Zwischen den Jahreszeiten: Was deinem Körper jetzt guttut + Meal Prep

Wir Menschen sind zyklische Wesen. Und die Rhythmen unserer Körper sind direkt mit der Natur verbunden.

Idealerweise schlafen wir nachts, wenn die Sonne nicht sichtbar ist und den größten Abstand zu uns hat und leben tagsüber, wenn die Sonne am Himmel über uns steht. Licht ist ein wichtiger äußerer Taktgeber in unserem Leben. Sonnenlicht wird von uns unter anderem benötigt um Serotonin, das sogenannte „Glückshormon“, zu produzieren. Sobald es dunkel wird, wandelt der Körper dann Serotonin in Melatonin, das „Schlafhormon“ um.

Der Tag-Nacht-Rhythmus beeinflusst also die Ausschüttung verschiedener Hormone in unserem Körper und lenkt so unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. So interagiert unser Körper jeden Tag mit der Natur und unserer Umwelt.

Auch die Jahreszeiten beeinflussen unser Leben und unsere Körper.

In den Wintermonaten hat der Tag deutlich weniger Sonnenstunden, weshalb die Melatonin-Spiegel in unseren Körpern ansteigen und wir häufiger müde sind. Es ist also ganz natürlich, im Winter weniger aktiv zu sein und mehr Zeit mit ruhigeren Aktivitäten und Entspannung verbringen zu wollen. Und es macht Sinn, auf den eigenen Körper zu hören und sich den Jahreszeiten und den körpereigenen Rhythmen anzupassen.

Der Winter ist eine Zeit, um mehr nach innen zu schauen und mit unserer Energie zu haushalten.

Der Winter stellt das Ende aller Jahreszeiten und gleichzeitig den kommenden Beginn eines neuen Zyklus dar. Um sich mit den Kräften des Winters zu verbinden, sollten wir das Yin-Prinzip in uns stärken und rezeptiver werden und unsere Energie von außen nach innen lenken. So wie der Körper, um die Körpertemperatur stabil zu halten, die Oberfläche abkühlt und die Wärme in das Körperinnere zieht. Der Winter ist eine Zeit für Ruhe, Erholung, Meditation und Spiritualität. 

Die Zeit von Ende Januar bis Anfang Februar (21. Januar – 7. Februar) steht für den Übergang von frühem Winter in den Spätwinter. Im Ayurveda wird von sechs Jahreszeiten ausgegangen und die Übergänge stellen wichtige Phasen für die Natur und uns dar. Innerhalb dieser Übergänge ist die Natur in Bewegung und die Energien werden neu ausgerichtet, um sich auf die kommende Jahreszeit einzustellen.

Dies sind Phasen von besonderer Vulnerabilität, aber auch von großer Offenheit und Veränderungsmöglichkeiten.

Im Ayurveda geht man davon aus, dass wir vor allem in diesen Übergangsphasen krank werden können. Gleichzeitig bietet diese Zeit besondere Chancen, wenn wir sie achtsam anerkennen. Sie bieten die Möglichkeit, Altes loszulassen und neue Intentionen zu setzen oder zu festigen. 

So kannst du den Übergang der Jahreszeiten für dich nutzen:

1. Räuchern

Du kannst die Zeit nutzen, um bewusste Reinigungsprozesse durchzuführen. Ich räuchere zum Beispiel gerne mit Salbei meine Wohnung aus. Der Rauch des Salbeis vertreibt bzw. neutralisiert dichte, störende und als schwer empfundene Energien. Er zeigt Altem den Weg nach draußen und schafft Platz für Neues. Außerdem unterstützt Salbei den Geist dabei, sich von belastenden Emotionen zu befreien und zu Ruhe und Klarheit zu kommen. 

2. Journaling

Ein weiteres Mittel, das ich einsetze, ist Journaling. Ich nehme mir jeden Morgen bewusst Zeit, meine Gedanken aufzuschreiben und sie auf diese Weise „loszuwerden“. Das Wichtigste dabei ist, einfach alles zu schreiben, das kommt, ohne dich selbst zu zensieren und auszubremsen. Letztendlich ist Journaling auch eine Reinigungsübung und du kannst alles auf ein Blatt Papier abgeben.

Zusätzlich formuliere ich Intentionen. Ich bringe schon seit Jahren meine Wünsche bewusst auf Papier und es hilft mir immer, meine Energie zu lenken. „Ich wünsche mir…“ ist ein einfaches Mittel, um sich auf positive Veränderungen und Intentionen für die kommende Zeit zu fokussieren. 

3. Ernährung

Eine Ernährung entsprechend der Jahreszeiten unterstützt zusätzlich unsere Verbundenheit mit der Natur und den Übergang von einer Jahreszeit in die nächste. Indem wir uns nach der Natur richten und uns mit dem ernähren und nähren, das sie uns zu dieser Zeit bietet, bringen wir uns in Einklang mit den natürlichen Rhythmen und Abläufen um uns und geben unserem Körper, was er zu dieser Zeit braucht.

Um den Übergang zwischen den Jahreszeiten etwas zu erleichtern und deinen Körper in dieser Phase zu unterstützen und zu nähren, habe ich eine Mini Meal Prep für dich vorbereitet. Das bedeutet, du kannst mit relativ geringem Mehraufwand gleichzeitig zwei Gerichte zubereiten, sodass du gleich das Essen für den nächsten Tag oder die nächsten Tage fertig hast. Somit auch perfekt geeignet zum Mitnehmen als Mittagessen.

Die Grundlage stellen gekochte Kichererbsen und geröstetes Gemüse dar. Ich habe mich für Möhren und Süßkartoffel entschieden – du kannst aber gerne verwenden, was du möchtest.

