Spätestens seit dem Erscheinen des Bestsellers Eat, Pray, Love*, gelten Aufenthalte im Ashram als ein Muss unter den spirituell Suchenden. Aber was genau ist ein indischer Ashram und was erwartet einen dort?
Hier erfährst du alles, was du wissen musst.
Q&A: Die häufigsten Fragen & Antworten
Kurz vorweg: Natürlich gibt es keine pauschalen Antworten, da jeder Ashram seine ganz eigenen Regeln und Gepflogenheiten aufweist. Nachfolgend findest du eine Auswahl an Informationen, die auf unserem persönlichen Erfahrungsschatz basieren (Stand: Juli 2024). Alle Angaben sind demnach ohne Gewähr.
Vorab: Was ist ein indischer Ashram?
Ein Ashram ist eine klosterähnliche Einrichtung, in der Lehrer*innen (Gurus) und Lernende unter einem Dach leben und lernen. Das Besondere an diesen spirituellen Orten: eine klare Tagesstruktur. Diese dient der Stärkung der individuellen und der kollektiven Energie.
Planung: Auf eigene Faust oder durch eine Organisation?
In den meisten Fällen kannst du ohne jegliche Voranmeldung anreisen. Sprich: Dein Aufenthalt muss nicht zwangsläufig über eine Organisation geplant sein. Viele Anbieter*innen von Rundreisen bzw. Yoga-Reisen integrieren jedoch einen Aufenthalt in einem Ashram als Teil des Reiseplans. Überleg dir einfach, was dir mehr zusagt: Reisegruppe oder solo traveler?
Einreise: Kann ich nach Indien mit einem Touristenvisum einreisen?
Seit Anfang 2019 gibt es für Aufenthalte zu Tourismuszwecken bis zu einem Jahr das sogenannte eVisa (Achtung: maximal 90 Tage am Stück!). Solltest du einen Aufenthalt länger als 90 Tage am Stück planen, dann benötigst du ein reguläres Visum, das du bei den zuständigen Behörden ca. drei bis vier Wochen vor deiner Einreise beantragen musst.
Wichtig: Ein Touristenvisum ist ausschließlich für einen Yoga-Urlaub im Ashram gültig. Im Falle einer Yogalehrerausbildung oder gar eines Langzeitaufenthaltes als Yogastudent*in benötigst du entweder ein X-Visa (auch entry Visa genannt) oder ein Student Visa.
Allgemein gilt: Dein Visum hängt von deinen Aufenthaltsabsichten ab. Informiere dich also rechtzeitig bei dem Ashram deiner Wahl, welche Auflagen es hierbei zu beachten gibt.
Wie komme ich zum Ashram?
Die meisten spirituellen Einrichtungen befinden sich abseits von Großstädten oder touristischen Hochburgen. Schaue dich auf der jeweiligen Internetseite um, ob dort eine Wegbeschreibung hinterlegt ist. Ansonsten informiere dich explizit vor deiner Anreise über Möglichkeiten zur Anfahrt. Es kann nämlich gut sein, dass du dir vorab ein Taxi, Airport Shuttle, etc. organisieren musst.
Möglicherweise ist es ratsam, nach der Ankunft zuerst eine Nacht nahe des Flughafens zu verbringen und dir vom Hotelpersonal bei der Organisation eines Fahrers helfen zu lassen. Um unnötigen Stress zu vermeiden, solltest du von der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zumindest bei deinem ersten Aufenthalt absehen. Die meisten Haltestellen befinden sich nämlich nicht immer in unmittelbarer Nähe der Einrichtungen.
Für Notfälle: Welche Krankenversicherung benötige ich?
Eine gängige Auslandskrankenversicherung sollte normalerweise ausreichend sein. Informiere dich jedoch vor Abflug bei deiner Versicherung, für welchen Zeitraum sie gültig ist. Solltest du mit dem Gedanken spielen, zeitweise in einem Ashram als Yogalehrer*in mitzuwirken, dann erkundige dich, ob diese Tätigkeit in deinem Versicherungsschutz mit inbegriffen ist.
