersehen?

    Liebe Grüße, Gesina

  4. Sehr ausführlich und super informativ dein Artikel. Lieben Dank dafür. Auch deine begleitenden Empfehlungen finde ich sehr gut gewählt. Bin jetzt etwas spät, um mir noch das eine oder andere für die Rauhnächte zu bestellen, werde mir aber die 54 „Entdecke dich“ Karten zulegen, die mich besonders angesprochen haben. Wünsche dir eine zauberhaft magische Rauhnachtszeit.

  5. Vielen Dank Helena für diesen Artikel.
    Ich kennte das nicht und es ist sehr interessant zu lesen.
    Ich bin auch sehr neugierig das am Ende dieses Jahres zu probieren

  6. Vielen Dank für diesen Artikel! Du hast mit die Rauhnächte damit zugänglich gemacht und ich werde es dieses Jahr auch mal probieren :) Bisher waren mir viele Ansätze zu „eso“ oder schlicht zu kitschig. Dein Ansatz ist genau das, wonach ich gesucht habe.

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