Weißt du, was du willst?

Seit ich etwa 20 bin, begleitet mich eine Frage, die in regelmäßigen Abständen immer wieder auftaucht:

Was will ich eigentlich?

Damit meine ich nicht Entscheidungen wie Rotwein oder Weißwein. Oder Urlaub in Indien oder auf Bali. Interessanterweise bin ich bei diesen kleinen Dingen äußerst entscheidungsfreudig. Die große Unklarheit in meinem Kopf zeigt sich gerne bei den großen Themen im Leben:

Was soll ich eigentlich studieren? Welcher Beruf ist der richtige für mich? Welche Yoga-Ausbildung soll ich machen? Will ich Kinder? Was ist eigentlich meine Mission auf dieser Welt? Und so weiter.

Die Antwort lautet oft: Ich weiß es nicht. In meinem Kopf viele fette Fragezeichen

Einige Fragen haben sich inzwischen erübrigt. Das Studium liegt schon lange hinter mir, auch auf der beruflichen Reise bin ich schon ein gutes Stück weiter gekommen. Doch selten hatte ich das Gefühl: „Ja. Das ist es zu 100 Prozent!“. Zum Bespiel fühlte ich nie: „Ja, ich will unbedingt PR-Beraterin sein!“ oder „Ich bin die geborene Literaturwissenschaftlerin!“

Versteh mich nicht falsch, meine Studienzeit in München war sensationell gut. Ich mochte mein Studium und mein Leben drumherum sehr. Mein Job in der PR-Agentur war auch okay. Doch das Spannende ist: Selbst heute, wo ich sehr viel davon mache, was ich mir damals immer gewünscht habe – Yoga unterrichten, Retreats und Workshops veranstalten, einen erfolgreichen Blog führen, als Journalistin arbeiten – ist diese leise Stimme, die sagt: „Da gibt es noch mehr für dich zu entdecken!“. Ich dachte immer, irgendwann müsste sich dieses Gefühl von Angekommensein einstellen. Dass das innere Navi sagt Herzlichen Glückwunsch. Sie haben Ihr Ziel erreicht!

Doch Pustekuchen: Ständig passiert was Neues.

Ich entwickle mich weiter, neue Menschen und neue Themen treten in mein Leben und sorgen immer wieder dafür, dass sich plötzlich alles um 180 Grad dreht.

Kennst du das? Das diffuse Gefühl, auf der Suche zu sein?

Nicht zu wissen, was es sein soll, aber zu wissen, dass die aktuelle Situation es nicht ist? Oder denkst du, wenn ich erst dieses oder jenes erreicht habe, dann bin ich am Ziel?

Dann habe ich eine Nachricht für dich:

Der Weg ist das Ziel! Versuche, ihn zu lieben.

Total abgedroschen und so wahr. Das Ziel kann sich jede Sekunde ändern. Der Trick für Zufriedenheit ist, den Weg zu lieben. Also das, was sich dir gerade jetzt im Moment zeigt.

Dein Montagsmantra: Ich nehme an, was mir das Leben gibt!

Wenn du akzeptierst, was gerade ist, dann wirst Antworten finden. Lerne die Fragen zu lieben. Ohne die Antwort zu suchen. Die Sache mit dem Leben im Hier und Jetzt ist der Gamechanger. Lass dich auf die Unwissenheit ein, wenn die Antworten noch nicht da sind.Umarme das Chaos im Kopf und alles wird sich verändern. Weil das nicht immer einfach ist, teile ich heute meine besten und eigens erprobten Strategien für mehr Vertrauen ins Leben mit dir.

Buchempfehlung: The Desire Map: A Guide to Creating Goals with Soul

Danielle LaPorte, mein großes Vorbild, hat vor einiger Zeit ein wirklich gutes Workbook geschrieben, das dir hilft Klarheit über deine Wünsche zu erlangen und sie in die Realität zu holen. Ich werde es demnächst auch mal wieder durcharbeiten. Ich kann dir The Desire Map* wirklich ans Herz legen.

Meine 5 Tipps für deine Reise

1. Habe Mut, dich auszuprobieren und genieße

Diese geniale Übung habe ich von Abby Wynne*, einer meiner Lieblingsheilerinnen, gelernt: Stell dir vor, du bist in einem amerikanischen Supermarkt, in dem es lauter tolle Sachen gibt. Die Hälfte der Produkte kennst du nicht.
Kannst du alles auf einmal kaufen? Ohne eigenen LKW eher nicht. Bist du überfordert und gehst, ohne etwas zu kaufen? Mag sein, aber wenn du Hunger hast, ist das vielleicht nicht die beste Wahl.