Essen: Was für Mahlzeiten erwarten mich?
In den meisten Ashrams werden zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag, bestehend aus vegetarischer, sattvischer Kost angeboten. Sprich: eine bunte Mischung aus leichten Gemüsecurrys mit Reis oder indischem Brot. Als Zwischenmahlzeit werden meist Chai (Schwarzer Tee oder Milchtee) mit Obst oder Keksen gereicht.
Hinweis zur veganen Ernährung: Auch wenn viele indische Speisen vegan zu sein scheinen, wird in Indien viel auf Ghee-Basis (geklärte Butter) zubereitet. Falls dies für dich ein absolutes No-Go sein sollte, dann schau dich explizit nach Einrichtungen um, die auf vegane Gäste eingestellt sind. Ein tolles Beispiel: der Anand Prakash Yoga Ashram in Rishikesh.
Wird auf Lebensmittelallergien eingegangen?
Ein Ashram ist kein Fünf-Sterne-Restaurant, das auf jeden Wunsch eingehen kann. Behalte im Hinterkopf, dass die Speisen sehr einfach gehalten sind, da sie sich aus den geringfügigen Einnahmen der Einrichtung finanzieren. Du wirst also in den seltensten Fällen auf teurere Ersatzprodukte ausweichen können. Stell dich bei besonderen Ernährungsformen darauf ein, kleine Kompromisse einzugehen oder vorzusorgen.
Das Aufbewahren von Lebensmitteln in den Zimmern ist meistens verboten, da sich unerwünschte tierische Gäste aus dem Dschungel schnell angezogen fühlen. Frage den Ashram deiner Wahl also lieber, welche anderweitigen Möglichkeiten bestehen.
Schlafen: Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es?
Die meisten Einrichtungen bieten eine Vielzahl an Zimmerkategorien an. Angefangen bei größeren Schlafsälen (bis zu 30 Personen pro dorm) und Zeltplätzen (Zelte müssen meist selbst mitgebracht werden) reichen die Optionen über einfache Doppelzimmer mit geteiltem Badezimmer bis hin zu luxuriösen Doppelzimmern mit Badezimmer und Klimaanlage (AC). Beachte hierbei jedoch, dass du bei einfacher Belegung eines Doppelzimmers mit großer Wahrscheinlichkeit eine*n Zimmernachbar*in zugewiesen bekommen wirst.
Geld: Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Die Preise variieren je nach Zimmerkategorie und Saison. Im Preis mit inbegriffen sind in der Regel alle Mahlzeiten und Aktivitäten (Satsang, Asana-Stunden, etc.).
>> Lesetipp: Das hier sind unsere liebsten Travel-Mats für unterwegs
Preisbeispiel Sivananda Ashram Neyyar Dam (Nebensaison): Schlafsaal oder tent space ab ca. 10€; Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad pro Person ab ca. 13€; Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad inkl. Bad pro Person ab ca. 17€; Doppelzimmer inkl. Bad und AC pro Person ab ca. 27€. In der Hochsaison unterscheiden sich die Preise pro Kategorie um ca. +2€. Manche Einrichtungen finanzieren sich auch auf Spendenbasis.
Kommunikation: Welche Sprachkenntnisse sind nützlich?
Größere Einrichtungen bieten ihre Stunden gerne auf Englisch an, um dem internationalen Publikum gerecht zu werden; Basiswissen in Englisch ist also von Nöten. Bei kleineren Institutionen kann es schon mal passieren, dass auch in der einheimischen Sprache des jeweiligen Bundesstaates gelehrt wird.
Solltest du gar kein Englisch sprechen, dann empfiehlt es sich, eventuell mit einer Begleitperson zu reisen, die dir dabei hilft, die Sprachbarriere zu überbrücken. Wobei du in den namhaften Ashrams, wie beispielsweise dem Sivananda Ashram in Neyyar Dam, in der Regel keine Probleme haben dürftest, dich auch ohne Englischkenntnisse zurechtzufinden. Alternativ könntest du auch einen Aufenthalt in einem deutschsprachigen Ashram anvisieren.
