In Balance? Das verraten deine Essgewohnheiten über dich

Kein Mensch befindet sich immer im Gleichgewicht. Auch ayurvedisch gesehen nicht. Das liegt daran, dass das Leben auf der augenscheinlichen Ebene nun mal aus Gegensätzen besteht. Unser Körper müht sich ständig, zwischen den Extremen hin und her gerissen, um Balance. Das ist völlig normal und auch gut so, denn manchmal müssen wir aus dem Gleichgewicht kommen, damit etwas Neues entstehen kann.

Doch wahrscheinlich kennst du auch das Gefühl, dass deine Balance sich längere Zeit nicht blicken lässt. Egal was du machst, es wird nur noch schlimmer. Und meistens wirkt sich das auch in unserem Bedürfnis nach Essen aus: Heißhunger, Süßigkeiten, Chips, Salziges, Frittiertes… je mehr du dem nachgibst, desto mehr katapultierst du dich gefühlt noch weiter ins Aus.

Generell ist es wichtig, sich nicht schuldig zu fühlen, egal was wir essen. Viel hilfreicher ist es, anzuerkennen, dass dahinter ein Bedürfnis des Körpers steht, dem wir uns widmen sollten.

Was hat dein Heißhunger mit den Doshas zu tun?

Im Ayurveda bestimmen die Doshas Vata, Pitta und Kapha alle Vorgänge in unserem Körper, man kann sie also als Bioenergien bezeichnen. Wenn die individuelle Konstitution ausgeglichen ist, bevorzugt jeder Dosha-Typ auch überwiegend die für ihn geeigneten Geschmäcker – Besonders gut für Vata-Typen sind süß, sauer und salzig; Pitta-Typen sollten süß, bitter und zusammenziehend bevorzugen, während der Kapha-Typ den scharfen, bitteren und zusammenziehenden Geschmack betonen sollte.

Sind wir allerdings schon in einem Ungleichgewicht, neigen wir leider oft dazu, auch noch zu Essen zu greifen, dass dieses Ungleichgewicht verstärkt.

So erkennst du dein Dosha in deinen Essgewohnheiten

Pitta

Du kannst keine Mahlzeit auslassen, sonst bist du „hangry„? Je mehr Kaffee, desto besser? Von allem, was mehr Effektivität verspricht wollen Pittas mehr. Dabei schadet die Säure aber häufig ihrem ohnehin leicht reizbaren Magen. Ehrgeiz, Hitzegefühle, Heißhungerattacken und eine Unverträglichkeit von scharfem Essen sind deutliche Anzeichen, dass Pitta über die Ziellinie hinaus geschossen ist.

Pitta-Typen neigen häufig dazu, saure, salzige und scharfe Geschmacksrichtungen zu bevorzugen und in Heißhungerattacken Süßigkeiten zu verputzen, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten sind. Idealerweise bevorzugt die Körperintuition aber milde, süße Nahrung und Bitterstoffe, wie sie zum Beispiel in Kohlgemüsen wie Brokkoli, Blumenkohl und Grünkohl enthalten sind oder in Gewürzen wie Kurkuma.

Abkühlen und Pitta ausgleichen? Ganz einfach mit diesen leckeren Rezepten.

Vata

Das luftige Vata Dosha neigt dazu, den metaphorischen Boden unter den Füßen zu verlieren. Zu festen Zeiten essen? Nein danke, das ist zu viel Struktur. Durch die mangelnde Erdung entsteht schnell eine vermehrte Lust auf Süßigkeiten, denn der süße Geschmack ist mit dem Element Erde verknüpft. Allerdings erden uns leere Kohlenhydrate in Form von Süßigkeiten nicht, sondern bewirken genau das Gegenteil.

Besser sind Wurzelgemüse, Kürbis, Reis, Nüsse, Sesamsamen und komplexe Kohlenhydrate. Gerade das Vata Dosha führt häufig zu vermehrter Luft im Körper in Form von Blähungen oder Verstopfung; der Wunsch nach etwas „Leichtem“ endet meist mit dem Griff zu einem Salat. Genau der ist aber schwer zu verdauen und verstärkt Vata noch weiter. Besser ist hier eine nährende Suppe.

Süß aber gesund: Hier gehts zum Rezept für Vata-erdende Sesamriegel

Kapha

Du hast den Kuchen nur angeschaut und schon ist er auf deinen Hüften? Du weißt nicht ob du deinen Tag ohne Kaffee, Matcha oder Earl Grey überstehen würdest? Kaphas können generell auch gut eine lange Zeit ohne Essen auskommen. Wenn sie aber einmal damit anfangen, artet es schnell zu einem ausgedehnten Festmahl aus, bei dem von süß bis herzhaft alles vorkommt.

Wenn das Kapha Dosha unausgeglichen ist, kann es zu Binge-Eating oder Gewichtszunahme kommen. Kaphas lieben den süßen Geschmack, der sie allerdings noch müder und träger werden lässt. Besser ist hier gut gewürztes, leichtes Essen, um dem Stoffwechsel einzuheizen. Dazu darf es ruhig etwas schärfer sein und auch hier sind bittere Gemüsesorten ideal.

Dem Winter und Kapha einheizen? Ganz einfach mit diesem Curry.

Dosha Balance statt Cravings

Statt deine Cravings also zu verurteilen, höre bewusst in dich hinein und nimm sie als Hinweis, was dir dein Körper damit sagen will. Je mehr du die Zeichen verstehst, kannst du das eigene Verständnis über dein Dosha nutzen, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Eine Mahlzeit sollte außerdem alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten, um ausgleichend und nährend auf unseren Körper zu wirken.

Je mehr du das in deinen Mahlzeiten berücksichtigst, desto ausgeglichener wirst du dich auch fühlen und die Heißhungerattacken nach süßem oder salzigem nach den Mahlzeiten verschwinden.

Wann hast du Schwierigkeiten, dich gesund zu ernähren? Wie fühlt es sich für dich an, in Balance zu sein? Teile es gern in einem Kommentar mit mir!

Alles Liebe,

Dania

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Ein Kommentar / Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Dania,
    toller Beitrag! Ich habe mich viel mit dem Thema beshcäftigt und kann dir nur zustimmen. Wir fühlen uns auch einfahc gesättigt und wohl, wenn alle Geschmacksrichtungen befriedigt sind, aber meiner erfahrung nach muss es dennoch gutes, nährstoffreiches essen sein. Sonst funktioniert es bei mir trotz allem nicht. (-;
    lLebe Grüße!

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