Die Grandes Dames des Yoga: Diese 11 Frauen solltest du kennen

Ist dir auch schon mal ein Mensch begegnet, der komplett in seiner Lebensaufgabe aufgegangen ist? Eine Person, bei der du das Gefühl gehabt hast, dass sie durch ihre Individualität die Welt ein Stück weit bereichert hat?

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Diese elf Frauen sind ein Geschenk für unseren Planeten.

Sie alle haben die Welt des Yoga transformiert und revolutioniert. Elf Frauen, die verschiedener nicht sein könnten, aber durch ihren individuellen Ansatz die Yoga-Szene auf den Kopf gestellt haben: Sie bereichern und inspirieren uns; sie verschaffen sich Gehör und weisen auf Missstände hin; sie inkludieren, sie diversifizieren und sie befreien. Vorhang auf für unsere elf role models des Yoga:

Indra Devi (1899-2002) – Die First Lady

Indra Devi, die als Eugenie Peterson in Russland geboren wird, hat schon früh ein Faible für indische Traditionen. Um in das Land ihrer Träume zu gelangen, trickst sie 1919 ihren Verlobten aus, damit er ihr vor der geplanten Hochzeit eine Reise nach Indien finanziert. Dort schmeißt sie die Hochzeitspläne über Bord, bleibt in Indien und arbeitet unter dem Künstlernamen Indra Devi als Schauspielerin.

Als erste Frau aus dem Westen wird sie schließlich Schülerin von T. Krishnamacharya, der sich zu Beginn weigert, ihr Unterricht zu geben. Indra lässt sich jedoch nicht abwimmeln.

Die Essenz des Yoga, die Indra Devi in Indien aufgesaugt hat, bringt sie in die USA, wo sie in Hollywood eine Yogaschule aufmacht. Zu ihren Schülerinnen zählen Greta Garbo und Marilyn Monroe. Während sie in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für Yoga erweitert, setzt sie sich 1960 für die Legalisierung des Yoga in der Sowjetunion ein, wo es bis dato als Religion angesehen und somit verboten ist.

Indra Devi durchbricht viele Blockaden der vorher sehr männlich dominierten Yoga-Welt und leistet Pionierinnen-Arbeit, indem sie den Weg für weibliche Yogalehrerinnen weltweit ebnet.

“We women must listen to our inner voice. It is easier for women to do this as they are not afraid to say what they feel.”

Indra Devi

Geeta S. Iyengar (1944-2018) – Die Erbin B.K.S. Iyengars

Dass Yoga im Alltag der Familie Iyengar eine große Rolle spielt, kann man sich vorstellen. “Die Praxis war immer allgegenwärtig” erzählt Geeta, die schon im Kindesalter ihrem Vater beim Yoga-Praktizieren zuschaut und ihn nachahmt. Als sie an einer Nierenentzündung erkrankt und die Medikamente nicht wirken, verordnet ihr der Vater Yoga, oder sie könne „sich auf den Tod vorbereiten”.

Mit 13 Jahren beginnt sie Klassenkamerad*innen zu unterrichten und vertritt ihren Vater, während er auf Reisen ist. Als ihre Mutter stirbt, wird Geeta 1973 zur rechten Hand B. K. S. Iyengars. Als älteste Tochter kümmert sie sich nicht nur um den Haushalt und bearbeitet seine Manuskripte, sondern ist auch für die administrativen Aufgaben seines Ramamani Iyengar Memorial Yoga Instituts verantwortlich, während sie weiterhin an Schulen Yoga unterrichtet.

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Darauf angesprochen, ob der Familienname Iyengar eine Bürde für sie darstellt, antwortet sie, dass sie nicht im Schatten ihres Vaters stehe, wie so manche denken könnten, sondern in seinem Licht.

Sie fokussiert sich vor allem auf die speziellen Bedürfnisse der Frauen und schreibt 2002 Yoga für die Frau*, ein Standardwerk für Asana und Pranayama in unterschiedlichen weiblichen Lebensphasen.

Eine wahrhaft außergewöhnliche Person, die es durch ihre Unnachgiebigkeit schafft, viele Frauen dabei zu unterstützen, den ersten step Richtung Emanzipation zu gehen, ihre Fähigkeiten wachzurufen, zu schätzen und anzunehmen.

