Loslassen in 7 Schritten – so geht’s

„Lerne loszulassen, es ist der Schlüssel zum Glück“, verkündete schon der Buddha. Je weniger Ballast wir mit uns herumtragen, desto einfacher kann das Leben im Hier und Jetzt sein. Das hört sich so schlüssig und irgendwie leicht an. Doch wäre das Loslassen wirklich eine so simple Angelegenheit, dann würden wir doch alle sehr viel weniger leiden, oder?

„Lass einfach los“, wird uns empfohlen. Seien es alte Lieben. Oder Verhaltensmuster, die einem noch nie etwas Gutes gebracht haben. Selbstbilder, die verhindern, dass man die eigene Größe lebt. All der alte Groll, der unser Leben schwer macht.

Doch selten gibt es für dieses Loslassen eine Anleitung.

„Viele Menschen denken, Loslassen bedeutet, dass wir eine Sache einfach vergessen. Loslassen im Sinne von etwas vergessen ist aber alles andere als nachhaltig“, so der Berliner Psychologe und spirituelle Lehrer Christian Meyer, der gerade einen profunden Onlinekurs zum Thema entwickelt hat. „Meist verdrängen wir das, was wir loslassen möchten nur ins Unbewusste und es wirkt von dort aus weiter.“

Deshalb ist es so wichtig, dass wir lernen, auf allen Ebenen unseres Seins loszulassen. „Sonst verharren wir immer wieder in Situationen, die unserer körperlichen und seelischen Gesundheit schaden und verhindern, dass wir erkennen, wer wirklich sind.“ Depressionen, Suchtverhalten, Schlafstörungen – viele psychosomatische Erscheinungen sind darauf zurückzuführen, dass wir an der ein oder anderen Stelle nicht loslassen.

Meyer möchte uns zu einem ‚wahren’ Loslassen befähigen.

„Wahres Loslassen bedeutet, dass wir uns wirklich intensiv mit den Situationen oder Mustern, die wir loslassen möchten, auseinandersetzen.“ Wenn man etwas innerlich wirklich losgelassen hat, wird es merklich stiller; weniger Gedanken lärmen im Kopf. Du haderst weniger. Du bist in der Lage, mehr Gefühle zu erfahren und zu tragen. Und statt zu grübeln fließt du mit dem Strom des Lebens.

Und wie geht das nun mit dem wahren Loslassen?

Aus verschiedenen Methoden, Schriften und Erfahrungswerten seiner über 30jährigen therapeutischen Arbeit hat Christian sieben Schritte destilliert, die uns auf diesem Weg unterstützen sollen. Er bezeichnet sie als „Quintessenz aller spirituellen und psychotherapeutischen Wege“ und erläutert die einzelnen Schritte in seinem Buch Ein Kurs in wahrem Loslassen. Durch das Tor des Fühlens zu innerer Freiheit.

In sieben Schritten zum Loslassen 1

Das Thema Loslassen beschäftigt mich schon seit einiger Zeit. Über Freunde wurde ich auf die Arbeit von Christian Meyer aufmerksam. Ich besuchte ein Seminar, um seine Arbeit kennenzulernen. Natürlich war ich am Anfang skeptisch. „Wieder so ein Guru“, dachte ich.

Und wurde dann doch überzeugt: Selten hatte ich einen Lehrer getroffen der psychologisches Know-How und spirituelle Arbeit so effektiv verbindet. Und auch die sieben Schritte überzeugten mich.

Nach langem Tüfteln stellt Christian Meyer seine Arbeit nun auch Online zur Verfügung. Vielleicht genau die Anleitung, auf die ich so lange gewartet habe? Ich wollte es genauer wissen und fragte direkt bei Meyer nach.

Sieben Schritte auf dem Weg zum Loslassen

Und was genau bringen einem die sieben Schritte? Meyer beschreibt es so: „Der Nutzen dieser sieben Schritte liegt vor allem darin, dass jeder Suchende genauer entdecken kann, wo seine eigenen Hindernisse auf dem Weg zu mehr Lebendigkeit und innerer Freiheit liegen. Der eine ist vielleicht in seinem Körper noch zu blockiert, der andere hat es noch schwer, sich mit der Vergangenheit auszusöhnen, der dritte hat vielleicht Schwierigkeiten, die Gefühle und inneren Erfahrungen wahrzunehmen, die jenseits der Körperempfindungen sind.“

Schritt 1: Was ich wirklich will und was ich loslassen kann

Was will ich eigentlich wirklich? Und was ist mir daran wichtig? Wir alle hatten in unserer Kindheit und Jugend Träume und Visionen, die im Laufe des Lebens  irgendwann auf der Strecke geblieben sind. Manche von ihnen wirken als unbewusste Wünsche in uns weiter. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns anschauen, welche Wünsche noch Bestand haben und von welchen wir uns verabschieden können.

Schritt 2: Annehmen, was ist – alles fühlen dürfen und alles fühlen können

Die meisten Menschen möchten unangenehme Gefühle vermeiden. Doch wer loslassen möchte, der kommt ums Fühlen nicht herum. Wut, Ohnmacht, Schmerz, Traurigkeit – erst wenn ich mir wirklich erlaube zu fühlen, was eine Situation in mir ausgelöst hat, kann ich sie loslassen. Unterdrückte Gefühle binden Energie, machen erschöpft und unzufrieden.

Schritt 3: Das Drama loslassen – Zuschauer werden

Innerlich befinden wir uns oft in einem Modus des Kommentierens: Wir bewerten das was wir sehen, was uns geschieht, was wir fühlen. Deshalb können wir die unmittelbare Erfahrung nicht wirklich erleben. Wenn wir lernen, achtsam zu beobachten, kann sich das ein oder andere Drama in unserem Leben rasch in Luft auflösen.

