Was ist Embodiment?
Embodiment bedeutet übersetzt Verkörperung. Es beschreibt den Prozess, bei dem Körper und Geist als Einheit betrachtet werden. Vielleicht kennst du das Sprichwort der Körper ist der Spiegel der Seele, was nichts anderes bedeutet, als dass unsere körperlichen Empfindungen und unser physischer Ausdruck untrennbar mit unseren Gedanken, Emotionen und unserem Bewusstsein verknüpft sind.
Welche Rolle spielt Embodiment im Yoga?
Beim Embodiment Yoga geht es darum, die Tiefe und Vielschichtigkeit dessen, was uns als Menschen ausmacht, auf die Matte und von dort ins Leben zu übertragen.
Um das besser zu verstehen, habe ich für diesen Artikel mit Stine Lethan gesprochen, die seit mehr als 20 Jahren Embodiment Yoga unterrichtet und auch als Embodiment Life Coach arbeitet. Sie hat mir den Hintergrund von ihrem Stil Yoga Embodiment so beschrieben: Es geht darum, dass wir das, was wir denken, fühlen und wahrnehmen, in Einklang mit unseren Handlungen bringen.
Ist Yoga nicht zwangsläufig Embodiment?
Dass der Effekt einer Yoga-Klasse sich in den meisten Fällen von einer Sporteinheit unterscheidet, ist erstmal nichts Neues. Für viele von uns bedeutet eine gelungene Yoga-Klasse, dass sie uns nicht nur physisch, sondern vor allem auch mental und spirituell berührt.
Für mich liegt der Unterschied darin, dass wir in vielen Klassen diesen Transfer von den körperlichen Erfahrungen hin zu mentalem Erleben bewusst leisten müssen. So ist es zum Beispiel möglich, dass wir Ashtanga Yoga üben und den Fokus komplett aufs Körperliche legen. Genauso ist es aber möglich, dass wir daraus eine tiefe spirituelle Erfahrung machen – wenn es uns gelingt, die äußere Performance außen vor zu lassen und uns voll und ganz auf das Verschmelzen von Atem, Bewegung und damit Körper und Geist einlassen.
Bei Embodiment Yoga wird uns dieser Transfer erleichtert, indem die Lehrer*innen uns immer wieder daran erinnern, oder sogar die Stunde unter ein Thema stellen, das zum Ziel hat, Körper und Geist zu vereinen.
Wie sieht eine Embodiment Yoga Klasse in der Praxis aus?
Eine pauschale Antwort gibt es hierauf nicht. Wie Lehrende ihre Schüler*innen ins Spüren bringen, ist sehr individuell. Bei Stine Lethan gibt es immer ein übergeordnetes Thema. Und damit die Schüler*innen überhaupt in der Lage sind, sich mit tiefgehenden Fragen zu beschäftigen, nähern sie sich den Antworten über vielfältige Tools, die sie aus dem Kopf und in Kontakt mit dem Körper bringen.
Du möchtest Yoga Embodiment ausprobieren? Übe dafür mit Stine bei YogaEasy. Sie hat ein eigenes Programm entwickelt, in dem du erfährst, was diesen Yoga-Stil so besonders macht.
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“Ich habe irgendwann beim Unterrichten gespürt, da fehlt ein Stück von mir. Es war mir zu gradlinig, maskulin, steif und ich wollte mehr zulassen, was ich bin: Frau, Mutter, Tänzerin”. Deswegen begann sie, immer mehr das zu fusionieren, was ihre eigene Praxis und Erfahrung ausmacht: In ihren Stunden verschmelzen Elemente von Vinyasa Yoga, Pranayama, Coaching, Konzepte aus dem Modern Dance, Kunst und Poesie.
Als ihre Ausbilderin Patricia Thielemann eines Tages fragte, wie sie diese besonderen Klassen im Stundenplan bei Spirit Yoga benennen sollen, antwortete Stine: „Yoga Embodiment”.
Mit ihren Klassen verfolgte sie von Anfang an ein Ziel: Stine möchte ihre Schüler*innen dabei begleiten, in ihrem Licht zu strahlen. Dafür müssen aber oft erst einmal unbehandelte Themen angegangen werden, die das eigene Licht bisher überdecken. Dabei kommt ihr auch ihr Hintergrund als Life Embodiment Coach zugute.
Embodiment Coaching – wenn der Körper zeigt, was die Seele bewegt
Auch beim Embodiment Coaching wird der Körper als Tool für Veränderung mit einbezogen. Die Klient*innen werden aufmerksam für körperliche Signale und verstehen so immer besser, inwiefern körperliche Empfindungen mit emotionalen und mentalen Zuständen zusammenhängen.
Neben klassischer Gesprächsarbeit und Fragetechniken werden praktische Methoden angewandt, wie Atemtechniken, Körperarbeit und Meditation. So können Veränderungen auf physischer und psychischer Ebene angestoßen werden, die sich wiederum gegenseitig befruchten.
Fazit: Embodiment Yoga muss erlebt und gefühlt werden
Meine Erkenntnis nach Schreiben dieses Textes: Embodiment ist theoretisch schwer zu greifen. Weil es, wie Yoga generell, eine erfahrungsbasierte Praxis ist. Oder, wie Stine sagen würde: “You’ve got to do the work!” Denn nur durch das bewusste Erleben können die angeschnittenen Themen und Erfahrungen nach und nach integriert und von der Matte in den Alltag übertragen werden.
Hast du bereits Erfahrung mit Embodiment und Embodiment Yoga? Teile sie gerne mit uns in den Kommentaren.
Bilder © YogaEasy
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit YogaEasy entstanden. Wir sind sehr dankbar, so großartige Partner*innen im Boot zu haben.