„Yoga war wie das Elixier des Lebens für mich.“

Geeta S. Iyengar

Michelle Cassandra Johnson – Yoga ist politisch

Für die Yogalehrerin, Autorin, Aktivistin und Anti-Rassismus-Beraterin Michelle Cassandra Johnson ist eines klar: das Private ist politisch, und somit ist es auch die Yogapraxis. Mehr noch, Yoga kann als Werkzeug eingesetzt werden, um soziale Missstände anzugehen, zu problematisieren, aufzulösen.

Sie macht es sich zur Aufgabe, Menschen zu persönlichen Ganzheit zu verhelfen, in einer Welt, die von individuellem und kollektiven Trauma zersetzt ist. Dabei widmet sie sich vor allem dem Trauma marginalisierter Gruppen und Kulturen, dessen Schmerz durch postkoloniale Strukturen, wie Kultureller Aneignung, ausgelöst wird.

Sie gibt Workshops und Seminare zu dem Thema, tritt in zahlreichen Podcasts auf und hat einen Tedx Talk gehalten. Außerdem hat sie mehrere Bücher geschrieben, unter anderem Skill in Action: Radicalizing Your Yoga Practice to Create a Just World*.

Michelle Cassandra Johnson inspiriert viele, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen im postkolonialen Kontext beschäftigen und leistet wichtige Arbeit auf dem Weg zu einer gerechteren Welt.

“To respond to the grief that we experience as a collective, we need to be present to what is breaking our hearts. We need a spiritual practice to hold and allow us to feel grounded as we begin to recognize our brokenheartedness.“

Michelle Cassandra Johnson

Gurmukh Kaur Kalsa (*1943) – Queen of Kundalini

Gurmukh, das bedeutet: Die, die tausend Menschen über den Ozean hilft. Diesen Namen gab Yogi Bhajan der geborenen Mary Mae Gibson. “Der Name ist meine Bestimmung” sagt Gurmukh heute.

Mit 19 Jahren zieht sie aus, auf der Suche nach etwas, das sie selbst nicht definieren kann. “Es war, wie als würde mir etwas fehlen”, erzählt sie später. Ihre Reise führt sie über den gesamten Globus, bis sie 1971 auf die Empfehlung eines Freundes ein Ashram in Arizona besucht.

Dort trifft sie auf auf Yogi Bhajan, der zwei Jahre zuvor Kundalini Yoga in die Vereinigten Staaten brachte. Diese Begegnung ist das fehlende Puzzlestück in Gurmukhs Leben. Seitdem unterrichtet sie Kundalini Yoga weltweit. Zu Beginn noch aus ihrem eigenen Wohnzimmer, später eröffnet sie mehrere Yogastudios, unter anderem in Los Angeles und New York City.

Anm. d. Redaktion: Dieser Artikel wurde 2018 erstmals veröffentlicht und wieder aktualisiert. Im Frühjahr 2020 wurde bekannt, dass Yogi Bhajan (†2004) einige Mitarbeiterinnen über Jahre sexuell nötigte und seine Macht ihnen gegenüber missbrauchte. Wenn du mehr über die Geschichte der Opfer erfahren möchtest, empfehlen wir dir das Buch Premka – White Bird in a Golden Cage* von Pamela Dyson. Hier findest du den Bericht zu dem Fall, welcher von SSSC, dem Dachverband der Kundalini-Organisationen, in Auftrag gegeben wurde (Triggerwarnung: sexueller Missbrauch).

Heute ist Gurmukh aus dem Kundalini Yoga nicht mehr wegzudenken und wird von vielen als die Königin des Kundalini gesehen.

“If you fall over, you fall over. If you have to stop, you stop. But you start again. Just like life itself, you start again.”

Gurmukh Kaur Kalsa

Jessamyn Stanley (*1987) – An allen Fronten

Wie sieht die klassische Yogapraktizierende aus? Meist eben doch weiß, Westlich, dünn und hetero*cis-normativ. Jessamyn Stanley ist nichts von alldem: Sie ist eine person of color, sie ist queer, sie ist fat (Eigenbezeichung) und sie ist stolz darauf.

