Rezept: Gesundes Weihnachtsgebäck aus der Ayurveda-Küche

Der Winter wird oft verbunden mit kaltem Wetter, Erkältung, rauer und trockener Haut und einem generell schwachen Immunsystem. Nicht zu vergessen die paar Kilos mehr die sich wie heimlich auf die Hüften schleichen. In der Tat neigen wir gerade im Winter dazu mehr Junk-Food und Süßigkeiten zu essen um unserer Stimmung über die grauen Tage hinweg zu helfen. Genau diese Art von Süßem ist schwer verdaulich und lässt die Körperkanäle verkleben, was das Immunsystem schwächt.

Laut Ayurveda ist der Winter aber eigentlich die beste Zeit um Ojas, unser Immunsystem zu stärken und unsere Gewebe zu nähren. Der Geschmack „süß“ umfasst Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine, er nährt unsere Gewebe (Dhatus), vor allem das Blutplasma. Süß trägt die Eigenschaft kühl, ölig, schwer und sorgt somit für Stabilität und Geschmeidigkeit. In der richtigen Menge fördert süßes unsere Gesundheit, die Haut und den Teint, unsere Stimme und besänftigt die Doshas Vata und Pitta. Ein Übermaß an Süßem, vor allem an raffiniertem Zucker und Mehl, verdickt das Blut und führt zu einer verschlechterten Blutzirkulation, Erkältungen, Schwere und Appetitlosigkeit. Süß bedeutet aber nicht nur Zucker, sondern als süße und nährende Lebensmittel gelten auch schwarze Linsen, Ghee, Kokosöl, Mandeln, Cashews, Reis, Weizen, Milch und Gewürze wie Kardamom oder Zimt.

Ayurvedische Süßigkeiten

Die Verwendung von Mehl aus Hülsenfrüchten, Nüssen und alternativen Süßungsmitteln wie Datteln, sind die Besonderheiten von ayurvedischen Süßigkeiten. Zudem wird auf Eier verzichtet, die zu den tamasischen, zu vermeidenden Lebensmitteln gezählt werden. Man unterscheidet in Indien sogar zwischen Winter- und Sommersüßigkeiten, die berücksichtigen, dass wir im Winter mehr Energie benötigen und somit ebenso unsere Ernährung nährstoffreicher sein darf. Nahrung die frisch, saftig, schmackhaft und bekömmlich ist, wird mit sattva (rein) bezeichnet, sie verleiht Kraft und erfreut das Herz. Idealerweise sollte jede Mahlzeit alle sechs Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, zusammenziehend) enthalten, und so dürfen auch den Süßigkeiten verschiedene Gewürze im Sinne der Ganzheitlichkeit nicht fehlen. Süßes wird außerdem vor den Mahlzeiten gegessen, denn es wird schnell aufgenommen und regt die Verdauung an.

Mit diesen 3 Rezepten bringst du mehr sattva in die winterliche Weihnachtsbäckerei:

Rezept: Ayurvedische Gewürzschnitten mit Dattelcreme

Die Gewürze in diesem Rezept, genau wie Mandeln gelten im Ayurveda als wärmend, somit sollten sie währendGewürzschnitten der kalten Winterzeit als innere Wärmequelle nicht fehlen.

Du brauchst:

  • Gewürze: 2 TL Zimt, je 1 TL Kardamom und Süßholzwurzel, ½ TL Galgant, je ¼ TL Muskat und Anis, etwas fein gehackten Ingwer
  • Außerdem: 150 g Dinkelmehl 1050, 50 g Stärke, 50 g gemahlene Mandeln, 1 gehäufter TL Backpulver, 60-80 g geraspelten Kürbis, 150 g Ghee oder Kokosöl, 100 g Rohrohrzucker, ca. 5 EL Mandelmilch
  • Und: 100 g Datteln

So gehts:

Alle Zutaten bis auf die Datteln mit dem Handrührgerät zu einem zähen Teig vermischen. Den Gewürzkuchen-Teig gleichmäßig auf dem Backblech verteilen und glatt streichen. Den Gewürzkuchen vom Blech im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 175°C/Umluft: 150°C) ca. 20 Minuten backen. In der Zwischenzeit Wasser kochen, die Datteln in ein hohes Rührgefäß geben und mit heißem Wasser übergießen bis sie knapp bedeckt sind. Kurz ziehen lassen und dann mit einem Pürierstab zu einer glatten Masse pürieren. Kuchen aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen, quer halbieren und eine Hälfte mit dem Dattelmus bestreichen. Die andere Hälfte darauf setzen und nach Bedarf mit einem Guss aus gemahlenem Kokosblütenzucker, Cardamom, Zimt und etwas Zitronensaft verzieren.

