Nach fünf Jahren Fuck Lucky Go Happy habe ich das Gefühl, alles gelesen oder geschrieben zu haben, was ein glückliches und zufriedenes Leben verspricht. Und ja, ich bin etwas müde geworden. Denn was ich mit Bestimmtheit sagen kann: Die grüne Pille für das anhaltende Lebensglück gibt es nicht.
Was es aber gibt: Autorinnen, die das erkannt und den Woowoo des New Age auf den Boden der Tatsachen geholt haben. Tipps für Bücher, die wirklich gut sind.
Madhavi Guemos – Stay true: Wie du deine Wahrheit lebst*
Schon in der Einleitung des brandneuen Buches hat mich meine Kollegin und madhaviguemoes.de Gründerin Madhavi Guemos mit einem Satz überzeugt: “Der Titel des Buches heißt Stay true – Wie du deine Wahrheit lebst, er könnte ein wenig in die Irre führen, denn was weiß ich schon, was deine Wahrheit ist.” Damit sagt sie schon alles, was aus meiner Sicht auf dem Weg zu sich selbst wichtig ist: Man muss herausfinden, was für einen selbst funktioniert – und zwar im alltäglichen Leben.
Stay true ist ein knackiges Büchlein mit Denkanstößen, kleinen Geschichten und praktischen Übungen zum direkt Ausprobieren. Alles zusammen soll dich dabei unterstützen, mehr an dich zu glauben, dein Potenzial zu erkennen und authentisch zu leben. Wie immer bei Madhavis Produkten kommen Design-Lieberhaber*innen voll auf ihre Kosten: Die Illustrationen von Anna Wassmer sind ein Fest für die Augen.
Brené Brown – Braving the wilderness*
Mit dem Untertitel The Quest for True Belonging and the Courage to Stand Alone spricht die Autorin schon die beiden existentiellen Pole an, zwischen denen wir alle uns bewegen und versuchen unseren Platz zu finden: Bindung und Freiheit. In ihrem unfassbar guten Buch definiert Brené neu, was wirkliche Zugehörigkeit in einem Zeitalter bedeutet, in dem wir mehr denn je von unseren natürlichen Bedürfnissen abgeschnitten sind.
Brené Brown ist nicht nur Bestseller-Autorin, sondern auch Wissenschaftlerin. Ihre wunderbar ehrlichen Geschichten basieren auf Jahrzehnten sozialwissenschaftlicher Forschung, was ihren Tipps für den Umgang mit sich selbst und anderen Hand und Fuß gibt. Ein wahrer Schatz in der spirituellen, aber so gar nicht esoterischen Bücherkiste.
Danielle LaPorte – White hot truth*
Wer Fuck Lucky Go Happy schon länger liest, weiß: Ich bin ein Riesenfan von Danielle LaPorte. Warum? She is keeping it real!
Danielle LaPorte kennt die heiligen Schriften genauso gut wie die Szene. Sie hat die Weisheit bei Gurus gesucht und in ihrer Garage gefunden. Sie schreibt mit den schönsten Worten der Welt und weiß, dass man die Essenz mit diesen trotzdem nicht ausdrücken kann.
In White Hot Truth beleuchtet sie den schmalen Grat zwischen aufrichtiger, spiritueller Sinnsuche und dem Bedürfnis, sich immer weiter selbst zu optimieren. Ein Buch voll weiser Gedanken, witziger Geschichten und wahrer Antworten, in denen du dich garantiert wiederfindest.
Bridgid Delaney – Wellmania: Extreme Misadventures in the Search for Wellness*
Beim Lesen dieses Buches habe ich ständig sehr laut gelacht. Bridgid Delaney, eine trinkfreudige Reisejournalistin mit einer On- und Offliebe zu den vielfältigen Angeboten der Wellness-Industrie, begibt sich auf die Suche nach dem guten Leben.
Die Protagonistin unterzieht sich einem mehrjährigem Selbstversuch, in dem sie 101-Tage-Fastenkuren, transzendentale Meditation, Yoga-Challenges, eine ganze Palette Schönheitsbehandlungen und schließlich Gruppentherapie testet. Während sie sich durch alle Extreme einer aus den Fugen geratenen Industrie kämpft, landet sie immer wieder im Pub, in der Arbeitslosigkeit und manchmal auch ein großes Stück Bacon in ihrem Mund.
Wellmania ist eine unglaublich unterhaltsame Kritik an der Wellness-Industrie, die einerseits unser Konsumdenken in Frage stellt, andererseits auch deutlich macht, dass eine bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst, ein wenig Meditation und regelmäßige Bewegung durchaus eine gute Idee sind.
Ruby Warrington – Material girl, mystical world: The Now Age Guide to a high vibe life*
Material girl, mystical world ist ein Buch, das ich selbst gerne geschrieben hätte. Ruby Warrington ist die Frau hinter dem amerikanischen Blog The Numinous, einer Plattform, “auf der Céline-Schuhe und die Prophezeiungen von Celestine friedlich koexistieren können”.
Witzig, eloquent und unheimlich persönlich erzählt sie von den skurrilsten Unternehmungen aus ihrem Leben als chic seeker. Dabei erklärt sie die Basics aller wichtigen Spiri-Disziplinen und spricht von Botox bis Ayahuasca fast jede Frage an, die der spirituellen Großstädterin mal durch den Kopf gespukt sind. Obwohl Style und Trends eine wichtige Rolle in Rubys Buch spielen, verliert sie auf ihrer Suche nie aus den Augen, worum es eigentlich geht: die echte Verbindung zu sich selbst, anderen und dem Großen Ganzen.
Jedes der hier vorgestellten Bücher habe ich in weniger als einer Woche durchgelesen. Ich weiß, die meisten sind auf Englisch, aber sie sind klar und gut verständlich geschrieben.
Was sind deine Lieblingsbücher der Spiri-Welt? Und worüber würdest du gerne mehr lesen? Ab mit den Antworten in die Kommentare!
Fotos © Lydia Hersberger
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Ein Kommentar / Schreibe einen Kommentar
Danke, das sind ja hochinteressante Buchtipps! Da möchte ich auch die Religionspsychologien Victoria Rationi empfehlen, die etwa mit „Spiritual Bypassing“ kritische Gegentheorien zur Suche nach Spiritualität aufstellt und auch Religionen sehr kritisch hinterfragt (Warum Mönche meditieren müssen – die Religionsparabel) .. Wär vielleicht auch eine Rezension wert?
LG Annemarie