Rosmarin: mediterraner Frischekick für deine grauen Zellen

Schon bei Shakespeare und den alten Ägyptern war Rosmarin das Symbol für das Erinnern. Er pusht deine Gedächtnisleistung in neue Höhen und sorgt für frische klare Gedanken. Das tut er, indem er deine Durchblutung ankurbelt und dadurch deine Zellen besser mit Sauerstoff versorgt werden. Fast wie nach einem Tag am Meer.

Rosmarin: der Weckruf für deinen Körper

Rosmarin stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist ein Standard in jeder Küche. Dabei wird oft vergessen, dass er noch viel mehr zu bieten hat als guten Geschmack. Er stimuliert die Durchblutung und aktiviert dein Nervensystem. Ein echter Weckruf für deinen Körper also! Das kommt deinem Kopf, deiner Verdauung, deinem Herzkreislaufsystem und deinen Haaren gleichzeitig zugute.

Mit Rosmarin erwacht deine Erinnerung wieder zum Leben.

Schon in der Antike wurde Rosmarin eingesetzt, um das Gedächtnis zu verbessern. Richtig spannend finde ich, dass die alten Griechen das Lernen mit dem Duft von Rosmarin verknüpft haben. Das funktioniert auch heute noch: Wenn du etwas lernen willst, riech doch beim nächsten Mal an einem Rosmarinzweig und dann wieder, wenn du das Wissen abrufen möchtest. In Ägypten kommt Rosmarin traditionell bei Hochzeiten zum Einsatz, damit sich das Paar an seinen Treueschwur erinnert.

Shakespeares Hamlet sagt zu Ophelia: „Da ist Rosmarin, das ist zum Andenken: ich bitte Euch, liebes Herz, gedenkt meiner.” Und Studien belegen sogar, dass sich durch Rosmarin selbst im Fall von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer die kognitiven Fähigkeiten der Patient*innen verbessern können.  

Die volle Pflanzenkraft steckt in den Blüten.

Rosmarinus Officinalis ist ein besonders aromatischer Vertreter der Lippenblütler und gehört damit zu den Minzen. Er fühlt sich am wohlsten in der Sonne und in windiger trockener Umgebung. Zudem bevorzugt er einen ausgedörrten, trockenen Boden – Mittelmeerregion eben! Rosmarin wächst aber auch in gemäßigten Klimazonen wie bei uns. Allerdings solltest du ihn im Winter hier vor der Kälte schützen.

Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch und kann mehrere Jahre alt werden. Das Holz und die immergrünen Nadeln sind zäh und widerstandsfähig und der drahtige Busch blüht mehrmals im Jahr. Bienen und andere Insekten lieben die bezaubernd duftenden Blüten, von denen unzählig viele zwischen den Nadeln erblühen. Die Blütezeit ist auch der Moment, in dem die Pflanzenkraft am stärksten durch die Pflanze fließt. Das bedeutet, wenn du selbst erntest, nutze diesen Moment!

Wie Rosmarin dein Nervensystem aktiviert

Die Wirkung von Rosmarin auf das Nervensystem beschreibt der Herbalist Sajah Popham als einzigartig. Seine ätherischen Öle haben eine Affinität zu der öligen Myelinmembran der Nerven und stärken sie. Rosmarin wirkt auf deine Nerven jedoch nicht beruhigend wie die Klassiker Kamille und Zitronenmelisse, sondern weckt dein gesamtes Nervensystem und deine grauen Zellen regelrecht auf. Dein Denken wird klarer, präziser – so kannst du dir Dinge schneller merken und dich länger an sie erinnern. Rosmarin kann dich vielfältig unterstützen – egal ob du gerade eine neue Sprache lernst, dich schneller erinnern willst, wo der Autoschlüssel liegt oder kreativ sein willst.

Rosmarin bringt deine Verdauung wieder in den Flow

Rosmarin schmeckt leicht scharf, aromatisch und ziemlich ölig. Das zeigt dir bereits, dass viele ätherische Öle enthalten sind. Der ölige Geschmack weist auf die positive Wirkung auf Leber und Gallenblase hin, da hier der Fettstoffwechsel stattfindet. Die Bildung der Verdauungsenzyme wird angeregt und durch die positive Wirkung auf das Nervensystem kommt ein aus dem Takt geratenes Verdauungssystem wieder in den Flow. Blähungen und Verstopfungen werden gemindert und Nährstoffe können besser aufgenommen werden.  

Rosmarin schützt dein Herz

Durch seine durchblutungsfördernden Eigenschaften und die enthaltenen Flavonoide unterstützt Rosmarin eine gesunde Herzfunktion. Er wirkt durch die entzündungshemmende Rosmarinsäure außerdem Entzündungen in den Gefäßen entgegen. Insbesondere bei schwacher Durchblutung kann Rosmarin seine heilende Wirkung entfalten. Das Herz arbeitet in diesem Fall extra hart, um Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen zu bringen.