Jessamyn entdeckt Yoga mit Anfang 20 im Zuge einer Depression; geplagt von Selbstzweifeln sucht sie nach Balance. Obwohl die Praxis sehr herausfordernd für sie ist, viele Asanas gar nicht umsetzbar und sie meist die einzige PoC in der Klasse, entfacht Yoga einen Teil in ihrem Innersten, den sie bis dato nicht kennt. Yoga zieht sie zurück in den jetzigen Moment, verbindet sie mit ihrem Körper und ihrem Geist. Das Praktizieren schafft plötzlich eine Zugänglichkeit zu dem, wovon die Depression sie trennt.

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Und dann gehts los: Sie schreibt Bücher und Artikel, in denen sie sich mit der alltäglichen Black und LGBTQA* experience, body positivity, Selbstliebe, Normen des Gesundheits- und Sportsektors oder Cannabis-Konsum auseinandersetzt, alles durch die Linse ihrer Yogapraxis. Sie ist Host des Podcasts Dear Jessamyn, und Erfinderin der App Underbelly, einer Plattform für all jene, die sich in der Sport- und Yoga-Welt nicht gesehen und repräsentiert fühlen.

Deswegen ist sie vor allem eines: eine große Inspiration. Ihre Kraft, an so vielen strukturell-benachteiligten Fronten gleichzeitig zu kämpfen und laut zu sein, beeindruckt. Sie ist ein wahres Vorbild, die eigene Geschichte nicht als Hindernis zu sehen, sondern als Chance.

„‚Messy and complicated and NSFW and vulgar as f*ck‘. Yoga is not actually about the pretty, traditionally instagrammable moments. And in the same way that I stumble and fall on the yoga mat, i stumble and fall off the mat as well.“

Jessamyn Stanley

Ana Tiger Forrest (*1956) – Die Yoga-Kriegerin

Ana Tiger Forrest ist eine Wucht und deswegen aus der Liste der Grandes Dames des Yoga nicht wegzudenken. Sie wird mit starken physischen Einschränkungen geboren, in einem Elternhaus, das sie innerlich zerfrisst und schwächt. In jungen Jahren sexuell missbraucht, versucht sie ihre traumatischen Erfahrungen durch Drogen- und Alkoholkonsum sowie Bulimie zu verdrängen. Rückzug und Heilung findet sie im Alter von 14 Jahren durch Yoga.

Mit 18 Jahren lässt sie sich zur Yogalehrerin ausbilden und unterrichtet seitdem. Ihre körperlichen Einschränkungen, durch die sie bestimmte Asanas modifizieren muss, nutzt sie, um Forrest Yoga zu entwickeln. Eine Yogapraxis, durch die wir uns mit unserem spirit verbinden und uns sowohl auf physischer, als auch emotionaler Ebene selbst heilen.  

Dabei spielt auch die Kraft der Zeremonie für Ana eine große Rolle. Sie lernt von indigenen Gemeinschaften, lebt für lange Zeit in einem Reservat und lässt sich dort zur Medizinfrau ausbilden. Es ist Anas Ziel, die in uns vergrabene spirituelle Verbundenheit ans Licht zu bringen und uns zu erinnern, wieder in Harmonie mit uns selbst und der Welt zu leben.

Ana Forrests Kampfgeist und Energie sind unglaublich, und haben schon unzähligen Menschen geholfen, ihre Traumata und Wunden zu bearbeiten und zu heilen.

“When you shift your perception of life from victim mode – Everything bad happens to me – or judging mode -This is great, this sucks—and shift to a curiosity and a desire to more fully discern the truth, then you are walking with beauty.”

Ana T. Forrest

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Sangeeta Lerner – Von Aneignung zur Wertschätzung

Die Yogalehrerin Sangeeta Lerner lebt seit einigen Jahren in Berlin und nimmt dort eine ziemliche Pionier*innen-Rolle ein: sie ist die einzige nicht-weiße Yogalehrerin des indischen Subkontinents, die sich in ihrer ganzen Yoga-Arbeit der sozialen Gerechtigkeit verschrieben hat und konstant bemüht darum ist, Aufklärungsarbeit zu leisten.

