[Werbung] Ich habe das ungemütliche Oktoberwetter für einen großangelegten Hausputz genutzt – nach meinem Kleiderschrank, der sich mit der Zeit auf das gesamte Zimmer ausgeweitet und mich zwei Wochenenden gekostet hat, war beim nächsten Ekelwetter das Bad fällig.
Was mir da beim Aussortieren in die Hände fiel, machte mich stutzig. Unsagbar viele, halb angebrochene Tiegel und Tübchen. Keine Ahnung, ob Gesichtsserum irgendwann ein Ablaufdatum hat? Um die Inhaltsbeschreibungen der Produkte zu verstehen, hätte ich mein Chemie Grundkurs-Buch aus der Schule wieder herauskramen müssen (die Bücherecke ist dann nächste Woche dran!).
Radikal sortierte ich also all diese Produkte aus.
Die, die seit Monaten nicht mehr das Badezimmerlicht gesehen hatten, mit einer hübschen Staubschicht versehen waren und vor allem diejenigen, deren Bestandteile mir kein Begriff waren.
Übrig blieb nach meinem wilden Aktionismus dann nicht besonders viel, außer Seife, einer Gesichtscreme, einem Heilerdepeeling, dem Kokosöl, das ich zur Tattoopflege verwende und einer Flasche guten Olivenöls aus der Küche für meine störrischen Locken.
Zum Glück sitze ich seit meines Besuchs im Allgäu bei unseren Freund*innen von PRIMAVERA an der Quelle, was natürliche, reine Öle in Bio-Qualität anbelangt. Sie bieten pure Pflanzenöle ohne jegliche Zusätze an und haben mir erklärt, mit welchen Ölen ich meinen Körper je nach Bedürfnis pflegen kann. So kann ich den Inhalt meines Badezimmerschranks auf ein Minimum beschränken, ohne dass mir etwas fehlt.
Was sind überhaupt Pflanzenöle?
Pflanzenöle sind nicht zu verwechseln mit ätherischen Ölen. Pflanzenöle sind als fette Öle oder Basisöle bekannt, da sie in der Aromatherapie als Träger für ätherische Öle eingesetzt werden. Du kannst die Öle aber auch pur als Körperöl auf die noch feuchte Haut auftragen, um deine Haut zu pflegen, sie zur Massage auf trockener Haut verwenden oder eben für eine Haarkur.
In der Hautpflege gewann mit der Massenproduktion von Kosmetika das billigere Mineralöl die Oberhand und verdrängte die natürlichen Öle.
Dabei liebt unsere Haut Pflanzenöle! Sie enthalten nämlich haufenweise ungesättigte Fettsäuren, über die unser Körper sich freut.
Pflanzenöle entsprechen den natürlichen Bestandteilen unseres Hautfetts und können deshalb tief in die Haut eindringen und ihre Kräfte von innen heraus entfalten.
Um einen kurzen Ausflug in die Chemie kommen wir nicht herum. Dadurch, dass die Öle unserer Haut-Lipidbarriere (die Fettschicht, die Feuchtigkeit in unsere Haut einschließt) entsprechen, kann unsere Haut die darin enthaltenen Fettsäuren zur Reparatur und Zellerneuerung nutzen. Sie unterstützen dann von innen heraus den Hydro-Lipid-Film und somit die Schutzbarrieren-Funktion der Haut.
Neben ungesättigten Fettsäuren enthalten Pflanzenöle jede Menge wichtige Sekundärstoffe wie Vitamine, Phospholipide, Flavonoide und Squalen. Wenn du jetzt nur Bahnhof verstehst: Entscheidend ist, zu wissen, dass diese Stoffe antimikrobiell, entzündungshemmend und – hallo, Fältchen! – antioxidativ wirken.
Die in der herkömmlichen Kosmetik enthaltenen Paraffine und Mineralöle können das eben nicht – sie entsprechen nicht unserer Hautfettbarriere, sondern sind hautfremd. So legen sie sich wie ein Mäntelchen über unsere Haut. Die Konsequenz ist, dass die Haut weniger Regenerationsprozesse von selbst anstößt, da sie sie quasi für unnötig hält.