Mini Meal Prep: Kichererbsen und geröstetes Gemüse

Ich koche Kichererbsen immer in großen Mengen vor und friere einen Teil ein, damit ich einen Vorrat habe, wenn ich sie benutzen möchte. Und es schmeckt noch besser als gekochte Kichererbsen zu kaufen.

Zutaten:

  • 250g getrocknete Kichererbsen (entsprechend ca. 2.5-fache Menge gekochte Kichererbsen)
  • ca. 150g Tahin
  • 250g Quinoa
  • ca. 700-800g Gemüse deiner Wahl 
  • Blattgrün (z.B. Babyspinat, Rucola)
  • Öl
  • Apfelessig
  • Ahornsirup / Agavendicksaft
  • Lorbeerblätter (optional)
  • Knoblauch (optional)
  • Salz

Vorbereitung am Vortag:

Wenn du die Kichererbsen nicht selbst zubereiten sondern schon vorgekocht kaufen willst, kannst du diese Vorbereitung überspringen und direkt mit dem ersten Rezept loslegen.

Ansonsten kannst du die getrockneten Kichererbsen in heißem Wasser einweichen. Die Kichererbsen sollten gut mit Wasser bedeckt sein, da sie sehr viel Wasser aufnehmen und ihre Größe verdoppeln. 6-8 Stunden oder über Nacht einweichen lassen. 

Danach Einweichwasser abgießen, Kichererbsen in einen Topf geben und optional je 2-3 Lorbeerblätter und Knoblauchzehen dazugeben. Das gibt einen guten Geschmack, ist aber nicht unbedingt notwendig. Gut mit Wasser bedecken und abgedeckt zum Kochen bringen. So lange kochen, bis die Kichererbsen weich sind und sich zwischen zwei Fingern zerdrücken lassen. Das dauert ungefähr 1.5 Stunden.

Rezept I: Hummus mit Ofengemüse

Mini Meal Prep + Wie du deinen Körper beim Übergang der Jahreszeiten unterstützen kannst 2

Zutaten

Hummus

  • Hälfte der gekochten Kichererbsen + Kochwasser (oder ungefähr 300g gekochte Kichererbsen und Wasser)
  • 100g Tahin
  • 3 EL Apfelessig 
  • Salz nach Geschmack

Ofengemüse

  • Gemüse deiner Wahl (s.o.)
  • Öl
  • Salz

Zubereitung:

Ofengemüse

Heize den Backofen auf 180-200°C vor.

Zerkleinere das Gemüse und lege es auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Gib etwas Öl und Salz darüber und verteile es gut auf dem Gemüse, sodass das Gemüse gut von Öl bedeckt, aber nicht „ölig“ ist.

Röste das Gemüse im Backofen für ca. 30 Minuten, bis es weich und leicht gebräunt ist.

In der Zwischenzeit kannst du mit der Zubereitung des Hummus und des Salats beginnen. Ungefähr die Hälfte des gebackenen Gemüses wird für den Salat verwendet.

Hummus

Gib die Kichererbsen, das Tahin und den Apfelessig in einen Mixbehälter und beginne alles zu pürieren.

Gib nach und nach Kochwasser von den Kichererbsen hinzu, bis eine cremige Masse entsteht. Dann füge Salz nach Geschmack hinzu. 

Das fertige Hummus kannst du dann in ein Gefäß abfüllen und mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Du kannst Hummus und Gemüse natürlich getrennt servieren. Besonders schön sieht es aber aus, etwas Hummus auf einem Teller zu verteilen und dann das Gemüse als Topping zu verwenden. Gerne noch ein paar grüne Blättchen oben drauf, dann wird es noch hübscher! Zum Hummus passt außerdem sehr gut Brot!

Rezept II: Quinoa Salat mit Kichererbsen und geröstetem Gemüse

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Zutaten

Salat

  • 250g Quinoa
  • Hälfte der gekochten Kichererbsen
  • Eine Handvoll Blattgrün
  • Ofengemüse (Zubereitung siehe Rezept I )

Dressing

  • 50g Tahin
  • 3 EL Apfelessig
  • 1 EL Ahornsirup / Agavendicksaft
  • Wasser
  • Salz

Zubereitung

Salat

Während das Gemüse im Ofen ist, kannst du Quinoa kochen. Dafür gibst du Quinoa und die 1.5-fache Menge an Wasser mit einer Prise Salz und einem Spritzer Öl in einen Topf und bringst das Wasser bei geschlossenem Deckel zum kochen. Dann kannst du die Temperatur reduzieren und den Quinoa für 6 Minuten köcheln lassen. Danach stellst du die Platte aus und lässt den Quinoa im verschlossenen Topf für weitere 10 Minuten quellen.

Dressing

In der Zwischenzeit bereitest du das Dressing zu. Misch alle Zutaten miteinander und gib so viel Wasser hinzu, dass eine cremige, aber nicht zu dünnflüssige, Sauce entsteht.

Sobald der Quinoa fertig ist, kannst du ihn noch warm mit dem Dressing mischen und abkühlen lassen. 

Dann gib Kichererbsen, das restliche Gemüse und Blattgrün deiner Wahl dazu und misch alles gut durch.

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Der Salat hält sich ebenfalls für ein paar Tage im Kühlschrank. Je nachdem wie lange du ihn lagern möchtest, würde ich empfehlen, das Grünzeug immer frisch dazuzugeben, damit es frisch bleibt. Man kann ihn sehr gut transportieren und er ist ein super Mittagessen für ein paar Tage!

Guten Appetit!

Fotos © Helen Ergec

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