Von Anfang an stört sie in Deutschland, dass die hiesige Szene voll mit Bildern und Interpretationen sind, die sie so aus Indien nicht kennt – sei es zur Asanapraxis, Körperbildern oder Zugänglichkeit. Sie hält sich fern aus klassischen Yogastudios und macht lieber ihr eigenes Ding: nämlich einen Raum zu schaffen, in dem sich alle sicher und willkommen fühlen.

In ihrem Yoga Ashram Berlin unterrichtet sie ganz nach dem Motto decolonize your yoga practice, bietet Klassen für QTBIPOC an und gibt regelmäßig Workshops zu Yoga und Kultureller Aneignung – für Lehrende und alle Interessieren. Melde dich hier an.

My own experience in life has always been the first motivation for me to change something. To move. To act. To call out. It has inspired me to dedicate my work to creating spaces that are inclusive, diverse and also sustainable. I am neither a scholar nor a social worker. Just a seeker.

– Sangeeta Lerner

Sharon Gannon (*1951) – Durch Mitgefühl zur Erleuchtung

Sharon Gannon ist ein Rockstar! Wer kann schon von sich behaupten, eine Yoga-Methode entwickelt zu haben und gleichzeitig mit der eigenen Band im Rolling Stone Magazine gefeatured zu werden?

Bevor Sharon zur weltbekannten Yogalehrerin wird, tourt sie 1983 mit ihrer Band Audio Letter durch die USA, wo sie im damaligen Hotspot der New Yorker Kreativszene, Life Café, auftritt. Dort lernt sie David Life kennen. A match made in heaven!

Zusammen reist das Künstlerpaar 1986 nach Indien und sie tauchen tief in die Lehren des Yoga ein. Zurück in New York gründen sie im East Village die erste Jivamukti Yoga Society. Der Grundstein der Jivamukti Yoga-Methode ist gelegt.

Die Definition für Jivamukti Yoga ist der Pfad zur Erleuchtung durch Mitgefühl für alle Wesen. Sharon nutzt ihre Rolle als Yogalehrerin um gegen die Ausbeutung der Tiere in unserer Gesellschaft zu kämpfen. Ihr revolutionärer Ansatz, Yoga mit sozialem Aktivismus und Vegetarismus zu vereinen, betont den wichtigsten Aspekt des Yoga, der bei uns oft vergessen wird: die tief innewohnende Verbundenheit aller Wesen.

“Im Yoga geht es darum, glücklich zu sein”, sagt Sharon. Und wie soll man glücklich sein, wenn man andere mit seiner Existenz unglücklich macht? Passend dazu veröffentlicht sie 2008 das Buch Yoga und Vegetarismus: Fleischlos zur Erleuchtung*.

“Don’t wait for a better world. Start now to create a world of harmony and peace. It is up to you, and it always has been. You may even find the solution at the end of your fork.”

Sharon Gannon

Susanna Barkataki – Advokatin, Vermittlerin, Kämpferin

Susanna Barkataki inspiriert, immer und immer wieder.

In ihr findet man das, was in der Beschäftigung mit Yoga häufig fehlt: Eine Wertschätzung der Wurzeln des Yoga, ein Aussprechen, was in modernen Yoga-Praktiken meist zu kurz kommt, ein mutiges Anprangern der Missstände.

Susanna praktiziert Yoga seitdem sie denken kann. Als Kind indischer und britischer Eltern in den USA erlebt sie ihre gesamte Kindheit und Jugend lang Diskriminierung: Sie wird gemobbt für ihre traditionelle Kleidung, ihre Herkunft selbst. Yoga gibt ihr die Stärke, die sie braucht, um sich zu befreien.

Dieses Wissen und diese Kraft möchte sie vermitteln. Sie bezeichnet sich selbst als Fürsprecherin der Yogapraxis, indem sie die wahren Wurzeln des Yoga freilegt, die in Westlicher Praktik häufig verloren gehen. Sie möchte Yoga so lehren, dass es jede*n einschließt und alle gleichermaßen davon profitieren.

