Das vielleicht wichtigste learning für mich auf meiner Reise zur Yogalehrerin war Folgendes: Irgendeine Form von Bewegung tut immer gut, Leistungsgedanken sind nebensächlich und wir müssen Spaß daran entwickeln – sonst wird das mit der Regelmäßigkeit nichts. Klingt logisch, aber für mich war es ein echter Durchbruch, Bewegung von Wettbewerbs-Mentalität und Zielorientierung zu lösen.
Dementsprechend sympathisch ist mir die Movement–Ausbildung von Mitja Berg und Team. Sie ist als spielerische, intensive Reise durch verschiedene Formen von Bewegung konzipiert und erweitert den eigenen körperlichen und mentalen Horizont um ein Vielfaches. Du wirst dich und deinen Körper komplett neu kennenlernen, unendliche Inspiration für deine eigene Bewegungspraxis und deinen Unterricht sammeln und lernen, deinen Körper und deine Fähigkeiten immer weiter zu erforschen.
Movement Culture – was ist das eigentlich?
Der Ausbildung, die der Leipziger Bewegungscoach Mitja Berg mit seinem Team auf die Beine gestellt hat, liegt der Grundgedanke der Movement Culture zugrunde; das ist eine Bewegungsperspektive, in der sich unterschiedlichste Menschen und Methoden versammeln. Institutionalisiert ist diese Szene noch nicht, es gibt aber bereits einige Kollektive und Ausbildungen. Darin vereint sind Bewegungsformen von Parkour und Fitness über Akrobatik und Kampfkunst bis zu Contact Improvisation, Yoga und Qi Gong.
Ursprünglich geprägt wurde der Begriff Movement Culture vom israelischen Trainer Ido Portal, der eine Bewegungsphilosophie jenseits einzelner Disziplinen und Schulen vertritt – mit der Idee, aus verschiedensten Perspektiven wirklich alles, was der Körper irgendwie zu tun vermag, zu erforschen.
Ausbildungsleiter Mitja sagt von sich, dass ihm besonders das beginner’s mind wichtig ist, mit dem er alle seine Schüler*innen ermuntert, an Bewegung heranzugehen.
“Es geht darum, sich von einzelnen Disziplinen, von klassischen Ideen der Ästhetik und von Leistungsdruck zu lösen und zu schauen: Was kann mein Körper bereits und wozu ist er noch fähig? Welche Qualitäten kann ich in Bewegung verspüren, jenseits von einengenden Regeln? Der Spaß an Bewegung ist dabei das Allerwichtigste.”
– Mitja Berg
Bewegung neu denken: Die Ausbildung von Mitja & Team
Mitja hat diese Ausbildung wie eine konzipiert, die er selbst gerne gemacht hätte.
Der erfahrene Movement Coach ist schon immer viel in Bewegung. Ursprünglich waren Breakdance und Taekwondo seine Disziplinen, doch seit seinem ersten Kontakt mit der Movement Culture hat er sich ganz dieser Idee verschrieben. Mitja hat jahrelang mit unzähligen renommierten Lehrer*innen praktiziert; er unterrichtet inzwischen hauptberuflich – einen roten Faden, wie ihn nun seine Ausbildung anbietet, hätte er sich auf seinem Weg gewünscht.
Die Ausbildung bildet mit Mitja und elf weiteren erfahrenen Lehrenden die Vielfalt der Szene ab – und den Wunsch, Community und Netzwerk noch mehr zu stärken. Die Lehrenden kommen aus unterschiedlichen Disziplinen, unterrichten aber alle im Sinne des Movement-Gedankens eine breitere Sicht auf Bewegung. Gleichzeitig ergibt sich durch Mitjas durchgehende Anwesenheit, regelmäßige Treffen, die feste Gruppe und eine enge Zusammenarbeit der Lehrenden ein Rahmen, der strukturiertes Lernen ermöglicht.
Ihr werdet verschiedenste Bereiche kennenlernen, vieles ausprobieren und praktizieren, euch inspirieren lassen und wahrscheinlich auch schon in der Ausbildung erkennen, wo eure persönlichen Schwerpunkte liegen.
Wie läuft die Movement-Ausbildung ab?
Die Ausbildung besteht aus zwölf Präsenz-Modulen, die jeweils am Wochenende an verschiedenen Orten in Deutschland und Österreich stattfinden – den Heimat-Orten der jeweiligen Dozent*innen. So könnt ihr gleich die Community vor Ort kennenlernen und euch vernetzen. Das erste und das letzte Präsenzmodul werden von Mitja geleitet. Außerdem gibt es zwischen den jeweiligen Modulen einen Live-Call mit Mitja via Zoom.
Die Präsenz-Wochenenden
Beim Intro-Wochenende mit Mitja und seiner Partnerin Jacinda, die für Organisation und Produktion zuständig ist, geht es darum, als Gruppe zusammenzuwachsen – und das natürlich gleich in Bewegung mit viel Partner*innen-Arbeit. Mitja wird euch alle Grundlagen seiner Perspektive auf Bewegung und den Gedanken der Movement Culture nahebringen. Und weil es ein bereicherndes Projekt sein kann, um die eigene Entwicklung über das Ausbildungsjahr zu beobachten, werdet ihr direkt in die Handstand-Praxis eingeführt.