Schritt 4: Die eigenen Muster verstehen

Welche Idealbilder habe ich in meinem Kopf und wie prägen sie mein Leben? Welche Muster bestimmen meinen Alltag? Wenn wir uns mit unseren erlernten Grundüberzeugungen auseinandersetzen sowie prägende Charakterfixierungen erkennen, können wir uns erneut die wesentliche Menschheitsfrage stellen: „Wer bin ich wirklich? Was ist meine wahre Natur?“ Christian Meyer empfiehlt hier die Auseinandersetzung mit dem spirituellen Enneagramm.

Schritt 5: Körperanspannungen loslassen

Es hängt von unserem Körper und seiner Verfassung mit ab, ob Gefühle wirklich ganz gefühlt werden können und ob wir uns lebendig fühlen. Der Reichtum des Lebens zeigt sich im Reichtum der Gefühle, die durch die Gelöstheit des Körpers ermöglicht werden. Ein durchlässiger Körper ist Voraussetzung dafür, dass ich bei mir sein und wirklich fühlen kann.

Schritt 6: Die Vergangenheit loslassen

Der Mensch glaubt, dass er, wenn er seine Geschichte kennt, weiß, wer er ist. Aber was wir erfahren, ist nur eine Geschichte, an die wir und auch andere glauben. Wenn man die Vergangenheit klärt, manche Teile neu erforscht und sie damit wirklich als unsere aneignen, können wir den Kampf und den Krieg beenden. So sind wir offen und frei, die Gegenwart zu entdecken.

Schritt 7: Wahres Loslassen: Der Angst und dem Tod begegnen

Bei der Reise nach innen begegnen einem unweigerlich Bodenlosigkeit und innerer Abgrund: die Angst vor dem Tod. Wenn man sich dem Tod genähert hat, das Aufbegehren, das Bedauern, den Schmerz und die Trauer gefühlt hat und so zu einer tiefen Akzeptanz des Todes gelangt ist, dann wird man sich viel freier fühlen und mehr auf das Leben selbst und das Wesentliche ausgerichtet sein.

Du wünschst dir Unterstützung?

In sieben Schritten zum Loslassen 3
© Isabella Wirth – www.isabellawirth.de

Loslassen wird hier nicht als etwas angesehen, das sich mal eben so umsetzen lässt. Nein: Loslassen erfordert eine klare Ausrichtung. Und die Bereitschaft sich mit den eigenen Themen zu beschäftigen.

Deshalb hat Christian Meyer zu jedem Schritt Übungen entwickelt, die dich beim Loslassen unterstützen. Übungen, bei denen nichts neu antrainiert wird, sondern die zum Nichtstun, Innehalten und Stillwerden einladen. In einem Onlinekurs, der diesen Monat startet, geht er diese Übungen mit den Teilnehmer*innen durch und beantwortet Fragen.

Was mich überzeugt hat: Die Verbindung von handfester Psychologie und Spiritualität. Bei manch anderem Lehrer fühlte ich mich mit der Aufforderung Just drop that shit ein wenig allein gelassen. Meyers Übungen haben mir an vielen Stellen wirklich nachhaltige Aha-Effekte beschert.

Zum Beispiel eine simple Schreibübung, bei der es um unsere Eltern und ihre vermeintlichen Erziehungsfehler geht. Danach hatte ich einen intensiven Moment wirklich tiefer Vergebung, den ich so vorher noch nicht erlebt hatte.

Loslassen ist Arbeit, die sich lohnt

Wer wirklich einiges an unnützem Ballast in seinem Leben loslassen möchte, dem lege ich diese ‘Sieben Schritte in wahrem Loslassen’ wirklich ans Herz. Denn: Loslassen geschieht meist nicht einfach so. Es erfordert eine innere Ausrichtung und ein wenig Übung. Doch: Es lohnt sich. Es schafft mehr Leichtigkeit und Raum für wirkliches Dasein im jetzigen Moment.

Hier kannst du den Online-Kurs im Loslassen buchen. Alle Unentschiedenen können erstmal den Schnupperkurs testen.

Wer ist eigentlich Christian Meyer? 

Christian Meyer arbeitet als spiritueller Lehrer und Therapeut. Er nutzt das Enneagramm, Körpertherapie, NLP, Hypnose, Familienaufstellungen und die Gestalttherapie. Mehrere Jahre lehrte er an Universitäten in Hamburg und Berlin. Als er nach vielen Jahren der spirituellen Suche 1998 seinen Lehrer Eli Jaxon-Bear – in der Tradition von Sri H.W.L. Poonjaji und Ramana Maharshi – traf, erkannte er seine wahre Natur und unterstützt seitdem Menschen, die den Wunsch nach vollständiger Freiheit und Selbstverwirklichung haben.

Wie empfindest du die Sache mit dem Loslassen? Ist es wichtig, und was hilft dir dabei? Ich freue mich auf deine Kommentare!

Alles Liebe, deine Daniela

Werbung weil Produkt-Empfehlung. Daniela, die Autorin dieses Artikels hat Christians Arbeit ausgiebig getestet und für wirklich gut befunden.

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2 Kommentare / Schreibe einen Kommentar

  1. Sehr schöner Beitrag. Loslassen ist so wichtig und so schwierig. Ich arbeite jeden Tag daran. Ich merke immer wieder, dass ich vor allem im Körper an gewissen Stellen total angespannt bin. Sich darüber bewusst zu werden und das loszulassen ist ein wahnsinnig schwerer Prozess.
    Alles Liebe
    Julia
    http://www.yogaandjuliet.com

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