Rezept: Laddu – Ayurvedisches Konfekt

Im Ayurveda gelten Laddus traditionell als eine Zubereitung, die den Körper glücklich macht und wurden genutzt, um Energie zuzuführen und außerdem den Geist für die Meditation zu stärken. Zudem fördern sie das „Jathara-Agni“, also das Verdauungsfeuer. Hier gibts gleich 2 leckere Varianten:

Kichererbsen-LadduLaddu

Du brauchst:

  • Gewürze:  je 1 TL Cardamom und Zimt, 1-2 TL Rosenwasser
  • Außerdem: 300 g Ghee oder Kokosöl, 400 g Kichererbsenmehl, 200 g Sharkara (ayurvedischen Zucker aus Zuckerrohr) oder Rohrohrzucker, 50 g klein gehackte Cashews

So gehts:

1 EL Ghee oder Kokosöl in einer Pfanne schmelzen, die Cashews darin rösten, und beiseite stellen. Restliches Fett schmelzen, das Kichererbsenmehl und die Gewürze dazugeben. Auf kleiner Hitze rösten, dabei ständig rühren. Nach etwa 15 Minuten wird das Mehl leicht bräunlich und entfaltet seinen nussartigen Geschmack. Den Zucker und das Rosenwasser zugeben und unterrühren. Danach die Masse vom Herd nehmen und die Cashews unterheben. Zur Weiterverarbeitung gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder etwas warten, bis die Masse abgekühlt ist und dann zu Kugeln rollen, oder die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und abkühlen lassen. Danach in kleine Rechtecke schneiden.

Sesam-Laddu

Wenn du die Winterkälte im Körper einfach nicht los wirst und du Nervennahrung gut gebrauchen kannst, IMG_2103dann ist Sesam genau das Richtige für dich. Die Samen schützen das Gewebe, helfen die Körperwärmebesser zu halten und stärken Knochen, Muskeln und sogar die Willenskraft. Besonders der schwarze Sesam ist reich an Nährstoffen. Das Sesam-Laddu wird mit Jaggery hergestellt, ein noch nicht raffinierter Zucker, der entweder aus Palmen oder Zuckerrohr hergestellt wird und noch reich an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen ist. Anders als der bei uns erhältliche Vollrohrzucker, ist er meistens in einem festen Block erhältlich und je nach dem Grad der Vorreinigung karamellfarbig.

Du brauchst:

150 g Sesamsamen (schwarz oder weiß), 100 g Jaggery, 1/2 TL Kardamom, 2 TL Ghee oder Kokosöl

So gehts:

Die Sesamsamen in einer Pfanne ohne Fett rösten bis sie goldbraun sind und beiseite stellen. Das Fett in der Pfanne zum Schmelzen bringen, Kardamom darin kurz rösten und den klein gehackten Jaggery unter ständigem Rühren zufügen bis er sich auflöst. Die Pfanne vom Herd nehmen und die Sesamsamen unterrühren. DieMasse muss zügig weiterverarbeitet werden, da sie schnell hart wird. Die Hände mit Fett befeuchten und aus den leicht abgekühlten Masse Bällchen rollen oder auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech ausstreichen und nach einigen Minuten in Rechtecke schneiden.

Wenn der Zucker-Overload dich doch erwischt hat…

Bitterstoffe wie in Gerste, Kohl, Kurkuma oder grünen Blattgemüsen enthalten, sind die optimalen Gegenmittel zu süß. Sie sind regulieren den Blutzucker- und Cholesterinspiegel. Ebenso ausgleichend wirkt scharfer Geschmack wie von Pfeffer oder Ingwer, denn er verdünnt das Blut, stimuliert die Zirkulation und wirkt wärmend.

Generell sollten raffinierte Zuckerprodukte vermieden werden, da sie den natürlichen Appetit des Körpers durcheinander bringen. Honig und Früchte sind die bessere Option. Honig ist wärmend, ein natürlicher Fett-Metabolisierer und Energie-Booster. Da Honig nicht über 40 Grad C erhitzt werden sollte sind Dattelsüße oder Rosinen ein guter Zuckerersatz beim kochen und backen und natürlich eine wunderbare vegane Option.

Ich wünsche dir versüßte Tage und Wärme im Bauch,

Dania

Das könnte dich auch interessieren:

3 Kommentare / Schreibe einen Kommentar

    1. Liebe Birge, den Jaggery bekommst du entweder im Asia Markt, der auch indische Lebensmittel führt, in einem Ayurveda Fachgeschäft oder du kannst ihn im Internet bestellen, dort bekommst du ihn auch in Bioqualität. Liebe Grüße und viel Spaß beim ausprobieren, Dania

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*