Aufenthalt: Gibt es eine Mindestdauer?
Da jeder Yoga-Gast mit administrativem Aufwand verbunden ist – in Indien muss jede*r Tourist*in den örtlichen Behörden gemeldet werden – legen manche Ashrams eine Mindestaufenthaltsdauer fest. In der Regel beträgt diese drei Tage. Natürlich kannst du den Ashram aus triftigen Gründen auch vorzeitig wieder verlassen. Informiere dich jedoch vorab, wie die individuellen Regelungen hierfür aussehen.
>>Lesetipp: Yoga-Retreats und -Reisen – Das erwartet dich im Yoga-Urlaub
Welche Aufenthaltsdauer empfiehlt sich?
Abgesehen von dem zuvor erwähnten Mindestaufenthalt gibt es nach oben hin keine Grenze für deinen Aufenthalt. Da es jedoch oft ein wenig Zeit bedarf, um in den strikten Tagesrhythmus reinzukommen und davon zu profitieren, empfiehlt sich ein Besuch von mindestens ein bis zwei Wochen. Solltest du einen längeren Aufenthalt von mehreren Monaten bis hin zu Jahren anpeilen, dann hör dich bei deiner favorisierten Einrichtung nach sogenannten Staff Programmes um.
Ablauf: Was erwartet mich in einem Ashram?
Nachfolgend findest du einen typischen Tagesablauf (entnommen aus dem Sivananda Ashram Neyyar Dam, India):
- 05:20 Satsang (Gruppenmeditation, Chanting & Vorträge)
- 06:00 Tee
- 08:00 Asana Class (getrennte Klassen für Anfänger*innen und Fortgeschrittene)
- 10:00 Brunch (vegetarisches Indian Meal)
- 11:00 Karma Yoga (selbstloser Dienst)
- 12:30 Asana Coaching (freiwillige Asana-Nachhilfe)
- 13:30 Tee & Snack
- 14:00 Lektüre (Vorträge)
- 15:30 Asana Class (getrennte Klassen für Anfänger*innen und Fortgeschrittene)
- 18:00 Dinner
- 20:00 Satsang (Gruppenmeditation, Chanting und Vorträge)
- 22:30 Schlafenszeit
Ist das angebotene Programm verpflichtend?
Hier sind die Erfahrungen unterschiedlich. Meist lässt sich die Frage allerdings mit Ja! beantworten. Die einzige Ausnahme bildet die Teilnahme an Programmen wie beispielsweise Panchakarma (Ayurveda-Reinigungskur), wofür häufig Sonderregelungen gelten. Davon abgesehen ist das Programm jedoch in den meisten Einrichtungen verpflichtend.
Yoga-newbies: Sollte ich Anfänger*in in einen Ashram gehen?
Viele der Einrichtungen sind heutzutage darauf eingestellt, dass Interessierte aus der ganzen Welt anreisen, um der Yogapraxis zum ersten Mal in einem Ashram zu begegnen. Die meisten Ashrams bietet deshalb mehrere Yogaklassen pro Tag an, um den unterschiedlichen Vorerfahrungen der Übenden gerecht zu werden (Anfänger*innen- und Fortgeschrittenen-Klassen).
Safety: Wie sicher sind Ashrams?
Auch wenn ein Ashram eine spirituelle Einrichtung darstellt, solltest du nicht außer Acht lassen, dass sich die Gemeinschaft nicht aus Heiligen zusammensetzt. In der Regel wird beim Check-In darauf hingewiesen, Wertgegenstände vor allem in den Schlafsälen nicht achtlos herumliegen zu lassen. Auch uns sind schon einige Dinge abhanden gekommen (zum Beispiel teures Parfüm). Deshalb: Lass deine Wertsachen, wie große Summen an Bargeld, elektronische Geräte und Reisepass, lieber im Tresor einschließen. Die meisten Rezeptionen der Ashrams haben hierfür vorgesorgt.
