Yoga Kleidung: Das trägst du zur Praxis

Du möchtest mit Yoga anfangen, aber weißt nicht, was man überhaupt anzieht? 

Vielleicht hast du Angst, in unpassender Kleidung ins Yogastudio zu gehen und dir dort deplatziert vorzukommen, in etwa so, als würdest du im Schlafanzug auf einer Hochzeit aufkreuzen? Dem können wir mit diesem Artikel auf jeden Fall vorbeugen.

In erster Linie sollte es bei der Auswahl der passenden Yoga Kleidung darum gehen, dass du dich wirklich wohl in deiner Haut fühlst. 

Denn beim Yoga ist das Ziel, deinem Inneren näher zu kommen und nicht, wie aus dem Ei gepellt für andere auszusehen. Egal zu welchem Geschlecht du dich zählst, gelten folgende Regeln zuallererst: 

  • Zieh etwas an, worin du dich wohl fühlst und worin du dich gut frei bewegen kannst
  • Achte darauf, dass auch in weiten Grätschen oder bei langgestreckten Armen nichts herausrutscht oder vorblitzt, was du nicht sichtbar haben willst
  • Du musst nichts Neues und keine “High-Tech”-Kleidung zum Yoga tragen. Wenn du schon passende Kleidung zuhause hast, nimm die!
  • Für den Anfang funktioniert vielleicht auch Sportkleidung gut – später wirst du wahrscheinlich wählerischer werden

Du wirst mit der Zeit merken, was für dich die richtige Outfit-Wahl ist. Aber natürlich gibt es ein paar Feinheiten, die dir die Auswahl leichter machen können.

 >> Lesetipp: Hier schreibe ich hauptsächlich über Frauen*-Kleidung. Für Männer* haben wir hier unsere Lieblings-Yoga-Outfits zusammengestellt

Damit du dich voll und ganz auf deine Praxis einlassen kannst, habe ich dir Tipps zusammengestellt, wie du das passende Outfit für die Yogastunde findest und welche Labels schöne, funktionale, qualitativ hochwertige und faire Yogamode herstellen.

>> Tipp: Wenn du mit der FLGH-Crew Yoga üben willst, kannst du das in unserem Online Yoga Kit tun

Diese Yoga Kleidung trägst du zur Praxis.

Yoga übt man barfuß. Schuhe und Socken kannst du also getrost in der Umkleide lassen. Auch sonst unterscheidet sich Yoga Kleidung wie gesagt von der gängigen Sportbekleidung:

Zum einen ist da der äußerliche Faktor: Während Sportsachen oft in grellen Farben oder, im Gegensatz dazu, in all black daherkommen, fühlt sich Kleidung in diesen Farben beim Yoga teilweise irgendwie falsch an. Natürlich kannst du tragen, was immer dir gefällt, doch nach einiger Zeit fühlen sich helle, natürliche und sanfte Farben vielleicht stimmiger an.

Dass Yoga Kleidung trotzdem nicht ökomäßig und altbacken aussehen muss, beweisen unsere Lieblingslabels Hey Honey* und Pitaya.* Die stellen Yoga Kleidung mit coolen, auffälligen Prints her, die auch noch eine Motivationshilfe darstellen, wenn der innere Schweinehund dich von der Praxis abhalten will.

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Ulrike und Sheila in Pitaya © Lydia Hersberger

Zum anderen versuchen wir als Yogis, achtsam mit unserer Umwelt umzugehen – schließlich sind wir ein Teil von ihr! Deshalb legen Hersteller von Yoga Kleidung viel Wert auf eine faire und nachhaltige Produktionsweise sowie auf Transparenz. Hier kann ich dir die Labels Yoiqi*, Armedangels* und OGNX* empfehlen – diese bieten auch tolle Yoga Kleidung für Männer* an!

Auf einer ganz praktischen Ebene achte bei der Auswahl deines Yogaoutfits darauf, dass die Stücke keine Knöpfe und Reißverschlüsse aufweisen, die in Asanas unangenehm drücken können. Auch kleine Fächer an der Hose für Karten, wie es Sporthosen oft haben, kannst du dir sparen – denn Karten in der Hose würden ebenfalls nur unangenehm im Weg sein.

Die richtige Yoga Kleidung ist abhängig davon, welchen Stil du praktizieren möchtest. 