Also: Wie wäre es, ein paar altbekannte Lebensmittel in deinen Einkaufskorb zu packen und ein paar neue auszuprobieren? Wenn du das nächste Mal einkaufen gehst, testest du andere. Nimm immer das, worauf du im Moment Lust hast. Irgendwann wirst du feststellen, dass du bestimmte Produkte immer und immer wieder in dein Körbchen packst. Und irgendwann wirst du vielleicht wissen, dass alles, was du wirklich willst, ein Avocadobrot mit Meersalz ist.

2. Finde deine spirit sisters

Mir hilft es total zu wissen, dass ich nicht alleine bin auf meinem Weg. Schon die yogischen Schriften empfehlen Satsang, also die Gemeinschaft mit anderen spirituell Suchenden, als entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung. Austausch mit meinen Liebsten ist Balsam für meine Seele. Wenn du in deinem Umfeld keine Menschen hast, mit denen du dich austauschen kannst, nutze Online Communities, Facebook-Gruppen und gönne dir ab und zu Ausflüge zu Workshops oder Retreats.

3. Nimm dir Zeit für dich

Vergiss allerdings nicht, dir Ruhe zu gönnen und dich zu dir selbst zurückzuziehen. Woher sollst du sonst wissen, was deins und was die Ansprüche der anderen an dich sind? Wie du das machst, bleibt dir überlassen: Meditieren, in die Luft glotzen, joggen, ein Buch lesen, im Wald spazieren gehen. Wichtig ist nur, dass du die Welt mal draußen lässt und dich ganz dir und deinem Inneren widmest. In meinen Montagsmantren „Ich bin still“ und „Die Sache mit dem Nein sagen“ findest du wertvolle Inspirationen zum Thema.

4. Verwechsle Annehmen nicht mit Zuschauen

Ganz wichtig. Dinge zu akzeptieren heißt nicht, das Leben über dich ergehen zu lassen. Du darfst gestalten. Wenn dir etwas nicht gefällt, werde aktiv. Oft führt der Weg zu deinem Traumleben, darüber, zu verändern, was dir nicht gefällt. Denk nochmal an den Supermarkt: Du weißt nur, dass zu Avocadobrot willst, weil du vorher Cookies mit Erdnüssen, Tiefkühlpizza und Bananenmilch probiert hast.

5. Vertraue auf deinen roten Faden

Wenn wir nicht konsequent die Stimme unseres Herzens ignorieren, dann kann sowieso nichts schief gehen. Es gibt ihn, diesen roten Faden, der sich durch dein Leben zieht. Vertraue darauf. Das Universum meint es gut mit dir.

Lass dich diese Woche also von der Frage führen: Was verrät mir diese Situation über mich und mein Leben? Lass die anderen außen vor. Nimm an, was ist und erforsche, was du aus dem Szenario lernen kannst.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass ich mein Leben ziemlich gut finde, wie es ist. Außerdem bin dankbar dafür, dass immer wieder was Neues kommt. Stell dir mal vor, du wärst irgendwann „fertig“. Wie langweilig wäre das eigentlich? Ich bin gespannt, was du zu dem Thema zu sagen hast. Teile es gerne in den Kommentaren oder auf Facebook.

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Happy Monday,
Deine Rebecca

Titebild © Evan Dennis via Unsplash

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15 Kommentare / Schreibe einen Kommentar

  1. Hi Rebecca,

    auch wenn der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ etwas abgenutzt klingt, liegt da dennoch sehr viel Wahrheit drin. Es ist schön ein Ziel erreicht zu haben aber genauso schön sich wieder und wieder neue zu setzen und diese anzustreben. Und sich dabei ständig weiterzuentwickeln. Und ganz spontan auch mal eine Abzweigung vom ursprünglichen Weg zu nehmen.

    Und das wichtigste ist eben, dass man sich auf diesen Gedanken einlässt. Nicht sagen wenn ich dies oder jenes erreicht habe ist alles gut. Sondern alles soll gut sein während man verschiedenes zu erreichen versucht.