Ist das Reisen als Frau in Indien sicher?
Wir haben bisher keinerlei negativen Erfahrungen gemacht. Halte dich an respektvolle, der Kultur angepasste Umgangsformen und sei aufmerksam für deine Außenwirkung: Verzichte auch bei noch so hohen Temperaturen in bestimmten Regionen auf kurze Kleidung (Dekolleté, Schultern und Knie sollten stets bedeckt sein), sieh vom Baden im Bikini ab und vermeide zu spätes Ausgehen ohne Begleitung. Generell gilt: Sei wachsam und schau dich um; dann verstehst du ziemlich schnell, welches Verhalten bzw. Vorsicht gerade angemessen ist.
Solltest du ein mulmiges Gefühl dabei haben, nachts allein mit dem Bus oder Zug zu reisen, dann schau dich nach Tagfahrten um. Meist lässt sich hier eine angenehmere Alternative finden. Wenn du noch nie in Indien warst und Respekt vorm Alleinereisen hast, würde ich dir empfehlen, lieber mit einem*r Freund*in zu reisen und vielleicht dann beim nächsten Mal auf eigene Faust!
Und zuletzt noch ein allgemeiner Tipp: Je größer und bekannter die Einrichtung, desto mehr kann auf die Bedürfnisse von Yogatourist*innen eingegangen werden – um welche auch immer es sich handeln mag. Stell dich jedoch eher darauf ein, deine Extrawünsche zu minimieren, um Enttäuschungen vorzubeugen. Denn:
Ein Ashram ist ein sehr einfacher Ort, der uns unter anderem lehrt, mit niedrigen Ansprüchen ein erfülltes Leben zu leben.
Obwohl der strikte Tagesablauf einen manchmal an seine Grenzen bringen kann, lohnt es sich sehr! Neben der intensiven Auseinandersetzung mit spirituellen Praktiken, sind es vor allem auch die tollen Begegnungen mit anderen Menschen, die einen Ashram-Aufenthalt zu einer unvergesslichen Erfahrung machen.
Du hast noch weitere Fragen, die oben nicht aufgelistet sind, oder auf der Homepage deines auserwählten Ashrams nicht geklärt wurden? Dann pack sie gerne unten in die Kommentare. Wir freuen uns, im Rahmen des Möglichen darauf einzugehen. Habe aber bitte dafür Verständnis, wenn wir nicht auf alle individuellen Nachfragen eine Antwort geben können.
Titelbild: © Petr Sidorov via Unsplash
Restliche Fotos: © Franziska Krusche
Bei den mit * gekennzeichneten Links handelt es sich um Affiliate-Links. So erhalten wir eine kleine Provision, wenn du ein Produkt kaufst, und FLGH kann für dich kostenlos bleiben.
49 Kommentare / Schreibe einen Kommentar
Danke für deine tollen Erklärungen. Sag mal kannst du ein ashram empfehlen, wo ich Yoga, Heilung und wieder zu mir selbst finden kann. Ich bin selbst Yogalehrerin und Heilpraktikerin, eine Krebserkrankung vor 6 Monaten hat mich auf meiner Bahn geworfen und ich überlege jetzt den Weg nach Indien aufzumachen in ein ashram. Ich danke dir für eine Rückantwort. Liebe Grüße Nadine
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Hallo! Vilen Dank, für deinen Erfahrungsbericht, der mir schon sehr geholfen hat. Ich möchte für ca. 3 Monate in ein Ashram gehen, um erstens mit Yoga zu leben und anschließend eine Ausbildung zu machen. Darum habe ich hierzu ein paar Fragen, um meine Unsicherheit aufzulösen.