Als ich Mitja frage, ob man denn das dringende Bedürfnis verspüren muss, den Handstand zu meistern, um die Ausbildung mitzumachen, lacht er. Er findet vor allem wichtig, dass seine Auszubildenden offen für Neues sind. Da es ihm in seiner Philosophie überhaupt nicht um einheitliche Zielsetzungen, sondern um Selbsterfahrung, Körperbewusstsein und den Spaß an der Bewegung geht, gibt es hier auch keinen Leistungs- oder Performance–Gedanken.
“Mir ist als Trainer sehr wichtig, dass es keine Level gibt; ich gebe keine Anfänger*innen- oder Fortgeschrittenen-Klassen, sondern unterrichte alle zusammen. Egal woher man kommt: Es gibt für jede Bewegung einen Einstiegspunkt! Und genauso gibt es immer eine Steigerung. Gute Trainer*innen können die Leute da abholen, wo sie sind.”
– Mitja Berg
An den zehn folgenden Wochenend-Terminen taucht ihr jeweils in eine bestimmte Facette der Movement Practice ein. Ihr lernt folgende Bereiche kennen: Kraft & Beweglichkeit, Basics of a Baseless Practice, Contact Improvisation & Flow, Movement Play, Koordination & Parkour, Ruhe & Achtsamkeit in Bewegung, Rhythmus & Timing, Nature Moves, objektorientierte Bewegungskunst, Trainer*in sein und Embodiment. Didaktik, Methodik und das wichtigste Handwerkszeug für Trainer*innen werden euch von den Dozent*innen ebenfalls an die Hand gegeben.
Vielfältige Perspektiven und enge Community
Das zweite Präsenz-Wochenende verbringt ihr mit Nikolai Pawlas; er ist einer der ersten Lehrer*innen von Mitja und einer derjenigen im deutschsprachigen Raum, die den Movement-Gedanken schon am längsten vermitteln. Als Gründer der Hamburger School of Movement, wo regelmäßig auch internationale Lehrende zu Gast sind, hat er einen wichtigen Ort der Szene geschaffen.
Ihr werdet euch intensiv mit dem Thema körperliche Entwicklung auseinandersetzen, zum Beispiel in Bezug auf Kraft und Beweglichkeit. Ein zentrales Ziel des Wochenendes wird sein, dass ihr Trainingspläne für euch selbst und andere erstellen lernt – ein unabdingbares Tool und wichtiges Fundament für die Arbeit als Trainer*in.
Die Berlinerin Katharina Dodel wird euch durch das Modul Movement Play begleiten. Sie ist Yogalehrerin, Yogatherapeutin und Bewegungslehrerin und wird euch an diesem Wochenende zeigen, wie ein spielerischer Umgang mit Bewegung ganz neue mentale und körperliche Räume eröffnen kann. Ihr werdet spielen, euch herausfordern und lernen, wie der Rahmen für eine spielerische Trainingseinheit für Erwachsene gestaltet werden kann und wie auch andere Altersstufen und Menschen mit Beeinträchtigung miteinbezogen werden können.
Ein letztes Modul möchte ich noch herausgreifen: Ruhe und Achtsamkeit in Bewegung mit Clara Lohmann vom Bewegungskollektiv Berlin. Ihre Schwerpunkte sind Internal Martial Arts wie Tai Chi oder 5 Animal Qi Gong, die sie in Kombination mit Movement unterrichtet. An diesem Wochenende werdet ihr erforschen, was passiert, wenn der Körper vermeintlich still ist – denn in uns passiert auch Bewegung, wenn außen nichts davon sichtbar ist. Ihr werdet innere Stärke entwickeln, eine bessere Körperwahrnehmung und das Loslassen üben.
Alle Module und Dozent*innen vorzustellen, sprengt den Rahmen dieses Artikels – über die Ausbildungs-Website kannst du aber eine ausführliche Infobroschüre anfordern.
Online-Meetings und Austausch
Neben den zwölf Wochenenden wird es zwischen den Modulen einen Live-Call mit Mitja und weiteren Dozent*innen geben, in welchem ihr Fragen besprechen, Erfahrungen austauschen und theoretische Inhalte erarbeiten werdet, beispielsweise Anatomie, Verletzungsprävention oder Biomechanik.
Die Auszubildenden haben natürlich auch die Möglichkeit, sich außerhalb der festen Termine auszutauschen, zu treffen und miteinander (unterrichten) zu üben – es gibt nichts Besseres, um Gelerntes zu festigen!
Sollte es einmal ein Thema geben, das nicht in der Gruppe besprochen werden kann, steht Mitja dir außerdem für individuellen Austausch per Mail oder Telefon zur Verfügung.
Neben den Gruppenterminen solltest du pro Woche vier bis sechs Stunden Zeit für die Nacharbeit der Inhalte und vor allem deine eigene Bewegungspraxis einplanen.
Abschluss: Wie geht’s nun weiter?
