Green Guru: So entwickelst du deine spirituelle Pflanzenpraxis

Stadtpflanzen unterwegs auf grünen Pfaden

In der Stadt zu leben und gleichzeitig die Verbindung mit der Natur und unserer Erde zu spüren fällt mir oft nicht leicht. Dabei habe ich das große Glück, einen Garten und dazu einen Wald um die Ecke zu haben. Doch jedes Mal, wenn ich in die Stadt fahre, spüre ich, wie stark uns der Beton von der Natur trennt.

Klar gibt es Bäume, Vogelgezwitscher, Löwenzahn und Füchse auch in der Stadt. Aber das reicht für uns nicht, um mit der Natur in Verbindung zu bleiben und ihre Kraft für uns zu nutzen.

Auch wir sind Teil der Natur und unsere Aufgabe ist, auf diese Erde acht zu geben.

Das können wir nur, wenn wir uns als Teil des Ganzen verstehen, auch als Großstadtpflanzen.

Lasse die Natur zu deinem Guru werden!

In den Bäumen und Pflanzen um uns herum liegen Kräfte, die nicht unbedingt auf den ersten Blick sichtbar sind. Sie verwandeln das Kohlendioxid, das wir ausatmen, in Sauerstoff. Ohne sie können wir nicht überleben – sie hingegen durchaus ohne uns.

In der spirituellen Pflanzenpraxis geht es darum, dich wieder als Teil der Natur zu fühlen. Lade die Pflanzen ein, ihr Wissen und ihre Kraft mit dir zu teilen. Sie wissen genau, was du brauchst; du musst nur deine Antennen auf Empfang stellen. Dann erzählen sie dir eine Geschichte. Eine, die ganz für dich bestimmt ist.

Ich verstehe die Pflanzen als meine ganz persönlichen, ego-befreiten Gurus, deren höchstes Ziel Wachstum ist.

Eine Lektion, die ich gerne von der Natur lerne.

Nature Radio: Stelle deine Antennen auf Empfang!

Jede Pflanze hat besondere Eigenschaften und eine eigene Vibration. Sicher hast du auch schon die heilsame Wirkung eines Waldspaziergangs gespürt.

Die subtile Vibration von Pflanzen wahrzunehmen, braucht Zeit und entwickelt sich erst mit wachsendem Bewusstsein. Meditation eignet sich zum Beispiel super, um die nötige Stille und den Raum in dir zu schaffen, um für das subtile Radio aus der Natur empfänglich zu werden.

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Taubnessel, Spitzwegerich und Löwenzähn

Also habe Geduld mit dir und den Pflanzen. Music of the Plants aus Italien machen mithilfe von speziellen Sonden die Vibrationen und Empfindsamkeit von Pflanzen hörbar und übersetzen diese in Musik. Wenn du hörst, wie Musiker*innen Musik machen und die Pflanzen darauf reagieren, sodass beide gemeinsam spielen, macht es im Kopf laut Klick.

Meine Geschichte vom Rosmarin und der Freiheit

Vor ein paar Wochen habe ich einen wunderschönen, blühenden Rosmarin gekauft. Oh, war er schön und glücklich!

Ich habe ihn gehegt und gepflegt und als es warm genug war, durfte er raus auf die Terrasse. In den nächsten Tagen ging es jedoch bergab mit dem Rosmarin: Er wurde grau und trocknete aus, obwohl ich ihn fleißig mit Wasser versorgte.

Hilflos schaute ich zu, wie er verwelkte. Ich dachte, die Kälte in der Nacht hätte ihn erwischt. Meine Freundin konnte das Trauerspiel dann nicht länger mit ansehen und pflanzte den Rosmarin aus dem Topf ins Beet. Sie erzählte mir, dass der ganze Topf voll mit seinen Wurzeln war. Pflanzen kommunizieren mit uns. Ihre Sprache ist recht subtil und erfolgt oft in Bildern.

Welche Geschichte wollen dir die Pflanzen erzählen? Manchmal flüstern sie und manchmal müssen sie ganz laut schreien, wie mein Rosmarin.