Pflanzenöle werden aus verschiedenen Teilen der Pflanze gewonnen, aus Fruchtfleisch, Samen oder Nüssen.
Die Qualität der Öle ist abhängig von der Art des Anbaus dieser Früchte und Saaten, sowie von der Herstellung des Öls.
Werden die Ölpflanzen konventionell angebaut oder ökologisch? Das Bio-Siegel erhalten nur die Öle, die ohne den Einsatz von Mineraldünger oder chemische Pflanzenschutzmittel angebaut werden. Letztere wollen wir nicht unbedingt auf der Haut, unserem größten Organ. Daher solltest du immer darauf achten, dass du ein Pflanzenöl in Bio-Qualität verwendest.
Öle können auf unterschiedliche Weisen gewonnen werden – heiß- oder kaltgepresst. Das kennst du bestimmt von besagtem Olivenöl.
Die Methode, auf hohe Temperaturen und mit viel Druck zu erhitzen, ist um ein Vielfaches effektiver, da diese einen höheren Ertrag liefert. Jedoch leidet darunter die Qualität des entstehenden Öls – es wird im Folgeprozess raffiniert, wodurch entscheidende Wirkstoffe, Vitamine und das Aroma, der Geruch und die Farbe verloren gehen. Solche Öle sind zwar länger haltbar, aber geschmacklich neutral – ein Euphemismus dafür, dass sie nach nichts riechen oder schmecken.
Pflanzenöle weisen dann die beste Qualität auf, wenn sie in schonender Kaltpressung gewonnen werden.
Bei der Kaltpressung werden Öle ohne die Zufuhr von Wärme und nur durch Druck hergestellt und im Anschluss gefiltert. So bleiben Geschmack, Farbe und besonders Vitamingehalt erhalten.
Bei PRIMAVERA sind alle Pflanzenöle Bio-zertifiziert und werden kalt gepresst. Nur als kaltgepresstes Bio-Produkt enthält ein Öl all die positiven Eigenschaften. Man muss dabei beachten: Je mehr ungesättigte Fettsäuren, umso instabiler und dadurch weniger lange haltbar sind Öle. Sie können ranzig werden.
Das kannst du tun, um dein Pflanzenöl möglichst lange zu erhalten:
- Lagere das Öl – egal ob für Hautpflege oder zum Kochen – bei Raumtemperatur und nicht im Kühlschrank (es gibt Ausnahmen wie Leinöl)
- Schütze das Öl vor Lichteinfluss und lagere es in einer Grün- oder Braunglasflasche
- Verschließe die Flasche nach dem Öffnen schnellstmöglich wieder, da der Kontakt mit Sauerstoff das Öl schneller altern lässt
- Kaufe lieber kleine Mengen, die du schneller verbrauchen kannst
Jedes Öl hat unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper.
Jedes Öl hat beispielsweise ein anderes Gehalt an Fettsäuren, Fettbegleitstoffen und Vitaminen und kann langsam oder schnell trocknend sein. Bei PRIMAVERA gibt es eine unglaubliche Auswahl verschiedenster Öle und ich tue nichts lieber, als diese ausgiebig zu testen.
Unser kleiner Öle-Guide: Welches Öl eignet sich am besten für dich?
Mandelöl: das Allroundtalent
Der Mandelbaum ist ein Symbol für Wiedergeburt und Lebendigkeit, da er zu den Bäumen gehört, die früh zum Winterende die ersten zarten Blüten entfalten. Mandeln und das daraus gewonnene Pflanzenöl waren damals wie heute wertvolle Nahrungsmittel; schon die Ägypter buken ihr Brot für die Pharaonen mit Mandeln und das Öl wurde bereits in der Antike zur Schönheitspflege eingesetzt.
Mandelöl gehört zu den halbtrocknenden, fetten Ölen. Das heißt, es ist relativ lange haltbar, zieht schnell in die Haut ein und hinterlässt ein samtiges Gefühl auf der Haut.
Mandelöl ist ein Basisöl, das sich toll mit anderen Ölen kombinieren lässt.
