Periodentasse mal anders: Die nixit Cup im Test

Periodentassen haben sich in den vergangenen Jahren aus der Öko-Nische in den Mainstream vorgearbeitet.

(Text aktualisiert Juli 2023) Das freut mich sehr, denn ich finde sie aus ökologischen und, ja, auch selbstentdeckerischen Gründen sehr sinnvoll. Seit ich eine Tasse benutze, ist mir viel klarer, wieviel Blut ich während meiner Tage eigentlich verliere. Ich bemerke Unregelmäßigkeiten leichter, kann besser einschätzen wie lange die Blutung noch dauert und bilde mir ein, dass ich das Silikon der Tasse besser vertrage als austrocknende Baumwolltampons. 

Ich kenne aber auch Personen, die überhaupt gar nicht mit dem Gerät klar kommen: falsche Form, sodass es nie dicht ist, zu viel Unterdruck beim Herausnehmen, zu groß, der Rückholer sorgt für Schmerzen – die Liste an möglichen Problemen ist fast so lang wie die der Vorteile. 

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Auf Instagram wurde mir die nixit Tasse bzw. Menstruationsscheibe präsentiert.

Diese Tasse,* hieß es in der Beschreibung, hat eine ganz andere Form als die Klassiker. Sie hat keinen Rückholanhang, sondern ist ganz rund, eher wie ein Diaphragma geformt. Nur der Ring am oberen Rand ist aus dickerem, stabilem Material, die Tasse selbst aus einer hauchdünnen Membran, das sich leicht eindellen lässt. Man könne damit sogar während der Tage Sex haben (Achtung, kein Verhütungsmittel!), heißt es in der Beschreibung.

Endlich Leute, die hier nochmal was weiterentwickeln, denke ich.

Die nixit Tasse, deren Format man auch als Menstruationsscheibe bezeichnet, sitzt nicht im unteren Teil der Scheide, sondern direkt hinter dem Schambein, also weiter oben. Man drückt die Tasse längs mit den Fingern zusammen, um sie einzuführen. Anschließend entfaltet sie sich.

Meine Mission ist es auf jeden Fall, auch die noch nicht Überzeugten wieder auf die Tasse zu bringen. Deshalb bestelle ich mir ein Exemplar zum Testen.* Schon im wunderschön gestalteten Beipackzettel steht: “Gib der Tasse ein paar Chancen, es kann dauern bis alles sitzt!” – Na, das kann ja heiter werden!

Übrigens: Die nixit Tasse kommt aus Kanada und existiert schon seit mehreren Jahren. Du bist vielleicht hier gelandet, weil du Erfahrungen zur neueren europäischen Version, femdisc suchst. Diese haben wir nicht getestet. Die nixit Tasse können wir jedoch uneingeschränkt empfehlen!

Zwei Zyklen später habe ich mich richtig gut mit der nixit-Tasse angefreundet.

Tatsächlich ist es erst einmal eine ziemliche Überwindung, ein so großes Gerät einzuführen, aber durch das sehr dünne Auffangbecken spürt man sie am Ende nicht. 

Ich musste auch zuerst noch herausfinden, wie es sich anfühlt wenn sie richtig sitzt. Das hat schon einen Zyklus gedauert – habe zur Sicherheit Slipeinlagen oder Periodenwäsche getragen. Aber im zweiten Zyklus hatte ich meine Tage an einem sehr intensiven Yoga-Workshop-Wochenende und habe sogar den Umkehrhaltungsworkshop ohne Leck überstanden.

Hier noch mehr Tipps und Erfahrungen:

  • Wie auch in der Anleitung beschrieben, muss man die Tasse wirklich sehr tief schieben. Man kann dann wie bei den klassischen Tassen einmal mit dem Finger herum fahren, um zu schauen dass der Gebärmutterhals umschlossen ist. Wenn sie aber sitzt, dann sitzt sie wirklich richtig gut
  • Ich hocke mich hin, um die Tasse einzuführen. So kriege ich sie am besten nach hinten geschoben.
  • Ich leere die Tasse morgens, einmal am späten Nachmittag und vor dem Zubettgehen – das reicht. Laut Hersteller kann sie bis zu zwölf Stunden drin bleiben
  • Tipp: Wenn du zur Toilette gehst, OHNE die Tasse heraus zu nehmen, kannst du sie tatsächlich trotzdem entleeren, indem du den Beckenboden anspannst. Dann fließt meistens der größte Teil des Inhalts heraus. Jetzt musst du sie nur wieder vorne etwas mit dem Finger hochschieben, damit sie wieder gut sitzt und nicht leckt. Ich schiebe sie nach jedem Toilettengang einmal mit dem Finger kurz hoch.
  • Wer sich mehr ekelt als ich und ungern Blut am Finger hat, sollte die nixit eher nicht benutzen – das Ausleeren ist zumindest bei mir ein größeres Blutbad als bei klassischen Tassen
  • Im Gegensatz zu konventionellen Tassen gibt es beim Herausholen nicht diesen Vakuum-Saug-Effekt, der sehr unangenehm sein kann

Benutzt du schon eine Periodentasse? Was hält dich davon ab?