Bei ruhigeren Stilen empfiehlt sich luftige und weite Kleidung, die Freiheit schenkt, während diese bei dynamischen Stilen im Weg sein kann.

>> Lesetipp: Wirf einen Blick in unseren Yoga Arten Finder, um den richtigen Yogastil für dich zu finden

Yoga Kleidung: Die richtige Hose

Zum Yin und Restorative Yoga trage ich gerne weite, bequeme Hosen der Marke Curare* aus Naturmaterialien wie Baumwolle. Die Sahara Hose von Jaya Fashion* wird mich auf mein nächstes Teacher Training begleiten und Uli schwört auf die Padmini Pants von Kismet*. In solchen gemütlichen Kleidungsstücken fühlt sich der Körper ganz frei an und ich kann tief in den Bauch hinein atmen.

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Sheila in Jaya, Ulrike in Kismet

Bei dynamischen Stilen wie Vinyasa Yoga oder Jivamukti stören weite Hosen mit viel Material jedoch. Greife dann besser zu eng anliegenden Leggings, bei denen nichts verrutscht und die beim Üben absoluten Bewegungsfreiraum ermöglichen. Viele Hosen aus Naturmaterialien sind, wenn sie enganliegend geschnitten sind, auch nicht ganz blickdicht, vielleicht gewährst du also unfreiwillig Einblicke im herabschauenden Hund. 

Deshalb bevorzuge ich in dem Fall Hosen aus Kunstfasern, die zu 100% blickdicht sind. Hier überzeugen vor Allem die Modelle von Hey Honey*. Yoga Kleidung für schweißtreibende Stile sollte außerdem einen hohen Elasthan-Anteil aufweisen und schnell trocknend sein, wie Teile von Onzie*, sodass sie in Verbrezelungen nicht drohen zu reißen, die Form behalten und gut waschbar sind. Bei Yogahosen lege ich außerdem Wert auf einen hohen Bund, sodass nichts verrutscht und ich mich wirklich auf die Praxis statt auf meine Kleidung konzentrieren kann.

Wer Outfits in schlichteren Farben bevorzugt, wird bei der schwedischen Brand Organic Basics* fündig und bestimmt auch bei unserer Neuentdeckung Girlfriend Collective*, die es jetzt auch in Deutschland gibt.

Wenn die Temperaturen steigen, kannst du durchaus auch kurze Hosen zur Yogapraxis tragen. Besonders cool finde ich Radlerleggings, zum Beispiel von Onzie* die man auch außerhalb des Yogastudios gut tragen kann. But beware: In manchen Asanas kann es rutschig werden, wenn Haut auf Haut trifft. Meine Krähe wird so schnell zu einer abstürzenden Krähe im Sinkflug Richtung Boden.

Auch Männer* können beim Yoga durchaus zu Leggings greifen. Ansonsten tut es auch eine weite Shorts, es kann aber sein, dass du vielleicht mehr zeigst, als dir lieb ist.

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Sheila in Hey Honey, Ulrike in Girlfriend Collective, Julia in Moonchild © Annina Lingens

>> Lesetipp: In unserem großen Yogahosentest testen wir verschiedene Labels auf Herz und Nieren

Yoga Kleidung: Das richtige Oberteil

Auch bei der Wahl des Oberteils gibt es Unterschiede zum Sport. Als ich mit Yoga angefangen habe, habe ich mir irgendein weites, kurz abgeschnittenes Baumwollshirt geschnappt – und das nach den ersten zehn Minuten schon bereut. Denn solche Oberteile sehen zwar echt cool aus, rutschen dir aber in Umkehrhaltungen ständig ins Gesicht.

Wenn du einen ruhigen Yogastil übst, greife gern zu einem langärmligen Shirt aus Naturmaterialien, sodass du nicht auskühlst und womöglich fröstelst. Schöne Tops haben Kismet*, Mandala* und Armedangels*.

Achte darauf, dir Oberteile auszusuchen, die lang genug sind, damit du sie in die Hose stecken kannst und sie auch nicht herausrutschen. Ein guter Test: Hebe die Arme lang über den Kopf. Fällt das Oberteil heraus? Dann greife lieber zu einem längeren Modell.

