Neue Serie: Yoga Musik von Musikredakteurin und Yogi Laura Hirch

Laura’s Yoga Musik Backstube Ausgabe 1: Delicious Sound OM-Brace

Hast du dich schon einmal gefragt, wie dein Yogalehrer seine Playlist erstellt? Worauf muss man dabei eigentlich achten? Heute zeigt dir unsere Freundin und Gastautorin Laura Hirch, wie du dir selbst eine leckere Yoga Musik Playlist backen kannst. Dafür braucht es nur ein paar Grundzutaten (Titel) und ein paar Regeln der Zubereitung.

Obgleich ich gerne schwerelos durch die Lüfte tanze: wenn’s um die Organisation meiner Musiklisten geht, weht ein anderer Wind. Da werden Titel nach Genres und Stimmung geordnet, Backups erstellt, Wiedergabelisten mit lieblichen Charakternamen versehen. Wie zum Beispiel „Devi“, der nur Yoga Musik Titel gewidmet ist. Aus dieser Keksdose voll Köstlichkeiten werde ich nun monatlich ein Rezept für eine Playlist mit dir teilen.

Zu einer gelungenen Wiedergabeliste für deine Homepractice, oder – wenn du selbst Yogalehrer bist, deinen Yogaunterricht – bedarf es einer kleinen Backanleitung. Schöne Yoga Lieder sammeln sich schnell und wie befriedigend wäre es, sie gleich alle hintereinander abzuspielen. Aber wie auf eine gute CD, passen in eine Yogastunde mit 90 Minuten dann doch nur eine begrenzte Anzahl von Titeln.

Manchmal fehlt es an Zeit oder Inspiration, eine Playlist zu erstellen. Vielleicht bist du aber auch noch Neuling im Genre Yoga Musik. Ein besonderes Klangerlebnis kann dich mit deiner Praxis noch tiefer verbinden. Nicht umsonst gehört Musik im Unterricht in vielen Studios zum guten Ton. Keine Sorge – no magic involved. Wie beim Kuchenbacken gibt es nur ein paar einfache Zutaten, die deine Musikauswahl für die Ohren genießbar machen. Mit meiner ersten Ausgabe „Delicious Sound OM-Brace“ hast du nun die Wahl: du kannst sie entweder Titel für Titel hintereinander abspielen oder einfach als Inspiration für deine individuelle Playlist verwenden.

Das Rezept für meine Delicious Sound OM-Brace-Playlist:

Zubereitung

Teig:

  1. Dein eigener Geschmack: Kreiere eine Playlist, die zu allererst dir gefällt. Auch als Yogalehrer – so wirst du dich im Unterricht damit wohlfühlen. Du kannst nie den Geschmack aller treffen und beim Versuch, dies doch hinzubekommen, leidet die Authentizität.
  2. Musikauswahl: Ein schöner Mix aus Klassikern (zB. Krishna Das) und neuer Yogamusik (zB.DJ Dez) können mit deinen persönlichen Lieblingsliedern vermischt werden, hier darfst du kreativ werden. Die Stimmung der Musik kannst du deiner eigenen Stimmung anpassen. Für eine Yin Yoga-Einheit bevorzuge ich zum Beispiel melancholische Lieder, die ruhig sind und zum Dahinschmelzen einladen.
  3. Rhythmus: Sonnengruß und kraftvolle Sequenzen vertragen sich gut mit Beat. Da die Asana-Abfolge von Stil zu Stil abweicht, ist Anpassung gefragt: dynamischere Tracks werden dabei dynamischen Stundenabschnitten zugeordnet.
  4. Lautstärke: Übertöne deinen Atem nicht. Beim Sonnengruß können ein paar zusätzliche Dezibel allerdings Wunderkräfte hervorbringen. Zum Ende der Stunde hin ist deine Wahrnehmung jedoch bereits so feingetuned, dass der innere Klang immer verlockender wird. Instrumentalmusik oder sanfte Lieder mit tiefgehenden Texten passen hier gut. Für Yogalehrer gilt: Deine Stimme ist immer noch der schönste Ton, sollte daher gut hörbar sein und sich nicht mit der Hintergrundmusik batteln.

Topping:

Das Sahnehäubchen ist auf jeden Fall die Savansana-Serenade. Jetzt ist Zeit, mit den Klängen komplett zu verschmelzen und auf einer Reise davon getragen zu werden. Die Musik soll wie eine sanfte Wiege sein,dich streicheln, mehr nach Innen führen, dich geborgen fühlen lassen. Hier bitte auf die Beat-Bremse treten, denn Herzschlag und Atem kommen zur Ruhe.