Durch die ätherischen Öle und die entzündungshemmende Wirkung unterstützt Rosmarin zudem deine Atemwege, wenn du eine Erkältung hast. Und durch seine antioxidative Wirkung ist Rosmarin schmerzlindernd und kann gut oberflächlich bei schmerzenden Muskeln und Verspannungen angewendet werden.

Rosmarin verbindet dich mit deiner Intuition

Aufgrund der Farbe der kleinen violetten Blüten wird Rosmarin mit dem ebenfalls violetten Ajna Chakra, dem Sitz unserer Intuition zwischen den Augenbrauen assoziiert. Die primäre Affinität von Rosmarin ist der Kopf. Hier wirkt er, indem er über das Herz den Blutfluss bis in die kleinsten Gefäße stimuliert. Der Herbalist Sajah Popham schreibt, dass Rosmarin dabei hilft, Herz und Kopf in Einklang zu bringen. Und dadurch “erinnerst” du dich als ganz im Sinne von Rosmarin, wozu du hier bist und was deine Bestimmung ist. Weitere interessante Fakten über Rosmarin findest du übrigens in dem Buch Mein magisches Kräuterjahrvon der Herbalista Judith Berger. 

Du kannst die Wirkung von Rosmarin natürlich auch beim Kochen erleben.

Um Rosmarin in konzentrierter Form aufzunehmen, mach dir einen Tee oder ein Öl!

Du brauchst für einen Rosmarintee:

Die Nadeln von einem Rosmarinzweig oder einen Teelöffel getrockneten Rosmarin

Zubereitung

Rosmarintee wird schnell bitter. Daher koche das Wasser auf und lass es ein paar Minuten abkühlen. Es sollte wenn möglich nicht heißer als 85 Grad sein, wenn du es über den Rosmarin in deiner Tasse gießt. Decke den Tee ab und lasse ihn 3-4 Minuten ziehen. Durch diese Art der Zubereitung vermeidest du, dass die Tannine und Bitterstoffe in den Tee gelangen und du erhältst einen leichten, angenehm schmeckenden Rosmarintee.

Auch deine Haare können super von Rosmarin profitieren: Rosmarinspülung

Er regt die Durchblutung der Kopfhaut an und sorgt für eine bessere Versorgung der Haarwurzeln mit Nährstoffen. Das sorgt für glänzende gesunde Haare und wirkt gegen Schuppen. Und auch bei Haarausfall kannst du Rosmarin anwenden.

Um deine Kopfhaut und deine Haare zu stärken, kannst du dir ganz leicht eine Rosmarin-Spülung machen. Dafür übergießt du zwei bis drei frische Rosmarinzweige oder zwei Teelöffel getrockneten Rosmarin mit einem halben Liter kochendem Wasser und lässt das Ganze abgedeckt über Nacht ziehen. Am nächsten Tag verwendest du es nach dem Haarewaschen als Spülung. Auswaschen brauchst du die Spülung nicht. Für gute Ergebnisse empfehle ich dir die Spülung für einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten regelmässig zu verwenden.

Rezept für Rosmarinöl

Mit diesem Öl lassen sich super Haar und die Kopfhaut pflegen. Auch toll wirkt es bei Verspannungen.

Du brauchst

  • Ein Glas mit Deckel
  • Rosmarin: Verwendest du frische Rosmarinzweige, brauchst du soviel Rosmarin bis das Glas voll ist. Verwendest du getrockneten Rosmarin reicht ein Drittel des Glases
  • Öl, z.B. Olivenöl oder Jojobaöl, so viel bis das Glas voll ist

Ich verwende in der Regel Olivenöl, aber wenn dir der Duft zu stark ist, dann ist Jojobaöl eine gute Alternative. Du findest es im Drogeriemarkt oder in der Apotheke.

Zubereitung

Gib den Rosmarin in das Glas und gieße das Öl darüber, bis das Glas voll ist. Dann drück mit einem Löffel die Luftblasen heraus. Anschließend erhitzt du es langsam im Wasserbad. Das Wasser soll dabei nicht kochen. Wenn das Öl erwärmt ist, verschließt du das Glas und stellst es für vier Wochen an einen möglichst sonnigen warmen Platz.

Nach vier Wochen ist dein Rosmarinöl fertig. Je nach Bedarf kannst du am Abend vor der Haarwäsche oder direkt nach der Haarwäsche eine kleine Menge auf das Haar und die Kopfhaut auftragen. Eine kleine Kopfhautmassage wirkt dabei Wunder. Auch das Öl verwende am besten für zwei bis drei Monate regelmäßig.

Wie die Herbalistin Judith Berger schreibt, ist die Liebe von Rosmarin so groß wie das Mittelmeer. Also hol dir diese Liebe!

Ich freue mich, wenn ich in dir Neugier auf diese spannende Pflanze geweckt habe und du die Rezepte ausprobierst. Erzähl gern von deinen Erfahrungen in den Kommentaren.

Pflanzengrüße!

Miriam

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