Damit ich auch kalkulieren kann, weiß ich nicht genau welche Kosten auf mich zu kommen werden. (3 Monate plus Ausbildung)
Mein Wunschort wäre Kerala, da ich gehört habe, dass es etwas abgeschiedener vom Großstadtleben sein soll. Hast du hier für mich einen Tipp, welche Ashrams es dort gibt bzw. eine Empfehlung für mich? Du merkst sicher, dass ich noch am Anfang meiner Reise stehe und noch gar keine Informationen darüber habe und wäre die sehr dankbar für deine Unterstützung.
Alles liebe und Namaste Maggy
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Hey und Hallo.
Wirklich ein sehr informativer Artikel. Gerade der Teil mit Tagesabläufen ist sehr lesenswert und beinhaltet einiges an wichtigen Informationen. Ich habe mir das gleich mal in die Bookmarks gelegt.
Namaste` und Danke
Hallo,
danke für diesen ausführlichen Bericht! Das war wirklich sehr interessant und hat viele meiner Fragen geklärt. Ob ein Ashram das richtige für mich ist, weiß ich zwar immer noch nicht genau, aber ich kann mir nun viel besser etwas darunter vorstellen.
Grüße
Hanna
Interessant, danke für den Einblick. Schade,, dass der Link zum Erfahrungsbericht nicht funktioniert, sondern auf dieselbe Seite weiterleitet.
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Liebe Franziska,
bietest Du in diesem Jahr Retreats an?
Und – gibt es eine ganz besondere Empfehlung für ein Ashram?
Danke sehr schon ´jetzt für eine Antwort und herzliche Grüße,
Cornelia
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Hei. Danke für deine tollen Erklärungen. Sag mal kannst du ein ashram empfehlen, wo ich Yoga, Heilung und wieder zu mir selbst finden kann. Ich bin selbst Yogalehrerin und Heilpraktikerin, eine Krebserkrankung vor 6 Monaten hat mich auf meiner Bahn geworfen und ich überlege jetzt den Weg nach Indien aufzumachen in ein ashram. Ich danke dir für eine Rückantwort. Liebe Grüße Nadine
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Hallo Franziska.
Danke für den spannenden und inspirierenden Artikel.
Ich denke auch schon länger darüber nach eine Zeit lang in einem Ashram zu verbringen. Die Pandemie hat diesen Traum leider ein wenig in die Ferne geschoben. Liebe Grüße Johannes.
Spannender Artikel, das Thema Ashrams begegnet mir hier nicht zum ersten Mal. Allerdings hätte ich da auch so ein „First World“-Bedenken: Wenn alle Aktivitäten obligatorisch sind, was ist dann wenn man ausgerechnet in der Besuchszeit krank ist? Ich hatte in den letzten Jahren extrem häufig mit Infekten oder auch Verletzungen zu kämpfen, teils auch, weil ich über meine Grenzen gegangen bin. Ich kann mir aber vorstellen, dass die indische Sicht dazu eher ist, dass man einfach durchziehen soll… Ich würde natürlich erst mal weiter an meiner Gesundheit arbeiten aber würde das im Zweifel gehandhabt werden?
Liebe Andrea,
ich kann dich ein wenig beruhigen, auch wenn ich nur aus meiner Erfahrung im sehr „angepassten“ Sivananda Ashram in Südkerala sprechen kann: Im Krankheitsfall entfällt die Verpflichtung am strikten Tagesprogramm teilzunehmen, jedoch sollte man aus Respekt den Ashramleiter bzw. die Staff informieren, dass man sich von dem obligatorischen Programm ausnimmt. Dies kam während meines Aufenthaltes immer mal wieder vor und war tatsächlich nie ein Problem.
Von Herzen
Franzi
Ich war 17 Tage (21.Feb bis 9.März 2019) im „Sivananda Yoga Vedanta Dhanwantari Ashram“, und ja, „Ein Ashram ist kein Wellness“, allerdings habe ich die Metapher gewählt „Yoga anstrengender ist als Bundeswehr“, wenn das Ego zum großen Teil aufzugeben bereit ist und nur ins reine Fühlen geht, um sich auf einer Ebene des Seins von vielerlei Ballast befreien kann.