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© Araí Moleri

Wenn du wie ich schnell ins Schwitzen gerätst, rate ich dir zu einem Oberteil ohne Ärmel. Du kannst dir einfach von einem alten Vintage T-Shirt die Ärmel abschneiden und schwups, hast du einen coolen Yogalook und musst gar nichts neues kaufen. Wenn du dich nicht traust, deinem Lieblingsshirt mit der Küchenschere zu Leibe zu rücken, dann schau mal bei Spiritual Gangster* vorbei. Die Brand hat Shirts mit coolen Aufdrucken. 

Wenn du auf ein Oberteil verzichten möchtest, kannst du auch einfach nur im Yoga BH üben. Viele Hersteller bieten Modelle an, die fast bis zur Taille gehen und somit ohnehin fast als Oberteil durchgehen: Zum Beispiel wirst du hier bei Onzie* und Moondchild* fündig.

Der richtige Yoga BH

Da du beim Yoga in der Regel nicht herumspringst, wie du es vielleicht beim HIT gewohnt bist, reicht im Normalfall ein Sport-BH mit mittlerem oder niedrigem Halt. 

Verzichte auf Bügel-BH’s, die dir ein einengendes Gefühl verschaffen und auf normale BH’s mit Häckchenverschluss – sobald du dich auf den Rücken legst, wird dieser dir störend im Weg sein. Damit du dich wirklich voll einlassen kannst, wähle einen Yoga-Bra, der sehr elastisch ist und dennoch ein festes Bündchen hat. 

Wenn du große Brüste hast, achte darauf, dass der Yoga Bra nicht zu knapp sitzt und eher breite Träger hat. Sonst kann es durchaus passieren, dass dir deine Brüste beim Üben entgegen purzeln. Gute Erfahrungen haben meine Kolleginnen mit Casall* und Manduka* gemacht.

Bei ruhigen Yogastilen kannst du den BH auch einfach mal weglassen – free the boobs, let it hang!

>> Lesetipp: In unserem Yoga-BH Test nehmen wir noch mehr unterschiedliche Modelle unter die Lupe

Yoga Kleidung: Und unten drunter?

Jetzt wird’s persönlich! Stören dich auffällige Panty Lines? Dann ziehe eher einen Stringtanga unten drunter. Achte aber vor allem darauf, dass die Unterwäsche nicht unangenehm einschneidet, reibt oder verrutscht. 

Sei dir bewusst, dass Hosen am Po in manchen Asanas durchsichtig werden können, das heißt, man sieht Details auf der Unterwäsche eventuell. Mich persönlich stört es nicht, dem*r Yogalehrer*in meine ausgewaschene Bärchen-Buchse zu präsentieren, aber dich vielleicht schon.

Was du sonst für deine Praxis brauchst:

Denk daran, dir ein Haargummi einzupacken, wenn du lange Haare hast, sowie daran, dir ein Handtuch* und etwas zu Trinken in der Umkleide bereit zu halten. Duschen gibt es in der Regel im Yogastudio nicht, also kannst du Duschgel und Co. zuhause lassen. Lege deinen Schmuck vor der Praxis ab.

In unserem Yogamattentest erklären wir ausführlich, welche Matten sich besonders für die Yogapraxis eignen und vielleicht möchtest du dir auch Yoga Hilfsmittel wie Blöcke, Gurt oder Bolster zulegen.

Ich hoffe, du fühlst dich jetzt gewappnet für deinen Besuch im Yogastudio und hast ein Outfit gefunden, in dem du dich richtig wohlfühlst.

Happy practice,

Sheila

Titelbild © Araí Moleri

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2 Kommentare / Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Sheila! Vielen Dank für den tollen Bericht über Yogakleidung. Ich bin selbst Yogalehrerin, habe aber auch ein kleines Label für selbstgestrickte Mode und Accessoires. Was bei meinen Kursteilnehmerinnen gerade jetzt wenn es wieder kühler wird auch besonders gerne genommen wird, sind Yogasocken. Die sind an der Ferse sowie den Zehen offen und ich stricke sie immer so flexibel, dass sie bei den stehenden Asanas fix mal über den Fuß gezogen werden können – wie Stulpen.
    Gerne stricke dir auch mal ein Paar in deiner Wunschfarbe und Größe ;o))

    Herzliche Grüße & ein wunderbares Wochenende wünscht dir
    die Chris

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