Kiffen für Yogis? Das steckt hinter dem CBD-Trend

Die Zeit bezeichnet den Konsum als Kiffen für Streber, die britische Independent vergleicht es mit dem Hype um Avocados. Keine Frage: Über CBD, den Stoff Cannabidiol aus der weiblichen Hanfpflanze, wird derzeit überall heiß diskutiert. Durch die fortschreitende Legalisierung von Cannabis, aber auch durch die verstärkte Offenheit der Gesellschaft für alternative Heilmethoden und natürliche Hilfsmittel werden nach und nach Vorurteile über die Hanfpflanze abgebaut. 

Doch was genau hat es mit CBD auf sich? Ist es legal, wie wirkt es und wie wird es eingenommen?

Ich habe mich durchgetestet. Ob ich seit meinem Testmonat super entspannt bin und auf Wolken zur Arbeit schwebe?

Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen.

Schon vor 12.000 Jahren wurde Hanf in Zentralasien, beispielsweise in China oder Persien angebaut. Hanf war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die häufigste Nutzpflanze. Sogar die erste Jeans von Levi Strauss wurde aus Hanf produziert und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung auf Hanfpapier unterschrieben! Nachdem Baumwolle und Jute den Textilmarkt revolutionierten, erwies sich der Anbau der Hanfpflanze als zu aufwändig und wurde deshalb aufgegeben.

Außerdem werden der Hanfpflanze heilende Fähigkeiten nachgesagt.

Im Arzneibuch eines chinesischen Kaisers war Cannabis notiert, Hindus nutzten die Pflanze gegen diverse Krankheiten und auch Hildegard von Bingen wusste schon im Mittelalter von den positiven Wirkungen. Cannabis wurde schließlich durch die Pharmaindustrie und das Aufkommen synthetischer Medizinprodukte vom Markt verdrängt und Mitte des 20. Jahrhunderts dann großflächig verboten.

Seit 2017 dürfen Schwerkranke bei uns in Deutschland Cannabis auf Rezept erhalten und in vielen US-Bundesstaaten sowie Ländern wie Kanada ist der Konsum inzwischen legalisiert worden. Bisher wird Hanf importiert, der Anbau ist hierzulande immer noch verboten. 

Die bekanntesten Bestandteile der Hanfpflanze sind die Tetrahydrocannabinole (THCs), Cannabidiole (CBDs), Cannabinole (CBNs) und Cannabigerole (CBGs). 

THCs sind die aktivierenden und berauschenden Anteile der Pflanze, wohingegen Cannabidiol (CBD) nicht psychoaktiv ist und entspannend wirkt.

Es wurde festgestellt, dass CBD im menschlichen Organismus gesundheitsfördernd wirken könnte: Ihm werden schmerzlindernde, entspannende, antidepressive, antiepileptische und antischizophrene Eigenschaften nachgesagt. In Tierversuchen konnte eine ähnliche Wirkung wie von Valium nachgewiesen werden. Die Forschung zur genauen Wirksamkeit steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.

Was bisher bekannt ist: Cannabidiole können Rezeptoren im menschlichen Gehirn besetzen, die ansonsten von Stoffen besetzt werden, die Reize bei Schmerz weitergeben. Dockt das CBD an diesen Rezeptoren an, können die erfahrenen Schmerzen nachlassen.

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Zudem werden stimmungsaufhellende und schmerzlindernde, körpereigene Stoffe durch die Andockung von CBD an den Rezeptoren freigesetzt.

Bisher sind auch kaum Nebenwirkungen zum Konsum von CBD bekannt.

Aktuell fallen CBD-Produkte unter die Kategorie Nahrungsergänzungsmittel; sobald ein Produkt als medizinisches Produkt deklariert wird, ist dies illegal. Das bedeutet, dass die Hersteller keine Angaben zu bestimmten Krankheitsbildern und deren möglicher Heilung geben dürfen.

Um in Deutschland frei verfügbar zu sein, muss der THC-Gehalt der CBD-Produkte unter 0,2 Prozent liegen. Die Pflanze muss aus zertifiziertem, kontrolliertem Anbau stammen und nachweislich unbedenklich sein – sehr zum Vorteil von uns Verbraucher*innen, da somit die Qualität der Produkte gesichert ist.

CBD gibt es mittlerweile in vielen Darreichungsformen: in Schokoladen, Limo und Kosmetik. Sogar dm und Rossmann hatten zeitweise CBD-Produkte im Sortiment, die sie wegen rechtlicher Bedenken jedoch wieder aus den Regalen nehmen ließen. Am bekanntesten ist die Darreichung des dunkelgrünen Öls in Form von Kapsel oder als Tropfen.

Warum brauche ich überhaupt CBD-Öl, wenn ich vor der Haustür im Görlitzer Park zum kleinen Preis Gras kaufen kann?