    Schön geschrieben! Danke dafür :)
    Steffi

  2. Liebe Rebecca,
    ich stehe nun beruflich vor einem Neuanfang und sehe lauter Fragezeichen. Irgendwie kann das, wo ich gerade bin, nicht alles gewesen sein, ich habe das Gefühl, da kommt nicht mehr, ich bin noch nicht da….Nur wo soll und will ich hin? Entscheide ich mich wieder für ein Angestelltenverhältnis (Sicherheit, Vernunft, Einkommen) oder die Selbstständigkeit (Kreativität, Fotografie, PR, Web und Bloggen, Reisen, ich sein, Risiko, Fixkosten decken, pleite sein)? Was hält das Leben denn nun parat? Ich finde du hast deinen Weg super gemeistert und ich schaue zu dir herauf und sehe an deinen Entscheidungen, dass Mut sich bezahlbar macht. Spread the word! Liebe Grüße, Marina / Las Bellas Artes Photography

  3. Liebe Rebecca,

    ich kann mich meinen Vorrednern gern anschließen, das Thema hast du wunderbar getroffen.

    Vorallem weil es ein durch und durch yogisches ist. Loslassen, Akzeptanz, Wirklichkeit, So Sein und noch viele Wörter würde mir dazu einfallen – an die man gar nicht oft genug erinnern kann.

    Danke für die Inspiration!
    Liebe Grüße Stefan

  4. Hi Rebecca,
    der Beitrag ist toll geschrieben und macht richtig Freude zu lesen. Danke für deine inspirierenden Tipps und deine ehrlichen Worte.
    Dein Schreibstil gefällt mit richtig gut :)
    Namaste, Corinna

  5. Das ist genau das Thema, das mich momentan so sehr beschäftigt. Nach schwierigen Zeiten im Arbeitsleben bin ich nun an einem Punkt, an dem ich gerne mehr tun will, aber in einem schlecht bezahlten Job stecke und eig auch gar nicht weiß wo ich mich eig bewerben soll bzw was ich eig gerne machen will. Es prasselt von außen so auf mich ein, dass ich nicht mehr höre was mein wahres „Ich“ mir sagen möchte. Mal sehn wo mich mein weg hinführt.
    Danke für den Beitrag!

  6. Wow, thematischer Volltreffer, liebe Rebecca! Auch mich begleiten diese Fragezeichen mehr oder weniger permanent. Da scheint noch so viel zu sein, aber was genau soll es denn bitte sein?! In der Aktivität ab und an innezuhalten und sich auch über kleine (Zwischen-)Erfolge zu freuen, ist total wichtig auf diesem Weg, denke ich. Und austauschen, reden, inspirieren lassen – denn wir sind nicht allein mit diesen Gefühlen und Gedanken. Die „Desire Map“ werde ich mir vorknöpfen :-) Vielen lieben Dank für die Inspiration!

  7. Danke für diesen Post! Ich werde die desire map gleich ausprobieren, wenn ich wieder zu Hause bin. Zurzeit, im Urlaub an der holländischen Küste, drängen sich diese Fragezeichen im Kopf mal wieder mächtig den Vordergrund… Eine gute Woche und liebe Grüße nach Berlin!

  8. Vielen Dank für diesen wundervollen Post, der mir heute zum genau richtigen Zeitpunkt erscheint. Heute ist bei mir so ein Tag, an dem ich genau dieses Gefühl ganz stark in mir spüre. Allein dies zu lesen gibt einem schon das Gefühl „Spirit Sisters“ da draußen zu haben und das macht alles etwas leichter :) Ich werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen. Vielen Dank auch für den wundervollen Buchtipp.

    Liebe Grüße,

    Julia von http://derjogblog.com/

  9. ja, das trifft mal wieder voll ins schwarze… das „ich bin nicht angekommen“-gefühl ist mein ständiger begleiter.
    the desire map kann ich ebenfalls zu 100% empfehlen, einen besseren ansatz gibt es in meinen augen nicht. auch wenn ich es selbst als desire mapper der ersten stunde bis heute nicht geschafft habe, meine ultimativen core desired feelings festzunageln. die sind, wie alles andere, immer noch work in progress…
    alles liebe!

  10. na da bekam ich „Pipi inne Augen“ irgendwie traf es mich aus dem Nichts. Nach langem arbeitsreichem EIGENTLICHFREIHABENTAG am Computer.
    Ja , es ist ne Reise – ja, sie’s auch schön und spannend…aber manchmal so scheiße anstrengend und es wäre manchmal so schön den Silberstreif am Horizont etwas früher zu sehen dann diese Zweifeln und die Selbstkritik sein zu lassen und sich dem Genuss des Momentes hinzugeben.
    Danke für die vielen schönen Anregungen und das Mut machen.

  11. Das ist ein wirklich schöner Post und ich habe es sehr genossen ihn zu lesen. Du schreibst sehr ehrlich über deine Gefühle und Gedanken und du bist motiviert deinen Weg zu gehen.
    Ich finde du machst das super und dein Post ist wirklich gut geschrieben.

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