Susanna ist Gründerin vom Ignite Yoga and Wellness Institute und bildet dort aus. Sie gibt zahlreiche Wortshops zu den Themen Diversität, Inklusivität, Barrierefreiheit und Gerechtigkeit; ihr Buch Embrace Yoga’s Roots ist ein must read für jede*n Praktizierenden. Außerdem hat sie das Honor {Don’t Appropriate} Yoga Summit ins Leben gerufen, ein Gipfeltreffen für Yogalehrende aller Art und Herkunft, auf dem bestehende Normen und Machtstrukturen besprochen, infragestellt und aufgebrochen werden.

Original Yoga exists as a way to connect us all – dissolving seperation within and without.“

Susanna Barkataki

Anna Trökes (1952*) – made in Germany

Im Alter von acht Jahren findet man Anna Trökes bereits in einer Yogaklasse, wo sie ihre Liebe zum Yoga entwickelt.

Jahre später, als sie durch eine Verletzung mit der Diagnose konfrontiert wird, ab ihrem 30. Lebensjahr für immer im Rollstuhl sitzen zu müssen, greift sie auf Yoga zurück: Sie packt ihre Sachen und fährt 1972 nach Mallorca in den Club Med, wo sie täglich mehrere Stunden Yoga praktiziert.

Anna Trökes fängt Feuer und stürzt sich in die Yoga-Welt. Sie lernt unter anderem bei Desikachar, dem Sohn T. Krishnamacharyas, und Patrick Tomatis, dessen Yogastil es ihr am meisten angetan hat. Seither unterrichtet sie nicht nur, sondern veröffentlicht auch über 30 Bücher, CDs und DVDs über Yoga, die in mehr als 13 Sprachen übersetzt werden. Außerdem reist sie nonstop um die Welt, gibt unzählige Workshops und bildet Yogalehrer*innen aus.

Annas Stärke, nämlich die oft kompliziert wirkenden Konzepte des Yogas für Anfänger*innen zugänglich zu machen und alltagstauglich zu vermitteln, macht sie zu einer der wichtigsten Yoga-Frauen Deutschlands.

Das Üben muss sich an den Menschen anpassen und nicht der Mensch an die Übung.

Anna Trökes

Maty Ezraty (1963-2019) – Yoga for every body!

Maty Ezraty ist schon im Interview zum Verlieben: Ihr Ansatz, den Menschen als Individuum zu sehen und nicht nur als Körper, dem man Asanas wie Schablonen aufdrückt, ist unglaublich erfrischend.

“Wenn jemand eine Asana perfekt ausführt, sich dabei aber selbst verletzt und spürt, dass es ihm nicht gut tut, hat er das gesamte Konzept des Yoga nicht verstanden”, erklärt sie. Damit verpufft der Druck, der in so vielen Menschen entsteht, wenn sie bestimmte Posen nicht durchführen können.

Mehr als 25 Jahre lang studiert sie sowohl Ashtanga bei Sri K. Pattabhi Jois persönlich, als auch Iyengar Yoga, und beginnt, die beiden Yogaarten in ihrem Unterricht zu vereinen. 1987 gründet sie YogaWorks, eines der ersten Yogastudios, das Unterricht in mehreren Yogaarten anbietet.

Maty ist dafür bekannt, Hilfsmittel und modifizierte Asanas in ihren Unterricht einzubauen, um ganz auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler*innen einzugehen. Viele Praktizierende sehen diesen Ansatz damals jedoch als Verstoß gegen traditionelle Yoga-Formen.

Doch genau das macht Maty so besonders. “Denn letztendlich geht es im Yoga doch darum: Liebe, Güte und Akzeptanz”. Ihr früher und plötzlicher Tod mit 55 Jahren machen tief betroffen; sie bleibt role model und eine große Inspiration.

“These postures don’t define you and they have nothing to do with your spiritual growth. What is important is that you develop a good relationship with yourself on the mat”

Maty Ezraty  

Wen vermisst du? Wer inspiriert dich? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Collage aus Bildern von Bombsheller, Guzman, James Wvinner, Norman Seeff und Ted Catanzaro.

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