Dadurch ist es in der Aromatherapie sehr beliebt. Es bewahrt die natürliche Hautfeuchtigkeit und stärkt zudem besonders trockene Haut, da es die Zellneubildung anregt. Gleichzeitig wirkt Mandelöl beruhigend, weshalb es auch für empfindliche Haut, besonders für auch für Kleinkinder und Babies, geeignet ist.
Jojobaöl: das Gesichtswunder
Jojobaöl ist genau genommen flüssiges Wachs. Kaltgepresstes, naturbelassenes Jojobaöl enthält super viel Vitamin A und die Vorstufe Provitamin A. Dieses regeneriert die Haut und regt die Zellteilung an – so eignet es sich ganz besonders für reife Haut.
Außerdem stärkt Jojobaöl das Bindegewebe und fördert die Elastizität, wodurch es Falten nicht nur mindern, sondern ihnen auch vorbeugen kann. Es wirkt bei trockener Haut genauso wie bei fettiger Haut als Gesichtspflegeöl.
Nachtkerzenöl: das Schützende
Nachtkerzenöl wird aus den Samen der Nachtkerze gewonnen. Es enthält haufenweise Gamma-Linolensäure, neben anderen ungesättigten Fettsäuren. Dadurch schützt es unsere Hautbarriere vor Feuchtigkeitsverlust und unterstützt die Zellerneuerung. Außerdem enthält Nachtkerzenöl Vitamin E und viele Mineralstoffe.
Nachtkerzenöl eignet sich super für schuppige, trockene und gereizte Haut, da es gegen Juckreiz hilft, wenig fettend, leicht und generell gut verträglich ist. Besonders bei Hautentzündungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte und Akne wird es gerne eingesetzt.
Maracujasamenöl: der Newcomer
Das fancy klingende Öl wird aus den Fruchtkernen der Maracuja durch Kaltpressung gewonnen. Auch dieses Öl enthält sehr viel Vitamin A und wirkt so zellregenerierend. Nach Nachtkerzenöl weist es den höchsten Gehalt an Linolsäure auf und nährt dadurch trockene Haut ganz besonders gründlich.
Durch die Linolsäure wirkt Maracujasamenöl entzündungshemmend und beruhigend, ist also gut für gereizte Haut, neurodermitische und unreine Haut geeignet. Es hinterlässt keinen Fettfilm auf der Haut.
Granatapfelsamenöl: der Jungbrunnen
Dieses Öl ist besonders reich an Antioxidantien. Die bekämpfen freie Radikale und sollen die Neubildung der Zellen fördern, die Kollagenproduktion anregen und das Gewebe regenerieren. Dadurch können Fältchen gemindert und die Haut gestrafft werden.
Ein Öl also, das für trockene Haut, die zur Fältchenbildung neigt, sowie für reifere Haut, ein Träumchen ist.
Am besten trägst du es nach dem Duschen auf die noch feuchte Haut auf und massierst es ein. Es zieht ein, ohne einen Fettfilm zu hinterlassen und lässt sich mit Mandel- oder Jojobaöl kombinieren.
Ich bin noch dabei, die für mich passende Kombination herauszufinden.
Meine Gesichtshaut freut sich über Jojobaöl, die Tattoos werden mit Maracujasamenöl versorgt und nach dem Haarewaschen massiere ich einige Tropfen Mandelöl in die Haare ein.
Jetzt habe ich einen drastisch reduzierten und dennoch vollständig ausgestatteten Badezimmerschrank. Und spare mir die Chemie-Nachhilfestunde.
Welches ist dein Lieblingsöl?
Die PRIMAVERA-Produkte erhältst du in jedem gut sortieren Bioladen und online.
Alles Liebe
Deine Sheila
Fotos © Lula Bornhak
2 Kommentare / Schreibe einen Kommentar
Danke für den ausführlichen Bericht! Toller Blog. Ich werde das einte oder andere gerne ausprobieren. Allerdings mit Vorsicht, da ich zu Hautallergie neige.
Ich wünsch dir viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Sheila