Ich sollte aber nicht verschweigen, daß dies meine ersten Yoga-Stunden überhaupt waren, ich also in dieser Hinsicht absolut unbelastet bin.
„Jeder gegangene Weg, wenn er deine Gefühlswelt ausmacht, ist schwierig … beinahe unmöglich ungeschehen zu machen.“
Eine andere Sache ist, welche meine Wahrnehmung meiner Meinung nach … stark erhöht hat und stimuliert oder Kanäle im Gehirn geöffnet hat – da möchte ich ehrlich bleiben -, ist der Konsum einer legalen Droge, welche mich auch glauben läßt im entspannten Ruhezustand das kribbelnde Gefühl im Körper fließender Energie zu spüren sowie diesen lenkung durch den gerichteten Ausmerksamspunkt im Denken.
Bevor ich auf das Yoga eingehe, so empfand ich diese Freundlichkeit und Ehrlichkeit als sehr besonders, welche ich als authentisch wahrnahm sowie gefühlt ein besonderes Leuchten. Später stellte sich allerdings einiges, was ich geglaubt hatte, als Täuschung heraus, also in Bezug darauf, daß die Menschen in Indien Englisch lesen können und einen darüber hinwegtäuschen, weil sie es sonst als Schande wahrnähmen, wie mir jemand erzählte – dies sollte sich also für mich später als Enttäuschung erweisen.
Das seltsame immerwährende freundliche Lächeln hinterfragt mancher erst und verkrampft vielleicht, weil man es hinterfragt, aber später wird man zu dem, was man hinterfragt und lächelt dann ebenfalls, was einen schließlich langsam verändert … öffnet?
Bei dem Yoga-kurs war es gut, daß der Schwierigkeitsgrad langsam zunahm und man immer leichter vom Ego (denkendes Gehirn) loslassen kann. Bei der Form „Sonnenanbetung“ fragt man sich manchmal, oh, noch eine Wiederholung, oh, noch eine Wiederholung, oh, noch eine Wiederholung *lach* … hierbei hört man irgendwo auf sich zu fragen bzw. zu denken, was sehr gut ist.
Nach dem Yoga kam manchmal die absolut losgelöste Entspannung, wo ich ab und zu Visionen hatte, welche teilweise sehr farbig waren … ich kann mich zumindest an drei Erinnern.
Bei dem wichtigem Nebenchakra im Fuß habe ich bei der einen Übung verspürt, wie sich vom Fuß ausgehend eine Wolke aus Energie aufgebaut hat und fühlte dies sehr deutlich, als sich eine Eisenstange durch dieses Energiefeld bewegte – dies hatte ich mindestens dreimal erlebt und zu diesem Zeitpunkt mehrfach überprüft.
Bei einer anderen Übung hatte ich mit den Fingerspitzen (Sonnenanbetung) Richtung des Yoga-Lehrers gerichtet und er war 2-3 Meter von mir entfernt, wo ich ein deutliches Kribbeln in den Fingerspitzen, wo ich vielleicht in das Aurafeld des Yogis durchstriffen hatte.
Die Kosten beliefen sich bei der günstigen Version bei 9 Euro, Malzeiten gibt es täglich zwei und man kann so viel essen, wie man schafft – verhungern ist also unmöglich. Die Anreise vom Trivandrum (Bahnhof) kostet mit dem Tuck-Tuck 700-800 … aber es verlangte einer aber auch 1500 bis 2000, also Wucher, weil es sehr spät (21 Uhr) war.
Es gibt noch einiges andere, was zu erzählen wäre, aber die Doktorarbeit ist schon lang genug, bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, wenn mir dazu etwas einfällt. Ich kann nur raten, daß jeder, welcher ein Teil seines Egos abgeben möchte, sich der Anstrengung durch das Yoga auszuliefern, um wirklich zu fühlen … nicht äußerlich, sondern geistig und feinstofflicher, wodurch die Neugierde anhand der Erlebnisse wächst und man sich dadurch mehr öffnet.
Hallo Jens!