Er war aus der Balance geraten, weil er nicht genug Platz für seine Wurzeln hatte, obwohl er eigentlich wachsen wollte. Ohne den nötigen Platz sind die Wurzeln einfach verkümmert und er gleich mit. So wie der Rosmarin brauchen auch meine Wurzeln Freiraum, um sich auszustrecken. Erst dann kann ich wachsen. Dafür brauche ich den Mut, den Schritt in die Freiheit zu wagen und mir meinen ureigenen Platz in der Welt zu suchen.

Die Suche nach der Freiheit – dieses Thema reicht tief in meiner Familie. Mein algerischer Großvater ist als Unabhängigkeitskämpfer im Kampf für die Freiheit gestorben. Gekämpft hat er auch für mich und meine Freiheit. Wie passend, dass Rosmarin auch das Erinnerungsvermögen unterstützt.

Deine Eintrittskarte in die Pflanzenwelt

Jede Pflanze erzählt ihre eigenen Geschichte: Löwenzahn unterstützt dein Solarplexus-Chakra, Calendula hilft bei Herausforderungen im Sexualchakra. Als erstes empfehle ich dir, deine Pflanze zu finden.

Achte doch mal darauf, welche Pflanze dir begegnet. Sei es in Gesprächen, Bildern oder am Straßenrand. Eine meiner Lehrerinnen, Pam Montgomery, sagt, wenn dir eine Pflanze dreimal begegnet, hat sie eine Botschaft für dich. Dabei ist erstmal egal, ob die Pflanze ein Baum ist oder eine Heilpflanze wie Löwenzahn.

Wenn du deine Pflanze gefunden hast, recherchiere, was ihre medizinischen Eigenschaften sind, welche Mythologie sie hat und alles, was sonst noch dein Interesse weckt. Dann lasse deinen Assoziationen freien Lauf, welche Botschaft sie dir für deine ganz spezielle Lebenssituation geben möchte.

Traue dabei ganz deiner Intuition. Es gibt kein Richtig oder Falsch, alles darf sein. Schenke dieser Pflanze weiter deine Aufmerksamkeit und finde Wege, wie du sie in deinen Alltag integrieren kannst. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Eine wunderbare Art, um mit Pflanzen in Begegnung zu kommen, ist, sie wachsen zu lassen.

Wenn du Zeit und Lust hast, besorge dir ein paar ökologische Samen deiner Lieblingspflanze und etwas Erde. Basilikum, Thymian und andere Küchenkräuter kannst du einfach auf einer sonnigen Fensterbank anpflanzen. Genau wie für deine Intentionen ist auch hier der nächste Neumond der ideale Saatmoment.

Wenn deine Pflanze dann beginnt zu wachsen, gib ihr Wasser und schaue ihr dabei zu, wie das neue Leben entsteht. Und vor allem: Gebe ihren Wurzeln genug Platz in einem großen Topf.

Eine andere Methode, die ich dir ans Herz legen möchte, ist das Erden mit einem Baum.

Ob du traurig, wütend oder einfach gestresst bist, die Erde nimmt diese Energien auf und neutralisiert sie. Das kann eine große Erleichterung sein und dir Kraft geben.

Dazu suche dir einen großen, alten Baum in einem Park, Wald, oder in deinem Garten. Vielleicht hast du ja schon einen Lieblingsbaum. Um dich zu erden, sei barfuß!

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Nun stelle dich vor den Baum und lege deine Hände auf den Stamm oder umarme den Baum. Fühle die Verbindung. Mache dir bewusst, dass dieser Baum seine Wurzeln tief in die Erde streckt, um seine Balance zu bewahren. Je größer der Baum, desto tiefer und länger sind seine Wurzeln. So kann sich seine Krone im Wind biegen, ohne dass er umfällt.

Sind wir geerdet und fest verwurzelt in uns, kann uns ein kleiner Stoß nicht so leicht aus dem Gleichgewicht bringen.