Ich habe ein paar Zyklen gebraucht, um wirklich nur die Tasse und meine Periodenunterwäsche zu benutzen. Das bedeutet manchmal auch, zweimal am Tag eine frische Unterhose anzuziehen. Aber besser als Wegwerfprodukte, oder? Welche Erfahrungen hast du mit deiner Tasse und welche Fragen dazu? Ich rede ja wahnsinnig gerne über die Menstruation und freue mich auf den Austausch! 

Deine Uli

Fotos © Araí Moleri

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10 Kommentare / Schreibe einen Kommentar

    1. Hi Karin,

      hm, darüber habe ich mir tatsächlich noch nie Gedanken gemacht, woraus ich schließe, dass ich da bisher keine schlechten Erfahrungen hatte! Die Nixit befindet sich auf jeden Fall tiefer drin als herkömmliche Tassen, daher ist sie wahrscheinlich etwas dichter (sofern sie richtig sitzt). Ich hoffe das hilft!

      Liebe Grüße!
      Ulrike

  1. Hallo, ich bin vielleicht ein wenig hinter der Zeit, aber ich war auf der Suche nach Meinungen zu nixit. Ich komme super mit Menstruationstasse seit gut 5 Jahren aus. Nach zwei Zyklen hatte ich den Dreh raus. Mit Tampons hatte ich ein viel größeres Unwohlsein! Wurde einmal von meiner Periode überrascht und musste auf ein Tampon zurückgreifen… Horror, wenn man die Tasse gewöhnt ist.

    Ich bin aber neugierig und denke, dass ich es mal versuche.
    Liebe Grüße

  2. Hi, danke für den Bericht.
    Ich habe Periodentassen jahrelang benutzt. Eine tolle Sache! Aber leider wurden meine Periodenschmerzen (Bauchkrämpfe und Rückenschmerzen) unerträglich. Bis ich irgendwann die Tasse abgesetzt habe. Jetzt weiß ich erst, was „normale“ Periodenschmerzen sind. Ich würde die Nixit gern mal testen, habe aber Sorge, wieder diese starken Schmerzen zu bekommen. Und das zurückgeben, lohnt sich vermutlich nicht wirklich, wenn von Übersee oder?
    LG, Kathi

    1. Hallo Kathi,
      danke für deinen Kommentar! Ich denke ein paar Euro bekommst du schon zurück wenn du sie zurücksendest. Kommt ein wenig auf deine Toleranz bzgl. Post-Bürokratie an ob sich das lohnt, glaube ich :) Leider kann ich nicht sagen ob die Schmerzen bei der nixit ähnlich wären wie bei der anderen Tasse oder nicht, weil ich insgesamt kaum Krämpfe usw. habe (klopf auf Holz)!

      Liebe Grüße! Ulrike

  3. Ich nutze seit ca 1 Jahr den Ruby Cup und bin (inzwischen) sehr zufrieden. Anfangs sass er manchmal nicht richtig, v.a. wenn ich Bauchkrämpfe hatte, doch inzwischen hab ich den Dreh raus. Super praktisch an aktiven Wochenenden, da ich ihn nur morgens & abends leeren muss und ansonsten in der Natur sein kann. Zurück zu Tampons will ich auch nicht mehr! Die Krämpfe sind bei mir jedoch nicht weniger geworden :-(

  4. Liebe Uli, danke für den interessanten Bericht! Ich komme leider mit herkömmlichen Menstruationstassen nicht gut zurecht, da mein Muttermund während der Periode sehr tief steht und alle bisher getesteten Tassen nicht gut saßen! Meinst du, dass diese Tasse was für mich sein könnte? Der Preis ist ja recht hoch…
    Liebe Grüße zu dir!

    1. Hallo Barbara,
      ich kann dir natürlich nicht garantieren dass dir die Tasse passen wird – aber zwei Dinge: Die Tasse hat einen größeren Durchmesser als andere, um die 7 cm, weil sie ja auch viel weiter oben sitzt. Ich könnte mir vorstellen dass es dadurch besser geht?! Und es gibt tatsächlich die Möglichkeit, die Tasse auch zurückzugeben wenn man nicht damit zurecht kommt. Das ist sicher ein recht nerviger Prozess und Shipping muss man selbst bezahlen, aber es ist möglich. Hier die Details: https://letsnixit.com/pages/refund-policy

      Ich hoffe das hilft! Liebe Grüße

  5. Spannend! Vielen Dank für den tollen Bericht!
    Ich gehöre zum Glück zu den Frauen, die (nach einem holprigen Start) überhaupt keine Probleme mit den herkömmlichen Menstruationstassen haben.
    Nutze meinen OrganiCup seit zwei Jahren und will nie wieder was anderes verwenden. Sitzt super, läuft nicht aus, ist reisetauglich und mit etwas Übung geht auch das Entfernen und Ausleeren mittlerweile schmerzfrei und ohne größeres Blutbad :D
    Für mich wird es nie wieder Tampons geben.

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