Wie hast du die Fahrt vom Bahnhof/Flughafen zum Ashram empfunden? Irgendwelche Tips? Liebe Grüße Fannie
ich beschäftige mich seit etwa 3 Jahren mit Yogapraxis in unterschiedlichen Kursen. Da ich im Urlaub nicht einfach nur abhängen kann brauche ich immer einen Beschäftigungsschwerpunkt. Deshalb mache ich mir momentan Gedanken über einen Yogaurlaub : hier in Europa, oder Thailand (meine Frau ist Thailänderin) oder aber Inden (Bin seit frühester Kindheit Verehrer von Mahatma Gandhi und habe nun in meiner Laufgruppe einen Inder der regelmässig nach Kalkutta fährt).Insofern habe ich Jannas Bericht mit Aufmerksamkeit vefolgt und als Anregung genommen mich weiter mit diesem Thema zu befassen
Hallo!
Ich spiele seit Längerem mit dem Gedanken nach Indien zu reisen um dort mindestens eine Woche in einem Ashram zu verbringen.
Was mich davon abhält sind einzig und allein meine Nahrungsmittelallergien gegen alle Arten von Nüssen, rohes Obst und rohes Gemüse.
Kann mir jemand sagen, ob eine Reise in so einem Fall Sinn macht und ich trotzdem halbwegs sicher essen kann oder ob ich hier meine Gesundheit leichtfertig aufs Spiel setzten würde?
Ich war im Ashram „Sivananda Yoga Vedanta Dhanwantari Ashram“ (Trivandrum) und ich kann nur sagen, daß hier das Essen absolut lecker war. Es war scharf, hatte aber einen runden Geschmack. Es ist vegetarisch, ich denke das ist normal für ein Ashram, das Wasser während der Mahlzeiten war seltsam, als wäre dort etwas hinzugefügt, und es machte das Wasser leicht bläulich-violett … was es war? Keine Ahnung. Bei dem Essen im genanntem Ashram brauchst du dir absolut keine Sorgen zu machen – Ehrenwort! Wie es in anderen Ashrams in Indien aussieht, so kann ich hier leider nichts sagen.
Wenn du eine besondere Erfahrung machen will, dann würde ich mindestens 2 Wochen im Ashram bleiben, um etwas zu spüren, wenn du in der Ruhe bist … auch mit dir selbst. Ich war 17 Tage im genannten Ashram, die Beschreibung habe im eigenem Eintrag hier hinterlassen.
Ich wünsche dir alles Gute und … reise nach Indien, es wird dir gut tun! Ich warte schon auf meinen nächsten Urlaub ab Ende Februar 2020.
Das würde mich auch sehr interessieren.
Hallo Leute,
ich möchte demnächst auch im Ahram nach Indien, als Zeit habe ich mir mitte Januar 2019 oder ende Februar vorgennomen. Jedenfalls als weibliche Person habe ich ein bisschen Bedenken allein dort hinzureisen. Desswegen suche auf diesem Wege ein Begleiter ( männlich, weiblic egal ), um die Reise gemeinsam zu organisieren und die Zeit dort zu verbringen. Hat jemand Interesse auf so eine Reise? Würde mich sehr, sehr freuen, wenn sich jemand auf meine Email meldet.
Lieben Gruß
Dessi
Hallo Dessi, ich habe die gleichen Gedanken. Plane für April 2019. bist du schonngefahren? Liebe grüsse Annette
Guten Abend, ein super interessanter Bericht. Herzlichen Dank . Ich möchte gern im April für eine Woche in ein Ashram. Leider habe ich keine yoga Erfahrung und englisch ist auch nicht so toll ausgeprägt. Habt Ihr einen Tipp für mich, wo ich als yogasnfänger hin kann? Lieben Gruß Christin
Möchte das gerne ausprobieren spreche nur..mässig..englisch.ust das dann auch ok wg d vorträgen usw
Hallo Gabi,
Deine Frage ist auch meine Frage würdest du mir vielleicht deine Antworten weiterkeiten?