Also lasse deine energetischen Wurzeln tief in die Erde reichen. Damit die Energie gut durch deine Füße fließen kann, helfen dir zusätzlich Fußmassagen sowie Vorbeugen aus dem Yoga, um die Rückseite deiner Knie zu lockern. Mache dir außerdem bewusst, dass du durch deinen Atem direkt mit dem Baum verbunden bist. Das allein ist schon ein ziemlich magisches Erlebnis!

Stelle deine eigene Pflanzenmixtur her!

Um deine Bindung mit der Pflanze deiner Wahl noch zu vertiefen, kannst du deine eigene Tinktur oder ein Öl ganz einfach selbst herstellen. Sichere dich zuerst ab, dass deine Pflanze sich dafür eignet. Ich empfehle dir dazu das Buch Unsere essbaren Wildpflanzen* von Rudi Beiser, das bei der eindeutigen Bestimmung hilft.

Besonders gut eignen sich Wildkräuter wie Löwenzahn, Spitzwegerich oder Taubnessel, die im Frühsommer im Überfluss blühen. So kommst du gleich in Kontakt mit den lokalen Pflanzen.

Vielleicht wird ja sogar in deiner Nähe eine Kräuterwanderung angeboten, in der du das Identifizieren lernen kannst. Ansonsten sind Küchenkräuter eine wunderbare Alternative mit starker, medizinischer Wirkung.

Anleitung Pflanzentinktur und Pflanzenöl

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Mirabellenblütenessenz

Du brauchst:

  • 1 Marmeladenglas
  • Ausreichend Blätter, Blüten oder Stängel der Pflanze um das Glas zu füllen
  • Für eine Tinktur: Hochprozentiger Alkohol (Ich bevorzuge Wodka, weil er neutral im Geschmack ist. Brandy, Gin und Co. eignen sich auch)
  • Für ein Öl: Öl deiner Wahl, z.B. Olivenöl, Kokosnussöl oder Traubenkernöl

Fülle das Glas mit den Pflanzenbestandteilen und gieße es mit der Flüssigkeit deiner Wahl auf, bis das Glas voll ist. Schreibe das Datum und den Inhalt auf das Glas und stelle es für vier bis sechs Wochen an einen geschützten, dunklen Ort. Du kannst es bei Gelegenheit immer mal wieder schütteln. Alles was du jetzt noch brauchst, ist Geduld.

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Mirabellenblütentinktur

Wenn deine Tinktur oder dein Öl fertig sind, geht es darum, sie täglich zu verwenden.

Als Zeitspanne eignet sich ein Monat gut. Nimm in der Zeit jeden Tag ein paar Tropfen der Tinktur zu gleichen Zeit ein und gib dir ein paar Minuten Zeit, ihre Wirkung zu spüren.

Mit dem Öl kannst du dir zum Beispiel jeden Tag eine Fußmassage geben und damit deinen Füßen, deinen Wurzeln, Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Beide Varianten helfen dir gleichermaßen dabei, eine Verbindung zur Pflanze aufzubauen.

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Mirabellen- und Löwenzahntinktur

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Ideen Inspiration geben, wie du deine Bindung mit Pflanzen und der Natur vertiefen kannst. Sie sind rein subjektiv und beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen und der meiner Lehrer*innen. Verstehe sie nicht als verbrieftes Gesetz, sondern als eine Einladung zum verspielten Experimentieren.

Es ist egal, ob du gleich alle Ideen ausprobierst, eine dich besonders anspricht oder du deine eigenen entwickelst. Deine Beziehung zu den Pflanzen und zur Natur wird sich ändern und wenn die Pflanzen sich erkannt fühlen, schenken sie dir ihre Kraft mit Freude. Ich freue mich über Erfahrungsaustausch in den Kommentaren oder auf Instagram.

Ich wünsche dir spannende Begegnungen mit der Natur.

Bis dahin,

Deine Miriam

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Disclaimer: Wir beziehen uns hier auf eigene Erfahrungen und die Aussagen von Expert*innen, können aber auf keinen Fall „Ferndiagnosen“ stellen oder allgemein für alle Leser*innen gültige Aussagen treffen. Bei konkreten Beschwerden verlass dich nicht aufs Internet, sondern konsultiere deine Ärztin / deinen Arzt.

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