Inspiration heißt Atmen: Ein Gespräch mit Max Strom

In der Praxis auf den Atem zu fokussieren hat mein Leben verändert.

Max Strom begann vor 21 Jahren damit, Yoga mit einem Fokus auf Atem zu unterrichten. Atemtechniken lernte er zuerst beim Qi Gong, später im Hatha Yoga kennen. Einen Schwerpunkt auf Atmung zu legen, hat ihm in seiner Praxis geholfen, unglaublich viel Trauma und Trauer loszulassen.

Dabei gibt es seiner Meinung nach immer noch zu wenige Lehrer, die darauf spezialisiert sind: „Du kannst meditieren und Bücher über Spiritualität lesen und trotzdem psychologisch total in den gleichen Mustern feststecken wie vorher. Aber wenn du mit dem Atem arbeitest, dann geht es ganz schnell. Also müssen wir das machen, wenn wir echte Transformation wollen.“

Max Stroms Methode “Inner Axis” ist eine Synthese aus Atemtechniken der Sufi-, der Yoga- und der Qi Gong-Tradition, die er im Laufe seiner jahrzehntelangen Lehrpraxis weiterentwickelt hat. Er vermittelt seinen Schülern Techniken, die ihnen helfen, mit Ängsten, Depressionen und Trauer umzugehen. Und die sitzen bei den meisten von uns sehr tief. Wir haben schon als Kinder verlernt, sie raus- und loszulassen. Immer schön funktionieren. Nur nicht verletzlich sein.

Buchtipp: Max Stroms Buch „A life worth breathing – A yoga master’s handbook of strength, grace and healing“ haben wir verschlungen. 

Was hat der Atem mit Gefühlen zu tun?

Die Lunge wird in der chinesischen Medizin mit zwei gegensätzlichen Emotionen assoziiert: Trauer und Inspiration.

Wenn wir ehrlich und offen praktizieren, durch unsere Trauer hindurchgehen, sie teilen und loslassen, können wir uns wieder mit uns versöhnen und wirklich miteinander in Verbindung treten – das ist eine sehr intime Erfahrung. Wir haben Raum für Neues. Werden wieder inspiriert. (Inspirare ist übrigens Lateinisch für einatmen. Wieso ist mir das noch nie aufgefallen!)

Atmen eröffnet einem neue Einsichten ins eigene Selbst.

Ein paar Geheimnisse bleiben. Warum ist ausgerechnet der Atem der Sprengstoff für Trauer und Schmerz, eine Autobahn zur Transformation?

Seine Antwort: „Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht wie mein Handy genau funktioniert, aber ich benutze es jeden Tag. Es geht einfach! Wenn man meinen Anweisungen folgt, wird man sich nach zehn Minuten besser fühlen.“

Da sind wir natürlich dabei.

Max, hast du eine Übung für unsere Leser*innen, die sie sofort nachmachen können?

Klar hat er. Direkt für dich zum Nachmachen hat Max uns sogar eine Anleitung für die 4-7-8-Atmung gegeben.

Diese Übung ist gut geeignet, wenn du dich tagsüber gestresst fühlst oder abends nicht einschlafen kannst. (Achtung: Wenn du schwanger bist, solltest du keine Atemübungen machen, die ein Anhalten des Atems beinhalten.) Du kannst durch den Mund oder die Nase atmen, wie du magst. Wenn du Ujjayi-Atem aus dem Yoga kennst, atme Ujjayi.

  • Setz dich entweder sehr gerade hin oder leg dich auf den Rücken.
  • Stell eine Art Metronom in deinem Kopf an, wie eine Uhr, die genau auf deinen Rhythmus passt.
  • Jetz atme tief ein und zähle dabei in diesem Rhythmus bis vier, fülle den ganzen Brustkorb. Deine vorderen Rippen gehen zur Seite, deine hinteren nach hinten.
  • Halte den Atem für sieben Schläge.
  • Dann atme aus und zähle dabei bis acht.
  • Wiederhole das noch drei oder vier Mal.

Diese Übung senkt normalerweise den Blutdruck zu einem normalen Level, sie verlangsamt den Herzschlag und lässt den Körper entspannen. 

Irgendwie überzeugt mich das. Ich werde das mit dem Atmen mal testen.

Max wird von 22. bis 24. September verschiedene Workshops in Berlin unterrichten, die meisten davon sind auch für totale Anfänger geeignet. Schwerpunktthemen sind beispielsweise Selbstheilung, Stressmanagement und gesunder Schlaf. Hier ein kleiner Vorgeschmack:

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Auf einen Blick: Max Stroms Workshops in Berlin

Sprache: Englisch mit deutscher Übersetzung
Was? Yoga/Asana, Vorträge, Atemübungen und Selbstreflexion – je nach Workshop mit unterschiedlichem Schwerpunkt.
Für wen? Fast alle Angebote sind auch für absolute (Yoga-)Anfänger geeignet. In der Beschreibung findet ihr dazu mehr.
Wann? 22. bis 24. September 2017
Wo? Eden Studios in Berlin-Pankow
Wieviel? Zweistündige Workshops am Freitag und Samstag ab 60 €, zwei Workshops 110 €, Tagesworkshop am Sonntag 120 €, alle Workshops 330 €.

Weitere Informationen: Mehr Informationen zu Programm und zur Anmeldung findest du auf Max Stroms Website und bei Facebook.

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