Zutaten:

Die folgenden Zutaten ergeben eine Playlist für eine geschmeidige Vinyasa-Einheit:

  1. Nada Sadhana & Kevin Courtney – Let It Go / 8:34min
    Album:The Brooklyn Sessions
    [themecolor]Bei iTunes reinhören[/themecolor] Starte soft. Erst mal ankommen und atmen.
  1. Sheela Bringi – The Three Eyed One / 3:15min
    Album: Incantations
    [themecolor]Bei iTunes reinhören[/themecolor] Bring it on, Sheela Bringi. Indische Klänge, Jazz, Sheelas göttliche Stimme, Mantra: perfekt für den Sonnengruß.
  1. Srikalogy – Little Warrior / 3.51min
    Album: New Paradigm
    [themecolor]Bei Soundcloud reinhören[/themecolor] Kennst des, wenn sich zwei Leidenschaften vereinen? Conscious Hip Hop ist das Ergebnis. Auch das zweite Album „New Paradigm“ von „Artist Ashram“ Gründer Srikalogy ist gelungen, zum „Little Warrior“ passen alle Krieger-Variaten.
  2. Adult Jazz – Springful /5:12min
    [themecolor]Bei Youtube reinhören[/themecolor] Bitte gleich das wunderbare Video im Netz ansehen und dann den experimentellen Song auf der Matte genießen.
  1. Eddie Vedder & Nusrat Fateh Ali Khan – The Long Road /5:31min
    [themecolor]Bei Youtube reinhören[/themecolor] Bekannt aus dem Film „Dead Man Walking“. „The Long Road“ ist seither eines meiner Lieblingslieder.
  1. Hiatus feat Shura – Cloudy City /4:30min
    [themecolor]Bei Youtube reinhören[/themecolor] Hiatus hat sich mit der feinen Sängerin Shura verbunden und wir können uns nun mit diesem sanften Flow verbinden.
  1. Random Rob/ Katie Gray – Gathers All /4.52min
    [themecolor]Bei Youtube reinhören[/themecolor] Sehr sinnlich und vibe-lich.
  1. DJ Drez – Midnight in India /4:30min
    [themecolor]Bei Bandcamp reinhören[/themecolor] Eigentlich würde mich auch eine reine DJ Drez-Playlist glücklich machen. Wenn der Ausnahmekünstler nicht gerade an einem neuen Album arbeitet, zaubert er Remixe, die er auf seiner Bandcamp-Homepage zum kostenlosen Download zur Verfügung stellt. Hier wurde aus „Midnight“ von Coldplay ein (fast schöneres) „Midnight in India“.
  1. Memory Gongs – Omnipresence of Quotes /9:42min
    Album: Blues for Amma
    [themecolor]Bei Bandcamp reinhören[/themecolor] „Omnipresence of quotes“ stammt von einem Freund, der AMMA ein ganzes Album gewidmet hat. Es ist – etwas – sehr experimentell. Lass dich einfach darauf ein, beobachte, was es mit dir macht. Ich möchte nicht mehr ohne leben.
  2. Gaura Vani & As Kindred Spirits – Siksastakam /14:45min
    Album: Blues for Amma
    [themecolor]Bei Youtube reinhören[/themecolor] Dieses Lied muss bitte in jede Standart-Yogamusik-Bibliothek, keine Ausreden, denn Verbindung pur. Ich finde es besonders schön für hingebungsvolle Vorbeugen wie Paschimottanasana.
  3. Wooden Arms – False Start /5:27min
    Album: Tide
    [themecolor]Bei Youtube reinhören[/themecolor] Sentimentales zum Schluss. Stell dir dazu Schulterstand und Fisch vor. Eine gute Kombination. Wahlweise auch für Savasana geeignet.
  4. Jonathan Wolf – Dragons Rise /7:57min
    Album: Dragon Flutes Rising
    [themecolor]Bei Bandcamp reinhören[/themecolor] Heute geht die Savasana-Reise in den Dschungel.
[highlight] Über Laura Hirch

Laura HirchLaura hat bereits für einige YOGA JOURNAL Yogi Beats CD Playlists gestaltet, sowie die Yogi Beats CD-Box entworfen. Yoga Musik läuft bei ihr auf und neben der Matte. Gerade versucht sie sich selbst an Filmmusik für ihr [themecolor]Shantiphant Projekt[/themecolor].[/highlight]

Photo credit: Laura Hirch

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