Du bekommst am Ende der ca. 200 Lehrstunden und mindestens 200 Stunden in Eigenpraxis ein Teilnahmezertifikat. Eine Prüfung gibt es nicht.
Du wirst in dem Ausbildungsjahr alle nötigen Werkzeuge an die Hand bekommen, um die Bewegungspraktiken, die ihr geübt habt, auch an andere Menschen weiterzugeben und eine Selbstständigkeit als Movement Coach aufzubauen. Vielleicht möchtest du aber gar nicht unterrichten, sondern diese Erfahrung machen, um dich selbst ein wenig besser kennenzulernen? Auch das wird in der Arbeit mit deinem Körper und deinem Geist auf jeden Fall passieren!
“Das Allerwichtigste für die Teilnahme ist, dass man Lust hat, seinen Bewegungshorizont zu erweitern. Wenn man dann bei manchen Disziplinen merkt: Das ist nicht meins – dann ist das vollkommen ok. Man erfährt, was einem Spaß macht und was körperlich und geistig gut tut. Man lernt sich selbst kennen und lernt, andere Leute dazu zu bringen, ihre eigene Leidenschaft für Bewegung zu finden.” – Mitja Berg
Die Ausbildung ist das Richtige für dich, wenn du…
- Freude an kreativer Bewegung hast und lernen willst, diese Freude auch weiterzugeben
- Offen dafür bist, deinen eigenen Bewegungshorizont zu erweitern und über den Tellerrand einzelner Disziplinen hinaus zu schauen
- Bewegung und die Fähigkeiten deines Körpers auf spielerische Weise praktisch erforschen willst
- Unterschiedliche Bereiche der Movement Culture entdecken und von erfahrenen Dozent*innen nahe gebracht bekommen möchtest
- Dich für die theoretischen Grundlagen der Bewegung wie Anatomie, Biomechanik und Verletzungsprävention interessierst
- Erfahren möchtest, wie du dir im Movement-Bereich eine Selbstständigkeit aufbaust
- Kapazität für eine selbstständige regelmäßige Bewegungspraxis hast
Was du nicht können musst: Handstand oder andere akrobatische Übungen! Für die Teilnahme an der Ausbildung brauchst du keine bestimmten skills, sondern einfach nur die Offenheit dafür, Neues auszuprobieren.
Die Movement Ausbildung von Mitja & Team im Überblick:
- Zeitraum: 25. Januar bis 14. Dezember 2025
- Stundenumfang: 200 Stunden in der Gruppe, mind. 200 Stunden Eigenpraxis
- Inhalte der Präsenzmodule: Intro, Kraft & Beweglichkeit, Basics of a Baseless Practice, Contact Improvisation & Flow, Movement Play, Koordination & Parkour, Ruhe & Achtsamkeit in Bewegung, Rhythmus & Timing, Nature Moves, objektorientierte Bewegungskunst, Embodiment, Trainer*in sein
- Weitere Inhalte: Didaktik, Wissensvermittlung, Workshop-/Trainingskonzeption, Philosophie & Entwicklung der Movement Culture, Biomechanik und Anatomie, Aufbau der Selbstständigkeit, Verletzungsprävention
- 12 Wochenend-Module in Präsenz, außerdem zwei monatliche Live-Calls
- Orte der Präsenztermine: Leipzig, Hamburg, Berlin, Salzburg, Bremerhaven, Köln, Freiburg i. Br., Darmstadt, Galmsbüll, Bad Tölz
- Lehrende: Mitja Berg und 11 weitere erfahrene Dozent*innen mit verschiedenen Schwerpunkten
- Zu jedem Modul gibt es zusätzliches Lernmaterial wie Skripte oder Videos
- Kleine Gruppe von 10 bis 16 Teilnehmenden
- Teilnahmezertifikat, keine Abschlussprüfung
- Kosten: Early Bird bis 31.10.24: 350 € pro Monat (4200 € insgesamt); anschließend 375€ pro Monat (insgesamt 4500 €); die Unterbringung und Verpflegung für das erste und neunte Modul werden von Mitja Berg & Team organisiert und mit je 150€ zugezahlt; für die anderen Module wird selbst organisiert.
- Infos, kostenloses Infogespräch und Anmeldung via mitjaberg.com
Hast du jetzt Lust bekommen, dich einmal auf ganz neue Art mit Bewegung und den Fähigkeiten deines Körpers und deines Geistes auseinanderzusetzen? Hast du noch Fragen zur Ausbildung oder bist dir unsicher, ob sie für dich geeignet ist? Mitja bietet kostenfreie Kennenlerngespräche an, um dir eine Entscheidungshilfe zu geben.
Einfach bei team@mitjaberg.com melden, dann bekommst du eine ausführliche Infobroschüre und einen Termin für ein Gespräch.
Viel Spaß beim Bewegen!
Fotos © Ella Wayfarer
Dieser Beitrag ist eine bezahlte Kooperation mit Mitja Berg und seinem Team. Wir sind sehr dankbar, so großartige Partner*innen im Boot zu haben, die FLGH auf diese Weise unterstützen.