Ich für meinen Teil war noch nie ein großer Fan von Marihuana. Mich macht kiffen meist müde, träge, faul und obendrauf noch paranoid. Daher klang der Gebrauch von CBD-Öl, das entspannend, aber eben nicht psychoaktiv wirken soll, für mich direkt interessant.

Ich bin oft nervös, komme nicht zur Ruhe, weil meine Gedankenspiralen mir keine Pause gönnen und habe Schwierigkeiten, abzuschalten.

Auch wenn ich mich hiermit wohl dem Ideal der Leistungsgesellschaft unterwerfe – ein alkoholischer Schlummertrunk kommt für mich nicht infrage, da ich am nächsten Morgen fit in den Tag starten will. Und wir alle kennen diese eine Person, die seit der Jugend jeden Abend den Entspannungsjoint raucht und sich nach zehn Jahren wundert, warum er oder sie im Leben nicht voran kommt. 

Ich kann den entspannenden, angstlösenden Effekt der Pflanze nutzen, ohne am nächsten Tag schwer aus den Federn zu kommen.

Je nach Wirkstoffgehalt gibst du einige Tropfen unter die Zunge und lässt sie für ein paar Minuten zergehen. Genauere Hinweise zur Einnahme dürfen Produzenten nicht geben, da ansonsten ihre Produkte unter die Kategorie Medizinprodukt fallen würden, die momentan verboten ist. Insofern empfehle ich dir, dir Zeit beim Austarieren der richtigen Anwendungsmenge zu geben und zu testen, welche Art der Einnahme für dich am besten funktioniert.

Ein Freund von mir verwendet das Öl morgens vor seinem Arbeitsweg, ich hingegen habe mich auf die abendliche Einnahme beschränkt. Jeder Körper reagiert da individuell. Ich habe mit 5%-igem Öl begonnen und mir allabendlich eine halbe Stunde bis Stunde vor dem Schlafengehen fünf Tropfen unter die Zunge gelegt. Nach zwei Wochen habe ich die Menge verdoppelt und bin nach wiederum zwei Wochen auf die 10%-ige Mischung umgestiegen. 

Während für mich vor allem die Verbesserung des Schlafes und der beruhigende Aspekt im Vordergrund stehen, schwören viele Menschen auf CBD bei der Behandlung von Kopfschmerzen, PMS, Muskelkater oder Übelkeit. 

Folgende Produkte habe ich getestet:

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  • Hempamed Premium CBD 10%
  • Naturecan 10%
  • Cantura 5% und 10%
  • CBD Vital 5%

Hempamed Premium CBD 10%

Das Hempamed CBD Öl* enthält das Vollspektrum, was bedeutet, dass alle Teile der Hanfpflanze im Produkt enthalten sind – etwa 80 weitere Cannabinoide. Diese sollen sich gegenseitig unterstützen. Die Angabe 10% bedeutet, dass das Öl 1.000 mg CBD auf 10 ml Flüssigkeit enthält.

Die Dosierungsempfehlung liegt bei zwei Mal täglich drei bis zehn Tropfen zur oralen Einnahme. Achte darauf, nicht direkt danach zu trinken, sodass deine Schleimhäute die Wirkstoffe ideal aufnehmen können. Dieses Öl ist nicht zum Rauchen oder Vaporisieren geeignet.

Ich habe das Öl eine halbe Stunde vor dem Einschlafen genommen und persönlich sehr schnell einen extrem entspannenden Effekt bemerkt. Es kann vor Allem bei Schlafproblemen für einen tieferen und ruhigeren Schlaf sorgen, ist aber auch ziemlich stark. Das Öl hat inzwischen einen festen Platz in meiner täglichen Einschlafroutine erobert.

 

CBD Vital 5%

CBD Vital* bietet zahlreiche CBD-Produkte an, unter anderem auch Tee, Kapseln und sogar CBD für Haustiere! Die Kapseln sind sehr gut für Menschen geeignet, die mit dem recht eigenen Geschmack des Öls nicht zurechtkommen.

Angereichert mit Melatonin für besseren Schlaf, zum Aufbau der Darmflora, aber auch pur in verschiedenen Wirkstoffgehaltsstufen – die Auswahl ist schier überwältigend. So findest du sicher das richtige Produkt für deine Bedürfnisse.

Ich kann dieses Öl für Einsteiger*innen sehr empfehlen, da es weniger stark ist. Dadurch empfiehlt sich auch die Anwendung am Tag bei Schmerzen.

Naturecan 10%

Das CBD-Öl von Naturecan stammt aus Hanf, der in den USA angebaut wird – einem der am strengsten regulierten Märkte, wodurch für eine gute Qualität und Reinheit gesorgt ist. Durch das Verfahren der Ganzpflanzenextraktion werden sämtliche unnatürliche Substanzen herausgefiltert und die Konzentration von CBD im Öl maximiert. Die CBD-Öle* werden in einem Rahmen von 5% bis zu vollen 40% angeboten und schmecken sehr mild.