Ich bin erst gestern mit dem Thema konfrontiert worden und es beschäftigt mich sehr
Ich heiße übrigens auch Gabi ?. Also gleicher Name, gleiche Interessen.
Unbekannt und doch Gabi
NAMSTE
Hallo Janna!
Vielen Dank für deinen Bericht. Finde es echt ansprechend.
Wie war es mit der Anreise? Könntest du empfehlen das Auto zu mieten? Oder wie ist es mit dem öffentlichen Verkehr in Indien?
Hallo Janna,
ich möchte auch gerne 1 Woche in dem Ashram verbringen. Ich überlege danach noch 1 Woche in Rishikesh oder dort in der Nähe zu verbringen. Hast du Idee für Unterkünfte oder andere Ort in der Nähe, die ich besuchen könnte.
Ganz viele Grüße und frohe Ostern,
Nele
Hallo Janna!danke für deinen schönen Bericht!
Was kostet der Aufenthalt in diesem Ashram oder beruht er wie bei Vipassana-Retreats auf Spenenbasis?
Namaste
Larissa
Hallo Jana :)
Erstmal vielen lieben herzlichen Dank für das teilen deiner Erfahrung.
Ich möchte auch nach Indien, ich brauche vorab die Preis Frage. Hast Du ein Link oder Telefon Nummer wo ich den Preis für meinen Aufenthalt bekomme,bitte
Sat Nam ,Samy
Hallo, ich spiele nun auch mit dem Gedanken dort hin zu fliegen. Könnte ich beamen wäre ich jetzt schon da, sofort:-).
Allerdings habe ich als Frau so ganz alleine zu reisen noch ein paar Bedenken in Indien.
Wie kommt man am besten dort hin?
Ab Dehli mit dem Zug fahren? Wie lange fährt man ungefähr mit dem Zug? Wie ist das Zugfahren dort??
Vielen Dank für diesen Bericht <3
Hallo,
meine beste Freundin und ich wollen auch unbedingt in einen indischen Ashram! Nur wissen wir nicht so recht wie wir das organisieren sollen…
Gibt es denn eine Organisation mit der man dort hingehen kann oder hast du das auf eigene Faust gemacht? Ist das nicht auch gefährlich in Indien als Frau?
Wie viel hat dich der Aufenthalt dort gekostet?
Ist es empfehlenswert auch etwas länger, z.B. 3 Wochen dort zu bleiben oder macht das der Körper nicht mit?
Vielen lieben Dank für die Infos,
liebe Grüße
Silvia
Liebe Claudia,
ich antworte dir mal, weil der Bericht ja von mir ist. ;-)
Der längere Besuch in einem Ashram ist sicherlich ein schöner Weg um zu sich und Ruhe zu finden. Es ist aber auch ein harter Weg voller Anstrengungen, weil es ein sehr einfaches Leben und viel Übung bedeutet. Daher musst du dir gut überlegen, ob du dafür auch stabil genug bist. Der Besuch eines Ashrams kann keine therapeutische Behandlung ersetzen, falls diese nötig ist.
Wenn du dir in Indien ein Ashram suchst, kosten diese in der Regel nicht viel Geld, da sie nicht profitorientiert sind. Viele erwarten auch selbst gewählte Spenden. Am besten schaust du dich mal im Netz um, welches Ashram dich anspricht und meldest dich direkt bei den Leuten vor Ort.
Viel Glück und Ruhe dir!
Janna
Hallo Rebecca, hallo Franziska,
erstmal vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen hier teilt!
Seit einiger Zeit überleg ich mir auch ein paar Wochen in einem Ashram zu verbringen, da ich durch Depressionen und anderem extrem unglücklich bin und ich denke was mir wirklich helfen würde, wäre wieder zu mir zu finden und mich endlich wieder selber zu respektieren und zu lieben.
Doch was für Kosten erwarten einen? Für Anreise, Ashram und Verpflegung?
Alles Liebe
Claudia