Ich verwende das 10%-ige Öl* inzwischen auch tagsüber und nutze auch die vielen weiteren, spannende Produkte aus dem Shop, wie die leckeren CBD Chocolate Cookies* oder die yummy Erdnussbutter* – genau das richtige für mein morgendliches Porridge und einen easy peasy Start in den Tag.

Mein Fazit:

Hempamed* hilft ganz wunderbar bei Einschlafschwierigkeiten und das CBD Vital Öl* unterstützt mich inzwischen sogar morgens über den gesamten Tag hinweg. Naturecan* überzeugt mit dem angenehmsten Geschmack und einer sehr hohen Qualität.

Ich musste während meiner Testphase feststellen, dass CBD trotz allen Vorteilen nicht auf Knopfdruck wirkt, wie zum Beispiel die Einnahme von Schmerztabletten oder anderen, synthetischen Medikamenten: Nach einer wilden Partynacht habe ich erwartet, ein paar Tropfen CBD würden mein alkoholgeschwängertes Hirn von Migräne befreien. Dies war natürlich nicht der Fall!

Die Einnahme von CBD ist ein langsamer Prozess, an die der Körper sich erst gewöhnen muss und von der man keine sofortige Blitzheilung erwarten kann! 

So entwickelst du dein CBD-Ritual:

  • Achte darauf, dass es sich um biozertifizierte Produkte handelt. Gerade, wenn die ganze Pflanze verwendet wird, ist dies von Bedeutung.
  • CBD ist inzwischen in unglaublich vielen Produkten enthalten. Aber: don’t believe the hype! Viele Firmen machen sich den Trend zunutze und reichern ihre Produkte mit derart geringen Mengen an, dass sie gar keine Wirkung aufweisen. Daher würde ich dir raten, mindestens zu einem 5%-igen Öl zu greifen.
  • Viel hilft nicht unbedingt viel! Taste dich langsam an eine Erhöhung deiner täglichen Dosis heran.
  • Der Wirkstoffgehalt der Pflanzen ist Schwankungen unterworfen und durch das Verbot, CBD als Medizinprodukt zu deklarieren, bleiben genaue Angaben zu Einnahme und Wirkung schwierig. Fange mit 5%-igem CBD an und erhöhe die Menge nach zwei bis vier Wochen. Dann taste dich an die 10% heran.
  • Erwarte keine Sofortheilung, sondern gib dir, deinem Körper und dem CBD Zeit. CBD ist ein Naturprodukt, wodurch die Wirkweise je nach Gewicht, Körpergröße, Verdauung und unendlich mehr Faktoren variieren kann.
  • Achte darauf, möglichst nicht direkt nach der Einnahme zu trinken und die Tropfen einige Sekunden im Mund zu behalten.
  • Die effektivste Einnahme erfolgt über die Mundschleimhäute, daher träufel dir die Tropfen am besten unter die Zunge.
  • Wenn du CBD bei Einschlafproblemen nehmen möchtest, betrachte CBD als Teil deines Einschlaf-Rituals. Begleite die Einnahme mit angenehmem Licht, ruhiger Musik und vielleicht machst du ein paar Atemübungen oder hörst ein Yoga Nidra. Versuche, Laptop und Handy aus dem Schlafzimmer zu verbannen.

Gib dir Zeit, dein individuelles CBD-Ritual zu entwickeln. 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und bin gespannt auf deinen Bericht. Hast du CBD schon verwendet? Wie findest du es und was für Tipps hast du für andere Anwender*innen?

Deine Sheila

Die Öle wurden uns auf Anfrage kostenlos von den Anbietern zur Verfügung gestellt. Insofern: Werbung weil Markennennung. Die mit * markierten Links sind Affiliate-Links, das heißt, wir verdienen eine kleine Provision, falls du ein Produkt kaufst und FLGH kann für dich kostenlos bleiben.

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6 Kommentare / Schreibe einen Kommentar

  1. Hanföl, das in Reformhäusern und einigen Vitamingeschäften erhältlich ist, enthält das Öl des Hanfsamens. Hanföl wird als Nahrungsergänzungsmittel und in vielen Schönheitspflegeprodukten verwendet.

  2. Interessanter Artikel, danke dafür. Weiß man denn auch was über den Gewöhnungseffekt? Also was passiert wenn ich mich an 10% Öl gewohnt habe und es dann plötzlich nicht mehr nehme?

    1. Liebe Isa,
      freut mich, wenn du den Artikel hilfreich findest. Soweit ich gelesen habe, ist der Vorteil von CBD, dass laut aktuellem Forschungsstand kein Gewöhnungseffekt eintritt, also die Dosis nicht angehoben werden muss. Außerdem soll es nicht zu so einer Art „Entzugserscheinungen“ beim Absetzen kommen, wie es bei Medikamenten wie Antidepressive der Fall sein kann.
      Viel Spaß beim Ausprobieren!
      Liebst
      Sheila

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